Street-Art bringt graue Mauern zum Blühen! Ganz legal und oft in öffentlichem Auftrag werden in viele Städten Bayerns Unterführungen, Tunnel oder Häuserwände aufgehübscht. Hingucker sind farbenfrohe Schriftzeichen, geschwungene Linien oder Comic-Figuren. Hier kommen 18 Tipps für Graffiti-Fans
Street-Art in Bayern: 18 sehenswerte Tipps
München: Freiluftgalerie unter der Autobrücke
Die Donnersberger Brücke, Teil des Mittleren Rings, verbindet die Stadtteile Neuhausen im Norden und Schwanthaler Höhe im Süden. Die Betonmauern und -pfeiler unter der Fahrbahn dienen seit 2011 als Freiluftgalerie für Graffiti-Künstler.
An den ursprünglich grauen Flächen leuchten farbenfroh die Werke von sechzig Künstlern, darunter auch Werke der Münchner Street-Art-Legende Mathias Köhler alias Loomit. Eine bunte, fantastische Welt tut sich auf aus wild wuchernden Graffiti-Linien, Comic-Figuren, Fabelwesen, Dämonen, aber auch Hommagen an die Stadt, wie ein Münchner-Kindl-Motiv und das Porträt von Karl Valentin inklusive seines berühmten Ausspruchs: „Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit“.
Wo? Donnersberger Brücke, S 1-8, Ausgang Richelstraße, Tram 16/17 Donnersbergerstraße, Bus 53/63/153 Donnersbergerstraße.
München: Doppelter Tunnelblick
Vom Isar-Hochufer im Stadtteil Bogenhausen blickt der Friedensengel weit über den Fluss in Richtung Prinzregentenstraße. Das Denkmal erinnert an den Friedensschluss von 1871, der den Deutsch-Französischen Krieg beendete. Es wurde 1899 eingeweiht.
Unterhalb des Friedensengels führt ein Tunnel für Radfahrer und Fußgänger parallel zur Isar unter der Prinzregentenstraße hindurch. Seine Wände wurden 2014 von dem bekannten Münchner Street-Art-Pionier Loomit und befreundeten Künstlern bemalt. Lichtsäulen unterteilen die Wände in circa fünfzig Einzelflächen, die jeweils von anderen Künstlern gestaltet wurden.
Der Eingangsbereich im Norden ist in blauer, der im Süden in oranger Farbe gehalten. Inhalte waren keine vorgegeben, auffallend sind aber viele große Kopfdarstellungen.
Neun Jahre später hat Loomit zusammen mit den Streetartists Flin und Miriam Frank den Tunnel unter Ludwigsbrücke am Müllerschen Volksbad verschönert.
Wo? Prinzregentenstraße, Bus 100, Museumslinie, Haltestelle Friedensengel.
Ludwigsbrücke: StadtBus 132 oder Tram 16, 17 bis Isartor
Rosenheim: Transit Art Rosenheim
Häuserwände verwandeln sich in atemberaubende, riesige bunte Bilder: Seit 2020 veranstaltet die Städtische Galerie alljährlich das Street-Art-Festival „Transit Art Rosenheim“. International renommierte Street-Art-Künstler kommen dazu nach Rosenheim, um zentrale Standorte in der Innenstadt mit ihren Wandbildern zu beleben.
Die Kunstwerke – ob fotorealistisch oder poppig, abstrakt oder surrealistisch – bleiben erhalten, solange die Gebäude stehen. Die Transit-Wände und ihren jeweiligen Standort findet man auf der Rosenheim-Website. Jedes Wandbild ist ein Knaller, auf jeden Fall aber sollte man sich den „Walfisch-Zeppelin“ des Duo Sourati in der Eduard-Rüber-Str. 5, gleich neben dem Bahnhof, anschauen. Der Riesenfisch schwebt dort an der Riesenwand eines Parkhauses.
Bemalte Wände und ihre Standorte findet man auf stadttipps-rosenheim | Mehr Tipps für Rosenheim
Erding: Hauswände werden zu XXL-Bildern
Das Street-Art-Festival „Artding“ von 2019 hat in der altbayerischen Herzogsstadt bleibende Spuren hinterlassen: bemalte Hausfassaden im Stadtteil Klettham. Fünf Street-Art-Künstlerinnen und -Künstler gestalteten je eine Hausfassade einer Wohnanlage, mit Spraydose oder auch mal mit Pinsel. Aus langweiligen Häuserfassaden wurden so spannende Hingucker.
Obwohl die Murals auf große Zustimmung stießen, blieb das Festival eine einmalige Sache. Initiiert hatte den Spray-Event der Street-Art-Künstler Daniel Westermeier alias Mr. Woodland, der selbst auch mit einem Werk vertreten ist (Dr.-Ulrich-Weg 1). Sein Stil ist eine Mischung aus realistisch gemalten Figuren, kombiniert mit grafischen Elementen und Fragmenten. Seine Bilder erzählen stets eine Geschichte.
Die weiteren XXL-Bilder sind zu sehen in der Franzensbaderstraße 6 (Duo Telmo-Miel, Niederlande), Stefanstraße 15 (Ate Crew, Würzburg), Gießereistraße 1 (Zoer, Frankreich) und Riverastraße 4 (Georgia Hill, Australien).
Ingolstadt: Sprüh’s an unsere Wand …
Der Begriff Landmark bezeichnet im Englischen ein weithin sichtbares topografisches Objekt. „Landmarks“ nennt sich auch ein Projekt in Ingolstadt, das mit großformatigen Wandbildern zur Identitätsbildung des Stadtbildes beitragen möchte. Ziel ist es, dem jeweiligen Stadtviertel durch die Gemälde ein eigenes Erkennungsmerkmal zu verleihen.
Eine Auswahl internationaler Künstler und Künstlerinnen gestaltet im Rahmen des Projekts Häuserfassaden in ihrem jeweils persönlichen Stil. Bislang waren beispielsweise Shane aus Paris, Sebas Velasco aus Spanien oder Taxis aus Athen am Werk. So entsteht eine öffentliche Galerie, die kontinuierlich wachsen soll.
Adressen der Murals und eine Übersichtskarte findet man auf landmarks-project.com | Mehr Tipps für Ingolstadt
Nürnberg Langwasser: Auf großer Mural-Tour
Drei Jahre alt ist das Street-Art-Festival „Betonliebe“ und schon eine Institution in Langwasser. Der Stadtteil im Südosten von Nürnberg ist ab den 1950er-Jahren entstanden. Mit seinen großen Fassaden ist er das ideale Revier für Graffitis oder Murals. Seit 2019 laden der Kulturladen „Gemeinschaftshaus Langwasser“ und der Arbeitskreis Streetart im Sommer Künstler ein, hier Wände zu gestalten. Außerdem finden regelmäßig Graffiti-Workshops statt.
Eine Karte führt zu allen Wandbildern und liefert Informationen zu den KünstlerInnen und ihren Werken. Zu Fuß benötigt man für eine Besichtigungsrunde etwa 75, mit dem Fahrrad 45 Minuten. Die Outdoor-Galerie wird permanent erweitert. Die Karte gibt‘s im Foyer des Gemeinschaftshauses Langwasser oder im Restaurant „Esskultur“ darin. Man kann sie auch als PDF herunterladen. Eine kostenlose Komoot-Tour führt ebenfalls zu den Murals. Das Gemeinschaftshaus Langwasser erreicht man bequem mit der U1.
Fürth: Immer an der bunten Wand lang
Entlang der Straße Am Europakanal in Fürth ist 2022 durch 28 internationale und lokale Graffiti-Künstler und -Künstlerinnen ein einzigartiges Kunstwerk entstanden. Die 250 Meter lange Stützmauer am Grundigpark leuchtet seitdem großflächig in pink, blau, grün, gelb und orange. Darauf zu sehen sind unter anderem Motive mit Clint Eastwood oder der Computerspielfigur Sonic the Hedgehog.
Ein weiteres Street-Art-Großprojekt war die Bemalung der 260 Quadratmeter großen Rückseite der neuen Feuerwache als Jugendprojekt, unterstützt durch bekannte Graffiti-KünstlerInnen. Neben einem Feuerwehrmann sind Persönlichkeiten der Fürther Stadtgeschichte abgebildet. Ein Highlight im Kunst-Kalender der Kleeblattstadt ist die „Frei Luft Galerie“ (2024: ab 30. Juni). Hier ist Street-Art in verschiedenen Varianten zu sehen, was zu einem Spaziergang oder einer Radtour durch die Künstlerstadt einlädt.
Wo? Graffiti am Grundigpark: Straße am Europakanal; Graffiti an der neuen Feuerwache: zwischen Kapellenstraße und Käppnersteg
Einen Übersichtplan der Kunstwerke findet man auf senf.xyz
Bayreuth: Da schaut die Prinzessin!
Mit der Serie „She’s back – Streetart für Bayreuth“ peppten 2018, im Jahr der Wiedereröffnung des Markgräflichen Opernhauses, fünf spektakuläre, großflächige Murals das Stadtbild auf. Seitdem gilt Bayreuth als Geheimtipp, was Urban Art betrifft.
Der amerikanische Künstler Drew Merrit schuf ein großflächiges Porträt der einzigen Tochter von Markgräfin Wilhelmine, Elisabeth Friederike Sophie von Brandenburg-Bayreuth (Münzgasse 8). Sie galt zu ihrer Zeit als schönste Prinzessin Europas. Er bildet sie als hübsche, junge und modern gestylte Frau ab.
Wilhelmine im Comic-Stil wiederum zeigt das Mural des österreichischen Künstlers Nychos (Badstraße 27). Weitere Wandgemälde wurden von Stohead (Stadtbibliothek), Matthias Mross (Richard-Wagner-Straße 42) und Case Maclaim (Badstraße 33) realisiert. Die Murals findet man auf dem Stadtplan „Kunst im öffentlichen Raum – Bayreuth aus einer neuen Perspektive“.
Würzburg: Humanistisches Statement
Die Organisation Handicap International e. V. setzt sich weltweit für Menschen mit Behinderung ein und wurde 1997 für den Kampf gegen Landminen als Co-Preisträgerin mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Ihre Kampagne „Stop Bombing Civilians“ unterstützen die Stadt Würzburg und die Künstler Simon Schacht und Christian Schlosser (Ate Crew) mit einem Graffiti. Es macht auf die schrecklichen Folgen von Bombenangriffen auf die Zivilbevölkerung aufmerksam. Eingeweiht wurde das Graffiti am 16. März 2023, genau 78 Jahre nach der Bombardierung und Zerstörung Würzburgs.
Das Graffiti an der Wand eines Hauses in der Grombühlstraße zeigt eine überdimensional große Faust, die in ein Wohngebiet einschlägt. Weitere Graffitis findet man in Würzburg etwa in der Zeppelinstraße in der Unterführung unter der B19. Sie sind größtenteils im Rahmen der Street-Meet-Festivals der letzten Jahre entstanden. Das Künstlerduo Ate Crew hat auch jeweils eine große Wand am Siebold-Gymnasium und am Dag-Hammarskjöld-Gymnasium in Würzburg bemalt.
Wo? Grombühlstraße 18a, Straßenbahn 1 oder 5, Haltestelle Brücknerstraße
Kronach und Nordhalben: Unser Dorf wird schöner!
Das Street-Art-Projekt der oberfränkischen Stadt trägt den Namen „[K]Colour.update_23“. Er ist ein Spiel mit „[K]C“, dem Autokennzeichen für den Landkreis Kronach, mit Colour für Farbe und dem Jahr 2023. Ausgewählt dafür wurde die Wand einer Garage an der Europabrücke, gegenüber dem Kronacher Europaparkplatz, Einfahrt Straße Kühnlenzhof.
Gestaltet hat das Kunstwerk der bekannte Street-Art-Maler DRIK aus Berlin (drik_the_villain bei Instagram). Das Mural verbindet organische Formen mit abstrakten Ansätzen. „Es soll einerseits Ruhe ausstrahlen, aber auch zeigen, dass etwas los ist“, so der Künstler. Das Projekt soll auf den gesamten Landkreis ausstrahlen.
Kunstvolle Street-Art kann man bereits bewundern im Markt Nordhalben, circa 20 Kilometer nordöstlich von Kronach im Oberen Rodachtal gelegen: am Künstlerhaus Maxhaus, Lobensteiner Straße 11, oder in der Lobensteiner Straße 4 die fantastische Wand Lautenschläger mit Riesenpilzen, Bäumen und einem Mega-Karpfen.
Aschaffenburg: Man nennt ihn Hombre
Der Verein MKKA e.V. – Musik-, Kunst und Kulturinitiative Aschaffenburg – hat 2023 den international renommierten Graffiti-Künstler Pablo Fontagnier alias Hombre aus Mannheim zu den Aschaffenburger Kulturtagen eingeladen. Seitdem zieht auf der großen Brandmauer des Kalkwerke-Gebäudes ein knallig gelbes, zwölf mal zwölf Meter großes Mural (zum Thema „Kommunikation“) die Blicke auf sich. Es zeigt eine im Comic-Stil dargestellte Figur, einen jungen Mann, der ein Mobiltelefon in der Hand hält. Aus dem Hörer steigt eine Sprechblase, die mit einem roten Herzen gefüllt ist. Der junge Mann schaut allerdings etwas erschrocken.
Der Künstler Hombre malt meist Figuren, die an Comics und Cartoons erinnern. Reduzierte Formen, harte Kanten und Cell Shading (Schattierungen im Comic-Style) sowie ein Sinn für das Spiel von Licht und Schatten kennzeichnen seinen Stil.
Wo? Kalkwerke, Ottostraße 8–10, fast gegenüber dem Bahnhof. Weitere spannende Murals sieht man in der Würzburger Straße 126 („Umarmungsleiter“ von Marc Robitzky) und in der Riesengasse 10 („Farbkreisprojekt“ von Engin Dogan)
Augsburg: Murals für den Frieden
Bereits seit 2013 machen große Wandbilder in der Stadt auf die Schwerpunkte des Friedensfests und auf gesellschaftspolitische Themen aufmerksam. Das erste Mural entstand zum Thema „Protest“ am Gebäude des Verbands für soziale Dienste, Klinkertorstraße 12. Aktuelle Werke: Am Hauptbahnhof hat im Sommer 2022 Alex Senna ein großes Fassadengemälde zum Thema „Zusammenhalt“ kreiert.
Zum zehnjährigen Jubiläum der Friedens-Mural-Reihe 2023 gestalteten die drei Augsburger Künstlerinnen Sophie Te (Sophie Tröster), Nonti (Nontira Kigle) und Nea (Lena Hofmann) das Gemälde zum Thema „Kreativität“. Zu sehen an der Hauswand in der Donauwörther Straße 23.
Füssen: Wackel-Kini in der Wartehalle
Der Graffiti-Künstler Robert Wilhelm, in Heidelberg geboren, hat sein Atelier in Füssen. Er ist weit über das Allgäu bekannt. Ein Markenzeichen sind seine „Smurfnobs“ („Schlumpfköpfe“), abstrahierte Köpfe aus einer Linie, die er oft in seine Werke einbaut. Seine Wahlheimatstadt Füssen hat er mit zahlreichen Kunstwerken aufgepeppt. So empfängt in der Wartehalle des Bahnhofs ein Porträt-Puzzle von König Ludwig II. die Reisenden.
Um die Aufmerksamkeit auf das „Gemälde“ zu lenken, hat sich der Künstler für die sogenannte Lentikulartechnik entschieden, eine Art Wechsel- oder Wackelbild. Dabei sieht man, wenn man vorübergeht, einzelne Bildelemente aufscheinen und wieder verschwinden.
Das großformatige Puzzle mit Graffiti-Elementen, das in Zusammenarbeit mit dem Fotograf Simon Toplak entstanden ist, zeigt den jungen König vor der Allgäuer Landschaft mit den ikonischen Hinguckern Schloss Neuschwanstein, Hohes Schloss, Forggensee und mehr. Auch das große Deckengemälde im Foyer des „König Ludwig Spa & Wellness Resort“ in Schwangau stammt von den beiden Künstlern.
Neu-Ulm und Ulm: Fröhliche Wissenschaft
Der Künstler Philip Walch alias Stone Graffiti aus Laupheim bei Ulm hat in Neu-Ulm die gesamte Fassade der alten Fachhochschule, in die vorübergehend die Stadtbibliothek gezogen ist, bemalt.
Das Projekt soll auf die neue Nutzung aufmerksam machen und das gesamte Areal aufwerten. Man sieht ein aufgeklapptes Buch, aus dem abenteuerliche und fantasievolle Geschichten fliegen. Es dominieren die Farben Blau, Rot und Violett.
In Ulm, der anderen Hälfte der Doppelstadt, wurde die Fassade der alten Turnhalle des Kepler-Gymnasiums von den Graffiti-Künstlern Chris und Jonas (alias Milo) aufgepeppt. Man sieht an der Wand jetzt Sterne und Planeten sowie zwei Riesenporträts: Johannes Kepler und Alexander von Humboldt.
Kempten: Grau raus, Farbe rein!
Die Unterführung am Pfeilergraben in der Nördlichen Innenstadt von Kempten wurde stillgelegt. Daraufhin haben das City-Management und die Stadt Kempten dort 2023 das Projekt „u² – urban underground“ gestartet, das neues Leben in den grauen, tristen Tunnel brachte.
Zahlreiche Allgäuer Street-Art-Künstler und -Künstlerinnen rund um Tobias Jäger haben die Betonfassaden mit farbintensiven und ausdrucksstarken Kunstwerken aufgehübscht. Die Location wurde danach als Aktions- und Veranstaltungsfläche für kleinere Events genutzt. Ob und wie die ehemalige Unterführung weiter genutzt wird, ist noch nicht endgültig entschieden.
Landshut: Hingucker mit Patina
Der Albin-Lang-Park liegt westlich der Altstadt, zwischen der kleinen Isar und dem Stadtbad. Eine Mauer führt den Theo-Herzog-Weg entlang; sie gehört der Landshuter Kunstmühle „C.A. Meyer’s“ und wurde zur Gestaltung durch Graffitis freigegeben. Die Neuproduktion hat inzwischen etwas nachgelassen, auch zeigen die gemalten Murals schon Verwitterungsspuren – sie sind aber immer noch Hingucker. Wo? Theo-Herzog-Weg.
Regensburg: Frauenporträt in Übergröße
Der Mural-Künstler Andre Maier macht Regensburg bunter – mit Fassadenfarbe, Pinsel und Wandroller. Mal im Auftrag von Privatkunden, mal in städtischer Mission. So hat Maier alle vier Fassaden des „Jugendzentrums Kontrast“ mit Fantasiewelten versehen, er hat die „Bar Palletti“ und den Eingang des Kultur- und Kreativzentrums „Das Degginger“ künstlerisch gestaltet.
Sein „Meisterwerk“ aber ist der Innenhof des Hotels „Münchner Hof“. Dort hat er auf eine Hauswand das Fantasieporträt einer Frau gemalt – über fünf Stockwerke hinweg! Die wahrlich Grande Dame repräsentiert die Stadt Regensburg. Sie trägt viel dunkles Weinrot, eine Ritterrüstung und streichelt einen Schoßhund. „Das Hündchen steht für uns Bewohner, um die sich die Stadt fürsorglich kümmert“, so der Künstler über sein Wandbild.
Wo? Jugendzentrum, Vilshofener Straße 14; „Bar Paletti“, Pustetpassage in der Gesandtenstraße 6; Degginger, Wahlenstraße/Tändlergasse 18; „Münchner Hof“, Tändlergasse 9.
Neumarkt: Life Side Gallery
Aus einer langweiligen Betonmauer in Neumarkt in der Oberpfalz wurde ein Kunstwerk, das für Aufsehen sorgt! Inspiriert von der East Side Gallery in Berlin – mit über hundert Gemälden die längste Outdoor-Galerie der Welt – haben Kunstschaffende der Region, der Kunstkreis „Jura e. V.“, die Rückwand eines Kaufhofgebäudes in eine bunte Galerie verwandelt.
Die Mauer bildet den Übergang zum Park der Landesgartenschau, in dem auch der „Garten des Lebens“ zu finden ist. Dieser bildet mit seinen Stationen den Verlauf des Lebens nach – von der Geburt bis zum Tod. „Stationen des Lebens“, das ist auch der Titel und das Motto für die Kunstmauer. Die insgesamt zwölf Murals der Life Side Gallery widmen sich dem Thema, jeweils auf einem Feld von zwei mal vier Metern Größe und mal abstrakt, mal naturalistisch.
Die Life Side Gallery ist Teil der „Innehalten Region“, als die sich Neumarkt und Umgebung verstehen. Gelassenheitswege, Kraftplätze, Radlwege oder Gärten, wie auch der Garten des Lebens, und eine Innehalten Akademie laden dazu ein, dem Alltag zu entfliehen und wieder Kraft aufzutanken.
Loomit, die Legende
Mit dem Geltendorf Train und mit Murals in New York, Rio und Sydney machte sich Graffiti-Künstler Loomit einen Namen. Wir begleiteten ihn in München