Andi Weigand: Jungwinzer aus Iphofen
Der Wilde, der Franke und der Held

Klingt wie ein Filmtitel, sind aber drei Produktlinien des Jungwinzers Andi Weigand aus Iphofen. Der junge Wilde sorgt für frischen Wind in der Weinregion, indem er frech alte Traditionen mit neuen Ideen kombiniert

Winzer Andi Weigand

Herrliche Natur, soweit das Auge reicht. Viele Menschen tummeln sich auf den Weinbergen in Franken. Es ist Herbst, die Erntezeit beginnt. So auch in Iphofen. Seit 1990 führt hier die Familie Weigand ihr Weingut, von den Großeltern bis zum Enkelsohn. Der stellt nun einiges auf den Kopf.

Alte Tradition neu entdecken

Andi Weigand ist ein echter Freigeist. Er ist jung, selbstbewusst und hegt eine Leidenschaft für gute Weine. Neue Ideen, neue Etiketten, neue Namen. Der studierte Winzer verwandelt das Weingut seines Vaters zu einem modernen Unternehmen. Werner Weigand sträubt sich nicht gegen die Veränderungen, im Gegenteil.

Der erfahrene Winzer unterstützt seinen Sohn. Er lässt ihm freie Hand und überträgt ihm Verantwortung. Entstanden sind so drei exzellente Produktlinien: „Der Wilde“ für „den freudigen Trunkgenuss“, „Der Franke“ (Top-Silvaner im Bocksbeutel) und „Der Held“ (die außergewöhnlichsten Weine eines jeden Jahrgangs).

Das Sortiment des Weingut Weigands umfasst drei exzellente Produktlinien

Andi weiß genau, was er will: guten Wein, frei von Zusatzstoffen und Chemie, hergestellt nach alter Tradition. Für dieses Ziel investiert der Franke viel Zeit, Liebe und Hingabe.

Die Reben erntet er nicht mit der Maschine, jede wird einzeln per Hand gelesen und auf ihre Qualität hin geprüft. Statt in Edelstahlfässern lässt Andi Weigand seinen Wein überwiegend in Holzfässern reifen, wie es bis vor etwa 70 Jahren auch noch üblich war.

Die Bio-Weine aus den Trauben der bis zu 55 Jahre alten Weinstöcke werden nach den sozialen und ökologischen Standards von Naturland zertifiziert. Die Weine sind ausschließlich handgelesen und spontanvergoren. Gut 30.000 Flaschen werden jedes Jahr produziert. 

Viel Mühe für besten Geschmack

Es ist die Liebe zum Detail, die den „wilden Winzer“ und sein Weingut so besonders machen. Dass sich die Mühe am Ende im Geschmack auszahlt, davon ist Andi überzeugt. Er lebt nach dem Motto: Wer etwas erreichen will, muss auch mal den härteren Weg gehen. Für ihn ist kein Weg zu steil oder zu weit. Er ist Winzer aus Leidenschaft.

Dabei hält die Familie zusammen. In den frühen Morgenstunden beladen Vater und Sohn ihren Wagen und fahren zum Weinberg. Für echte fränkische Spezialitäten in den Pausen ist Oma Weigand zuständig.

Sie verwöhnt die Familie mit ihren fränkischen Klassikern wie Schäufele, Schweineschulter mit krosser Kruste oder Blaue Zipfel, in Essigsud gegarte Bratwürste. Neben einer Führung durch den Weinkeller und einer Verkostung kann jeder Gast auch mit in den Weinberg zum Zusehen oder Mithelfen. Andi und Werner freuen sich immer über Besuch bei der Ernte.

"Die Ruhe und die Natur geben mir Kraft und Inspiration"

Frischer Silvaner für die große Welt

Für den wilden Winzer ist Wein mit sehr viel Herzblut verbunden. Trotzdem braucht er hin und wieder Zeit, um den Kopf freizubekommen und neue Ideen zu sammeln. Auch dann bleibt er Franken treu, egal ob er mit dem Fahrrad durch die Felder fährt oder zu Fuß im Steigerwald unterwegs ist.

Andi Weigand liebt seine Heimat: „Es sind die Ruhe und die beeindruckende Natur, die mir Kraft und Inspiration geben.“ Neue Impulse, um immer bessere Weine zu machen und noch mehr Leute zu begeistern. Andi macht hauptsächlich sehr frischen Silvaner für Deutschland, Japan, Australien und Holland.

Andi Weigand: Entlang des MainRadweg finden sich immer wieder Badestellen für eine kühle Erfrischung

Franken: Heimat als Kraftort für den jungen Wilden

„Im Sommer bin ich gern am Main. Der MainRadweg eignet sich super für eine Radtour und der Fluss bietet immer eine kühle Erfrischung. Man kann direkt in Würzburg reinspringen oder unterwegs am MainRadweg: Auf der Strecke nach Frickenhausen, vorbei an Randersacker und Sommerhausen, gibt es tolle Badebuchten.

Der MainRadweg ist knapp 600 Kilometer lang und verläuft in schlangenförmigen Kurven durch große Teile Frankens bis nach Hessen. Auf dem MainRadweg fahrt ihr durch tolle Landschaften wie Fränkische Schweiz, Spessart-Mainland und das Fränkische Weinland.

Am Weg von der Quelle bis zur Mündung liegen viele bekannte Orte wie die Bierstadt Kulmbach, Aschaffenburg mit dem Schloss Johannisburg und die Festspielstadt Bayreuth. Mit der Residenz Würzburg und der Altstadt von Bamberg erlebt ihr auf eurer Tour UNESCO-Weltkulturerbe.“

Mehr zu Andis Weingut unter weingut-weigand.de

Andi Weigand: Der Jungwinzer mit Kollegen am Weinfest Iphofen

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Weinfest „77&friends“ in Iphofen
Mein Lieblingsweinfest ist natürlich unser eigenes, das 77&friends. Wir sind sieben junge Winzer, die sich zusammengeschlossen haben. Das Weinfest findet am Rödelseer Tor mit wunderschönem Innenhof und Burggraben statt, dem Wahrzeichen von Iphofen, das aus dem 15. Jahrhundert stammt. Wir haben gute Musik, super Weine und Essen. Ich mag besonders gerne die schöne Atmosphäre dort, mit guter Stimmung für Jung und Alt. Wir nennen es immer „von Freunden für Freunde“.

Video: Jungwinzer Andi Weigand über Silvaner aus Franken

Andi Weigand: Der Jungwinzer aus Iphofen erntet die Reben einzeln von Hand

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