Bergbauern betreiben seit Jahrhundertenmachen aktiven Umweltschutz. Die Beweidung der Almwiesen schützt diese ebenso wie das Abholzen von Latschen vor Verbuschung. Ohne die Bauern sähe man beim Bergwandern die Gipfel vor lauter Büschen nicht mehr. Und 35 Alp-Sennereien hätten keine Milch für würzigen Bergkäse
Bergbauern liefern Höchstleistung
Bergbauern sind seit über 1.400 Jahren unverzichtbar für den Erhalt der alpinen Kulturlandschaft. Menschen wie Armin Kling, der in seiner Heimat, den Allgäuer Alpen, tief verwurzelt ist. Er führt gemeinsam mit seinen Eltern in zwölfter Generation einen Bauernhof: „Würden wir die Natur vernachlässigen, änderte sich für uns alles. Wir leben von und mit ihr.“
Die angepasste Beweidung der Almen und die Arbeit der Bergbauern sichern den Bewuchs mit lichtbedürftigen Kräutern und wertvollen Almpflanzen wie Enzian, Frauenschuh, Türkenbund und Orchideen. Rund 720 Farn- und Blumenarten wurden allein an den Hängen des Chiemgauer Blumenbergs gezählt.
Zu den biotopschützenden Tätigkeiten der Bergbauern gehören das händische Sensen von Alpenampfer und Brennnesseln sowie das Abholzen von Latschen, Büschen und Zwergsträuchern, oft „schwenden“ genannt. Ohne Bergbauernwirtschaft wäre weniger aktiver Landschaftsgenuss in Wanderstiefeln oder auf dem Rad möglich. Wir würden vor lauter Verbuschung die Berge nicht mehr sehen.
35 Alp-Sennereien in den Bergen Bayerns produzieren neben insgesamt 14 genossenschaftliche Sennereien und Dutzenden handwerklichen Käsereien "unten" im Tal auf traditionelle Weise Delikatessen wie Rohmilch-Berg und -Hartkäse sowie Weichkäse. Diese traditionell-handwerklich arbeitenden Käsereien sind identitätsstiftend für die Region und tragen zur Pflege der Kulturlandschaft bei.
Die aromatische Milch der Kühe, die dort grasen, wird zu würzigem Käse verarbeitet. Scheinbar wahllos rupft das Braunvieh die Gräser, doch die Kühe selektieren ganz bewusst dank ihres exzellenten Geruchssinns.
Wusstest Du, ...
... dass der Geruchssinn einer Kuh 15 mal intensiver ist als der des Menschen. Und dass eine Kuh auf der Sommerweide bis zu 100 Kilo Gras am Tag frisst?