Die Buchenegger Wasserfälle südlich von Oberstaufen
Das große Rauschen

Bayern ist reich an Bächen und Flüssen. Ihr Wasser begeistert Wanderer, wenn es in den Bergen über Felsen gischtet oder Steilhänge sprudelt. Neben spektakulären Kaskaden lohnen auch weniger bekannte Fälle einen Besuch. 16 Tipps – vom höchsten Wasserfall Deutschlands bis zum Mini-Fall in Franken!

16 schöne Wasserfälle in Bayern

Familie sitzt oberhalb der Kuhfluchtwasserfälle bei Farchant

Kuhfluchtfälle bei Farchant: Es sprudelt aus der Wand

Drei aufeinanderfolgende Wasserfälle bilden die Kuhfluchtwasserfälle. Sie haben zusammen eine Höhe von 270 Meter und gehören zu den höchsten Fällen Deutschlands. Der Name „Kuhflucht“ könnte aus Römischer Zeit stammen, von „confluctum“.

Gemeint ist der „Zusammenfluss“ der Wasser vom Berg mit der Loisach später im Tal. Eine andere Erklärung leitet den Namen von „Kuhflack“ ab, von den Kühen, die im Sommer hier ein Plätzchen zum Ausruhen fanden und sich in den Schatten „flackten“ (bayerisch für „legten“). Das Wasser der Fälle entspringt mehreren Karstquellen und rauscht vom Plateau zwischen Krottenkopf und Simetsberg herab.

Die Durchschnittsschüttung aller Quellen liegt bei etwa 1.500 Liter pro Sekunde. Hauptquelle ist die Kuhfluchtquelle, die direkt aus einer 200 Meter hohen Felswand sprudelt. Ab Farchant erreicht man den unteren Fall über den Walderlebnispfad und den „Königsweg“ in circa 45 Minuten. Wer möchte, kann in Richtung „Weilheimer Hütte“ wandern und einen weiteren Aussichtspunkt ansteuern.
farchant.de

Der Röthbachfall im Naturpark Berchtesgaden ist mit 470 Metern der höchste Deutschlands

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Röthbachfall im Nationalpark Berchtesgaden: Tief gefallen …

Er ist der höchste Wasserfall Deutschlands! Der Röthbachfall im Nationalpark Berchtesgaden stürzt über eine Höhe von 470 Metern den Fels hinab und überwindet dabei zwei große Stufen. Er tut dies in der sogenannten Röthwand. Die mächtige, bis zu 700 Meter hohe Felsbarriere trennt den Kessel des Königsees von der Röth. Sie ist eine Hochfläche, die sich zwischen Steinernem Meer und Hagengebirge ausbreitet.

Man erreicht den Röthbachfall mit einer Bootsfahrt über den Königssee bis zum Ausstieg Saletalm. Anschließend wandert man in circa einer Stunde den kleinen Obersee entlang bis zur Fischunkelalm. Noch ein Wäldchen wird durchquert –  dann sieht man am Talschluss den Röthbach imposant aus großer Höhe herabfallen.

Etwas nördlich davon ergießt sich eine zweite beeindruckende Kaskade in die Tiefe: Der Landtalfall, mit 410 Metern zweithöchster Wasserfall in Deutschland.
berchtesgaden.de

Am Hausbachfall ist ein Klettersteig

Hausbachfall Klettersteig in Reit im Winkl 

SPONSORED POST Im Vergleich zu vielen anderen Wasserfällen ist der Hausbachfall in Reit im Winkl eher klein, aber er hat eine Besonderheit: zu seiner rechten Seite schlängelt sich ein Klettersteig empor.  

Es ist ein Klettersteig der Schwierigkeit C/D mit Leiter, Trittbalken, Seilbrücke und steilen Felspassagen, erfordert also die volle Klettersteig Ausrüstung und im besten Fall Klettersteig-Erfahrung. Kurse gibt es ebenfalls.  

Den besten Blick auf Wasserfall und Klettersteig hat man übrigens vom streckenweise steilen Wanderweg auf der linken Seite des Wasserfalls. Er ist Teil des „Chiemseeblick alpin“, einem der fünf Premium Wanderwege in Reit im Winkl.
reitimwinkl.de/wasserfall

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Steinklamm bei Spiegelau: Merkwürdig!

In der Steinklamm im Süden von Spiegelau, nahe dem Nationalpark Bayerischer Wald, wird ein faszinierendes Naturschauspiel aufgeführt. Als Protagonisten treten auf die tosenden Wasser der großen Ohe – ein Quellfluss der Ilz –, moosbewachsene Steine in sattem Grün, ausgeschliffene Strudellöcher und eine tiefe Schlucht im Gneis-Fels mit einzigartiger Flora!

Bereits 1868 zählte der Geologe Carl Wilhelm von Gümbel, Mitglied der Königlich Bayerischen Akademie der Wissenschaften, die Klamm zu den „sehenswürdigsten Naturmerkwürdigkeiten“ der Bayerischen Waldes. Die Klamm ist bis zu 100 Meter tief. Von der Kraft des Wassers zeugen die vielfältigen Erosionsformen wie glatt polierte Felswände, Fliesrinnen und Gumpen und die bis zu zwei Meter tiefen, aber meist sedimentgefüllten Strudellöcher.

Seit 2005 gibt es einen Wanderweg durch die Klamm. Er ist fünf Kilometer lang und überwindet 160 Höhenmeter. Man sollte dafür circa zwei Stunden einplanen. Start ist am Parkplatz in Spiegelau. Rückfahrmöglichkeit mit der Waldbahn ab Großarmschlag im Zwei-Stunden-Takt.
unser-bayerischer-wald.de

Schoßrinn ist ein Wasserfall im Priental

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Schoßrinn-Wasserfall im Priental: Frauenkraftplatz!

Der Schoßbach lässt den wohl eindrucksvollsten Wasserfall im Priental sprudeln. Gut 70 Meter fällt das Wasser die Felswände hinab. Und füllt, unten angekommen, ein rundes Felsbecken, aus dem ein ovaler Felsen ragt.

Man findet den Schoßrinn-Wasserfall bei Hainbach südlich von Aschau, er gilt als bedeutendes Geotop. „Schoßrinn“, auf Schriftdeutsch „Schussrinne“, bezeichnet auch die hölzerne Leitung, über die Wasser auf ein Mühlrad gleitet wird. Und passt daher gut zu einem Wasserfall!

Für Esoteriker besitzt der Platz rund um das Auffangbecken magische Aura. Er gilt als Kraftplatz für Frauen und wird, laut Tourismusbüro, gern von Frauen besucht, „um dort innezuhalten und aufzutanken“. Den gesundheitsfördernden Effekt von Wasserfällen – vermutlich auch für Männer – bestätigt die Wissenschaft: Durch das aufwirbelnde Wasser ist die Luft am Fuß eines Wasserfalls angeblich reich an negativen Ionen. Diese stimulieren das Immunsystem und stärken Allergiker und Asthmatiker.

Der Schoßrinn-Wasserfall liegt einen guten Kilometer nordwestlich von Hainbach. Schilder weisen den Weg dorthin. Auch von Aschau aus kann man auf dem Prientalweg zum Wasserfall wandern. Die Prien, in die der Schoßbach fließt, ist nach der Tiroler Achen der zweitgrößte Zufluss in den Chiemsee.
chiemsee-alpenland.de

Familie steht unterhalb eines Wasserfalls der Schleifmühlklamm

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Schleifmühlklamm bei Unterammergau: Wasserfälle für Wetzsteine

Die Schleifmühlklamm am Fuß der Ammergauer Alpen ist nur etwa 500 Meter lang. Ihr Ausgang liegt am südwestlichen Ortsende von Unterammergau. Die Klamm weist einen Höhenunterschied von 60 Metern auf und wird von der Schleifmühlenlaine durchflossen. Der Wildbach bildet auf seinem Weg durch die Klamm mehrere Gumpen und sehenswerte Wasserfälle.

Man kann die Schleifmühlenklamm, die als Geotop gelistet ist, auf einem gesicherten, auch für Ungeübte geeigneten Weg erkunden. Im unteren Abschnitt wurden vom 15. bis ins 20. Jahrhundert Mühlen betrieben, in denen Wetzsteine hergestellt wurden. Den kieselsäurehaltigen Kalkstein dafür baute man in Steinbrüchen ganz in der Nähe ab. Sie sind heute ebenfalls als Geotop ausgezeichnet und über einen Weg erschlossen.

Am Ende der Klamm wurde die „Schneiderla’s Schleifmühle“ restauriert und kann besichtigt werden. Der Gasthof „Schleifmühle“ hat ebenfalls ein kleines Museum mit einer Schleifmühle eingerichtet. Neu auch der Weitwanderweg „Das Erbe der Wetzsteinmacher“, der die ehemaligen Wetzsteinmacher-Orte Schwangau, Trauchgau, Unterammergau und Ohlstadt sowie das Freilichtmuseum Glentleiten verbindet.
ammergauer-alpen.de

Paar steht am Geratser Wasserfall

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Geratser Wasserfall: Ach, Bach

Das kleine Naturjuwel findet man bei Gerats/Rieden, nördlich von Rettenberg im Oberallgäu. Verborgen im Wald, fließen dort der Kranzegger Bach und die Geratser Ach zusammen und bilden zusammen einen gischtenden Hingucker. Der eine rauscht über eine breite, sechs Meter hohe Felsmauer hinab, die andere sprudelt, etwas weniger tief, über Felsstufen.

Ein familientauglicher Wanderweg führt von Vorderburg hierher, man benötigt etwa eine Stunde. Zunächst vom Parkplatz bei der Kirche Richtung Acker, 200 Meter nach einer Brücke nach links abbiegen und der Beschilderung zum Wasserfall folgen. Für Besucher gibt’s eine kleine Aussichtsplattform. Wer noch mehr Wasser genießen möchte – der Rottachsee, nur knapp zwei Kilometer weiter nördlich, lädt zum Baden, Surfen, Segeln oder Spazieren ein.
alpsee-gruenten.de

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Pfersag-Wasserfall: Ein Hauch von Niagara!

Das Paradies liegt in Oberfranken. Und zwei gelbe Türme auf blauem Grund weisen den Weg dorthin! Denn als Gottesgarten hatte einst der Biedermeier-Dichter Victor von Scheffel (1826 bis 1886) die Landschaft am Obermainbogen gerühmt. Sie lässt sich heute auf zwei vom Deutschen Wanderverband zertifizierten Weitwanderrouten entdecken. Eine davon führt auf knapp 50 Kilometern durch die beschaulichen Gefilde nördlich des Mains, zwischen Michelau und Mainroth. Schmale Pfade schlängeln sich hier durch Wiesen und Wälder und vorbei an anmutigen Bach- und Seenlandschaften.

Auf der Etappe 4 von Mainroth bis Redwitz a.d. Rodach stoßen die Wanderer nordöstlich von Ebneth auf den reizvollen Pfersag-Wasserfall. Er fällt frei über eine zwei Meter Hohe Felsstufe und ist etwas Besonderes: Seine Hufeisenform erinnert an die nordamerikanischen Niagarafälle – wenn auch nur in bescheidenem Miniformat. Gespeist wird er von dem Bach Nassbrunnen. Wenn viel Regen gefallen ist, fließt das Wasser über die gesamte Breite des Halbrunds, in trockenen Zeiten lediglich ein schmaler Strahl über die Mitte. Das Bayerische Landesamt für Umwelt listet den Pfersag-Wasserfall als wertvolles Biotop und Naturdenkmal.
kueps.de

Über mehrere Stufen stürzt das Wasser des Lech-Falls hinunter.

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Lech-Fall bei Füssen: Legendärer Weitsprung

Am südlichen Stadtrand von Füssen sorgt der Lech für ein imposantes Schauspiel. Er stürzt dort zwölf Meter und über fünf Stauwehrstufen in die Tiefe. Errichtet wurde das Wehr 1784 bis 1787, um Wasserkraft zu nutzen. Unterhalb verengt sich der Flusslauf, und das Wasser zwängt sich durch eine tiefe, enge Klamm.

Die Füssener bauten über den Wasserfall 1895 einen Steg zu Ehren von König Maximilian II. (1811 bis 1864), den König-Max-Steg. Eine Büste erinnert an den Namensgeber. Der Monarch hatte mit dem Bau von Schloss Hohenschwangau Füssens Wirtschaft angekurbelt. Auch sprang an dieser Stelle laut Legende der heilige Magnus über den Lech – und entkam so seinen heidnischen Verfolgern. Er hat dabei einen Fußabdruck hinterlassen, den sogenannten Magnustritt. Man erkennt ihn ganz deutlich als ovale Vertiefung im Fels … Magnus war angeblich ein Einsiedler aus dem 8. Jahrhundert, er gilt als Gründer des Füssener Klosters St. Mang.

Wander-Tipp: Ein schöner Weg, der Alpenrosenweg, führt von Füssens Altstadt über den König-Max-Steg zum Alpsee und den Aussichtspunkt Pindarplatz mit Blick auf die Königsschlösser Hohenschwangau und Neuschwanstein. Dauer: Hin und zurück 4 Stunden.
fuessen.de

Zwischen grünen Bäumen fällt der Zipfelsbach ins Tal

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Zipfelsbach-Wasserfälle bei Bad Hindelang: Viele Stufen

Der Zipfelsbach entspringt in den Allgäuer Hochalpen im Südosten von Bad Hindelang. Seine Wasser stürzen oberhalb von Hinterstein, in rund 1.200 Meter Höhe, über mehrere Stufen 300 Meter in die Tiefe. Im Tal mündet er in die Ostrach. Vor allem im Frühjahr, wenn der Schnee schmilzt, führt der Gebirgsbach viel Wasser und beeindruckt mit seiner Performance.

Von Hinterstein sind‘s bis zum unteren Bereich der Wasserfälle etwa 15 Minuten zu Fuß. Möchte man alle Stufen des Zipfelsbachs kennenlernen, sollte man eine Aufstiegszeit von etwa eineinhalb Stunden einplanen. Enge Serpentinen führen am Wasserfall entlang immer weiter bergauf und zu Aussichtspunkten, die tolle Blicke auf das Wasserrauschen bieten. Der Weg führt noch weiter zur Zipfelsalpe, die auf 1.526 Meter Höhe liegt. Die Alpe hat eine gemütliche Terrasse und lädt ein zu Brotzeiten, Kaffee und Kuchen, die herrliche Natur der Allgäuer Bergwelt inklusive. Geübte Wanderer mit guter Kondition können noch eine Gipfeltour zum Kühgundkopf und Iseler dranhängen.
Zipfelsbach Wasserfall bei Hinterstein

10

Eisgraben-Wasserfall: Teilzeit-Wildbach

Das Schwarze Moor liegt in der Bayerischen Rhön im Dreiländereck von Bayern, Hessen und Thüringen, westlich von Fladungen. Es zählt zu den bedeutendsten Hochmooren in Mitteleuropa (Hochmoore werden von Niederschlägen gespeist ­­ Niedermoore von Grundwasser). Entwässert wird das Moor unter anderem vom Aschelbach, auch Eisgraben genannt. „Eisgraben“, weil durch das Tal kalte Winde fließen.

Der zehn Kilometer lange Bach verläuft von Westen nach Osten und entwässert über die Streu, Fränkische Saale und Main in den Rhein. Der Eisgraben unterquert südöstlich vom Moor die Hochrhönstraße. Einige hundert Meter weiter bildet er einen Wasserfall. Die Wasser fallen hier vier Meter tief über große, schwarze und wild durcheinander gewürfelte Basaltblöcke. Bei Schneeschmelze kann der Eisgraben zu einem reißenden Wildbach anschwellen. In den 1830er Jahren hat er nach einem Starkregen sogar eine verheerende Flut verursacht.

Nach dem Wasserfall gräbt sich der Bach tief in den Boden ein und durchläuft ein stark eingekerbtes Tal. Nördlich von Nordheim v.d. Rhön mündet der Eisgraben in die Streu. Es führen verschiedene Wanderwege zum Eisgraben, etwa vom Schwarzen Moor oder, mit steilerem Anstieg, von Hausen.
komoot.de

Das Wasser des Stuibenfalls stürzt 25 Meter in die Tiefe

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Stuibenfall bei Oberstdorf: Gischtwolke

Der schönste und größte Wasserfall rund um Oberstdorf ist der Stuibenfall im Oytal. Er liegt auf etwa 1.300 Meter Höhe. Gespeist wird er vom Stuibenbach, der unterhalb der Käseralpe über eine Geländestufe hinabtost. Der 25 Meter Abbruch trennt das Alpgelände vom Oytal. Wenn der Stuibenbach viel Wasser führt, sieht man die Gischtwolke schon weithin vom Oytal aus. In seinem weiteren Verlauf erreicht der Bach beim Prinzenkreuz den Talboden und vereint sich mit dem Laufbach. Ab da trägt er den Namen Oybach. „Oy“ steht für „Au“ (wasserdurchflossenes Land). Bis ins 19. Jahrhundert hieß das Oytal nur „die Oy“.

Zum Stuibenfall gelangt man zu Fuß in circa einer Stunde vom Berggasthof „Oytalhaus“ auf etwa 1.000 Meter Höhe, zur bewirtschafteten Käseralpe sind’s weitere 20 Minuten. Das flache Oytal ist für Besucherautos gesperrt. Man erreicht den Berggasthof am besten mit dem Rad, auch fahren Pferdekutschen dorthin. Für den Rückweg nach Oberstdorf kann man Tretroller mieten. Die Fahrt dauert etwa 20 Minuten. Das „Oytalhaus“ ist ein guter Startpunkt für viele Wanderungen und Bergtouren.
oberstdorf.de

12

Höllbachgspreng bei Lindberg: Urwald-Feeling

Bei Lindberg im Nationalpark Bayerischer Wald liegt eines der letzten erhaltenen Urwaldgebiete Mitteleuropas: Das Hollbachgspreng. Seine Entstehung geht zurück auf die letzte Eiszeit. Es wird überragt vom Großen Falkenstein (1.315 Meter).

Der bayerische Name „Gspreng“ bezeichnet ein unwegsames Wald- und Felsgelände und beschreibt sehr gut das verwunschene Stück Natur mit seinen steilen Hängen. Auch der Bach, der sich durch hohe Wände aus Gneis zwängt und als imposanter Wasserfall in die Tiefe sprudelt, der Höllbach, verdient seinen Namen: Der düstere Wald wirkte früher auf die Menschen so bedrohlich, als läge hier der Eingang zur Hölle.

Heute ist er ein beliebtes Revier für Naturfreunde und Wanderer. Ein wildromantischer Weg führt bis hinauf zum Falkenstein-Gipfel. Im Höllbachgspreng wachsen Rotbuchen, Bergahorn, Bergulmen, Fichten und Tannen. Im Unterwuchs finden sich seltene Pflanzen wie Siebenstern, Sonnentau, Gebirgs-Frauenfarn oder Ungarischer Enzian. Und auf den Felsen fühlt sich die seltene Schwefelflechte wohl.

Man startet zu Wanderungen von den Parkplätzen in Scheuereck, dem Zwieslerwaldhaus und an der Weißen Brücke. Auch die „Igelbusse“ fahren dorthin.
bayerischer-wald.de

In Kaskaden sprudelt der Rissbach eine Schlucht hinunter.

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Rissloch-Wasserfälle bei Bodenmais: Der Größte!

Das Naturschutzgebiet Rissloch liegt zwischen Bodenmais und Großem Arber. Es zählt zu den landschaftlichen Höhepunkten in der Arber-Region. Beschilderte Wanderwege und ein Naturerlebnispfad führen durch die urwaldähnlichen Bergmischwälder aus Ahorn, Buche, Fichte und Tanne. Der Anteil an Altbäumen und Totholz ist hoch. Das Holz dient vielen Tier- und Pilzarten als Lebensraum. Spechte wie Bunt-, Schwarz- oder der seltenere Dreizehenspecht hämmern dort ihre Höhlen hinein, in die später Fledermäuse, Hohltauben oder Sperlingskäuze als Nachmieter einziehen.

Im Rissloch fließen mehrere Bäche zusammen zum Rissbach. In Kaskaden sprudelt sein Wasser eine Schlucht hinunter. Er ist insgesamt 55 Meter hoch und der größte Wasserfall im Bayerischen Wald. Der Hauptfall misst stolze 15 Meter! Man findet das feuchte Spektakel am östlichen Eingang der gut eineinhalb Kilometer langen Schlucht. Holzbrücken führen Besucher übers Nass, das vor allem bei Schneeschmelze und Starkregen besonders üppig fließt.

Die Schreibweise der Schlucht ist fast so vielfältig wie ihre Natur: Es gibt die Versionen Rißloch, Rissloch oder Riesloch. Mit Riss wird die geologische Schwachstelle bezeichnet, entlang der sich der Rissbach über Jahrtausende eingegraben hat. Verschiedene Wanderwege führen zu den Wasserfällen.
bayerischer-wald.de

14

Muglbach-Wasserfall bei Bad Neualbenreuth: Am Mittelpunkt Europas

Der Muglbach im Oberpfälzer Wald entspringt am Südwesthang des 865 Meter hohen Schopfberges in Tschechien. Er ist knapp 20 Kilometer lang und überwindet insgesamt einen Höhenunterschied von 255 Metern. Der Muglbach windet sich in vielen Kurven auf einer Länge von 15 Kilometern durch die Bad Neualbenreuther Fraisch, ein kleines Gebiet am Fuß des Tillenberges. Übrigens: Auf dem Tillenberg liegt der in der K.u.K-Zeit errechnete Mittelpunkt Europas!

Besonders reizvoll und sehenswert ist der Wasserfall, der kurz vor der Einöde Muglmühle in vielen kleinen Sturzbächen über bemooste Felsen sprudelt. Früher trieb der Muglbach zahlreiche Wassermühlen an. Der Bach fließt weiter vorbei an Bad Neualbenreuth und dem Sibyllenbad – einem Heilbad mit natürlicher Radon- und Kohlensäure-Mineralwasser-Heilquelle sowie Thermen, Hallen- und Erelbnisbädern und Saunalandschaften – und mündet auf tschechischer Seite in die Wondreb, einem Zufluss der Eger, die wiederum in die Elbe mündet.
oberpfaelzerwald.de

Frau sitzt oberhalb des Trettstein-Wasserfalls

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Trettstein-Wasserfall: Prämiertes Plätschern

Der Eidenbach ist nur ein kleiner Bach im Spessart-Mainland ­­ macht aber schwer was her! Hat er doch ein Naturdenkmal und wertvolles Geotop geschaffen: Den Trettstein-Wasserfall.

Nördlich von Gräfendorf an der Fränkischen Saale fließt der Bach durch eine Klamm aus Buntsandstein und erzeugt dabei mehrere kleine Wasserfälle. Der Trettstein ist der größte und bemerkenswerteste davon. Sechs Meter tief fällt das Wasser über eine Sandsteinplatte hinab und trifft schräg auf rötlichen Fels, bevor es einen Pool füllt. Hunderte Meter weiter mündet der Eidenbach dann in den Waizenbach, dieser bei Gräfendorf in die Fränkische Saale. Weitere Verläufe sind Main, Rhein und schließlich die Nordsee.

Ein Wanderweg zum Wasserfall mit Holzstegen und Treppen wurde angelegt. Er beginnt nahe der Straßengabelung Gräfendorf/Waizenbach/Michelau. Der Name Trettstein leitet sich ab aus mundartlich „Trätsch-Stein“, was etwa bedeutet „Plätscherstein“.
spessart-mainland.de

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Wasserfall bei Haimendorf: Da ist Musik drin!

Der Hüttenbach ist ein linker Zufluss der Pegnitz in Mittelfranken. Er hat sich im Laufe von Jahrtausenden in Schichten des Rhät-Lias-Sandsteins (circa 200 Millionen Jahre alt) eingegraben. Nördlich von Haimendorf plätschert er am Rand von harten Felsplatten, die eine Stufe bilden, fünf Meter in die Tiefe. Der Wasserfall ist ein Naturdenkmal und vom Bayerischen Landesamt für Umwelt als Geotop ausgewiesen.

Besonders im Winter ist er ein Erlebnis. Wenn es kalt ist, gefriert das Wasser Schicht um Schicht, und es entsteht ein Vorhang aus Eiszapfen – sie sehen aus wie Orgelpfeifen! Zusammen mit Wind und dem gurgelnden Wasser erzeugen sie faszinierende Klänge. Man nennt die kleine Kaskade deshalb auch „Klingender Wasserfall“.

Nicht weit ist es von hier zum Nürnberger Hausberg, dem 600 Meter hohen Moritzberg. Auf dem Gipfel lädt eine Wirtschaft zur Einkehr ein, die St.-Mauritius-Kapelle aus dem 15. Jahrhundert zur Besichtigung und ein Aussichtsturm zu Weitblicken. Vom Bahnhof Röthenbach Seespitze bei Lauf a.d. Pegnitz sind es knapp fünf Kilometer bis zum Wasserfall. Der Weg dorthin führt über Wiesen, vorbei am „Waldgasthof am Letten“ sowie durch Wälder. Autofahrer können in Haimendorf, am Wanderparkplatz Schönberg oder am Waldgasthof parken.
komoot.de

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