Das Buchheim Museum am Starnberger See bildet mit dem Lenbachhaus in München, dem Franz-Marc-Museum in Kochel am See, dem Schlossmuseum Murnau und dem Museum Penzberg - Sammlung Campendonk die MuSeenLandschaft Expressionismus
Kunstgenuss im perfekten Flow
Ein Aussichtssteg in zwölf Metern Höhe. Ganz oben steht Daniel J. Schreiber und blickt über den Starnberger See. Der Steg ist der architektonische Höhepunkt des Buchheim Museums der Phantasie in Bernried, das er als Direktor leitet.
Durch die traumhafte Lage des Museums am Wasser verbinden sich Kunstgenuss und Naturerleben zu einem ästhetischen Flow-Erlebnis, findet der Kunsthistoriker. Der Steg wird zur Brücke, die von der expressionistischen Malerei hinausführt in die oberbayerischen Voralpenlandschaft.
Seit 2013 ist Schreiber der Macher in Bernried. Als Kind wird er mit dem expressionistischen Virus infiziert, heute leitet er ein Hauptmuseum des deutschen Expressionismus. Seine Vision: „Ich möchte Räume und Orte schaffen, in denen Menschen zu sich kommen können. Das Erleben von Schönheit gibt die Kraft dafür, das Gute im Leben zu erkennen.“
Spazieren auf den Spuren des Blauen Reiters
„Die Konzentration der expressionistischen Kunst in unserer Region ist einzigartig“, freut sich Schreiber. Er schickt seine Gäste gern zu den Stätten des Blauen Reiters: Murnau, Kochel am See oder Sindelsdorf. „Diese wunderbaren Ortschaften bieten Kunstspaziergänge an. Da lassen sich heute viele Motive der Künstler um Wassily Kandinsky oder Franz Marc in der Landschaft wiederentdecken.“
Die Buchheim Museen und seine vier „Geschwister“ liegen alle an Seen oder Flüssen, daher der Name „MuSeenLandschaft“. „Es ist ein einzigartiger ästhetischer Genuss, diesen schönen Flecken Erde zu erleben, zu erwandern, zu erradeln oder zu erfahren“, begeistert sich Schreiber.
„Alles befruchtet sich gegenseitig. Die Gemälde in den Museen laden zu ästhetischer Betrachtung ein. Diesen Blick nehmen wir dann mit in die Landschaft. Wir werden offener für die Schönheiten der Natur. Wir bemerken die vielen Töne, die das Wasser des Sees annimmt, es ändert sich ständig.“
Der Inbegriff alpiner Landschaft
Ein expressionistisches Lieblingsbild hat der Schreiber nicht: „Alle Bilder sind meine Kinder“, sagt er. Er nennt aber doch zwei besonders schöne Beispiele: Das erste heißt „Rote Düne“ und wurde 1913 von Karl Schmidt-Rottluff gemalt. Dargestellt sind zwei weibliche Akte in einer Dünenlandschaft auf der Kurischen Nehrung in der Ostsee. Die Formen und Farben der beiden Körper gehen in der Landschaft auf. Mensch und Natur sind in Harmonie beieinander.
Das zweite Kunstwerk ist drei mal sechs Meter mächtig: Die „Große Berglandschaft“ hatte Ernst Ludwig Kirchner 1931 als Bühnenbild konzipiert. Das Bild ist der Inbegriff einer alpinen Landschaft. „In diesem Bild gehe ich auf“, gesteht der Kunsthistoriker.
Der See: mal schwarz, mal grün, mal blau
Schreiber steht oft auf dem Steg seines Museums: 12 Meter schwebt er über dem Wasser. „Das ist so atemberaubend wie auf einem Berggipfel. Ich sehe den Seegrund, den Himmel und die Berge. Ich habe hier das Gefühl, zu einem Teil der Voralpenlandschaft zu werden, die durch die Gletscher der Eiszeit gestaltet wurde.“
Die Farbenvielfalt des Wassers begeistert ihn so sehr, dass er eine ganze Fotoserie aus der immer gleichen Position heraus geschossen hat: „Der See sieht jeden Tag anders aus, mal schwarz, mal weiß, mal grün, mal blau, das fasziniert mich!“
Kunst und Natur der MuSeenLandschaft inspirieren den Direktor jeden Tag aufs Neue, auch zu eigenen Werken: „Ich zeichne selbst im Stil des Expressionismus, wenn Sie so wollen: spontan, gestisch, vor allem Blumen und Figuren. Und Tiere – ich liebe Hunde.“ Wer seinen inneren Künstler entdecken will, ist in der „MuSeenLandschaft“ am richtigen Ort.
Weitere Infos zur MuSeenLandschaft Expressionismus in Oberbayern
... von Daniel J. Schreiber
Wieskirche in Steingaden
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Im Sommer fahren wir mit unserem kleinen alten Wohnwagen gerne auf einen Campingplatz an einem See in der Gegend. In diesem Jahr waren wir gleich hier um die Ecke an den Osterseen. Es ist herrlich dort! Von dort aus unternehmen wir Wanderungen, Radtouren und entdecken Pilze.
Gasthaus "Drei Rosen" in Bernried
Das Gasthaus „Drei Rosen“ in Bernried ist so etwas wie die „Bar Centrale“ in einem italienischen Dorf. Dort treffe ich immer sehr nette Gesprächspartner. Ich liebe die bayerische Küche, esse dort gerne Wurstsalat oder Schweinekrustenbraten und trinke ein schönes helles Bier.
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Park der Klinik Höhenried
Der Nachbar unseres Museums ist die Klinik Höhenried. Im Park hat die ehemalige Besitzerin, Wilhelmina Busch, ein völlig verrücktes Schlösschen in romantischer Tradition bauen lassen. Die Parklandschaft, in der das Schlösschen liegt, ist traumhaft. Neuerdings kann man dort einige Zimmer mieten und im Turm wohnen – privilegierter Seezugang inklusive.