Was darf’s denn sein? Eine Zelt-Lodge, Schlaffässer oder ein Platz mitten im See? Glamping macht das „Zelten“ sexy. Wir stellen euch vor, was alles zu buchen ist
Luxus-Camping in Bayern am See und auf der Insel
Camping gewinnt laufend neue Fans, nicht zuletzt aufgrund der auf vielen Campingplätzen hinzugekommenen Schlaffässer. Björn Staschen, Fernsehjournalist und Autor mehrerer Campingbücher wie des Standardwerks „Camping Glück“, erklärt den Erfolg so: „Viele erkennen, wie gut es tut, der Natur näherzukommen. Erst recht in einer hochkomplexen Welt, die man immer weniger durchschaut.
Camping ist der Gegenentwurf zu technologisierten Arbeitsplätzen und überfüllten Städten und bringt uns der Urform des einfachen Lebens näher. Da finden viele, was sie brauchen.“
Da diese vielen aber immer noch mehr werden, ist es mit der oft beschworenen Spontanität, einfach loszufahren und sich ein schönes (Camping-)Plätzchen zu suchen, nicht mehr weit her. Insbesondere an Sommerwochenenden und zu Ferienterminen ist eine rechtzeitige Buchung ratsam. Das gilt für „USP-Unterkünfte“.
XL-Chalet oder Schlaffass in der ersten Reihe?
Der „Camping am Pilsensee“ liegt nur 45 S-Bahn-Minuten von der Münchner Innenstadt. Ein baumbestandenes Seegrundstück mit Panoramablick, Badewiese und Restaurant am Wasser. Die Eins-a-Lage wissen nicht nur jede Menge Dauer- und Kurzzeitcamper zu schätzen, sondern zunehmend auch Mieter schicker Chalets.
Mit Fernseher und Couch im Wohnzimmer, Küche sowie einem gefliesten Bad samt Dusche und WC sprechen sie all jene an, die zwar den Kosmos Campingplatz mögen, aber eben auf die behagliche Art und mit mehr Raum.
Das Schlaffass: Klein, aber mein
Deutlich bescheidener und kleiner fallen die zehn Schlaffässer aus, dafür liegen sie in der ersten Reihe. Eine runde Sache für Paare und Familien, die auf wenigen Quadratmetern gut miteinander auskommen und sich gern von ihrer kuschligen Schlafebene aus (oder der Terrasse davor) am Sonnenuntergang erfreuen.
Vor einigen Monaten kamen zwei XXL-Versionen dazu, mit insgesamt vier Erwachsenen-Schlafoptionen und Kühlschrank. Geht die Nachfrage so weiter, waren es nicht die letzten.
„Bis auf wenige Tage waren die Schlaffässer fast den ganzen Sommer komplett ausgebucht“, verrät die Dame an der Rezeption. Offenbar stellen sie für viele Camp-Novizen den idealen Einstieg dar. Ist ja auch praktisch: Man ist zwar die meiste Zeit draußen, kommt aber zugleich in den Genuss einer trockenen und warmen Schlafstätte. Ebenfalls inklusive: Strom, Infrarotheizung, Bettwäsche, Handtücher und Endreinigung. Und das für rund 75 Euro pro Nacht.
Holz-Iglus wie Hobbithöhlen
Für die estländischen Holz-Iglus am Allgäuer „Camping Grüntensee“ werden pro Nacht zwischen 89 und 109 Euro fällig. Die beiden an Hobbithöhlen erinnernden Pods bestehen aus einer respektive zwei urigen Schlafhöhlen samt Fellen und Decken sowie einer Miniküche mit Kühlschrank, Herd, Heizlüfter und Basisgeschirr.
Schade nur, dass die Knuffelhütten direkt hinter dem wuchtigen Haupthaus stehen. Lägen sie etwas abseitiger oder mit einem schöneren Terrassenausblick versehen, könnten sie noch mehr Zauber entfalten als gegenüber den Wohnmobilstellplätzen.
Luxus-Zeltlodge mit Kaminofen
Gleich zwei Nummern größer fällt indessen das „WiesenBett Luxus Lodge Zelt“ im fränkischen Hohenberg aus, eine Art Penthouse in der Natur. Auf den 50 Quadratmetern findet neben gemütlichen Betten und einer voll ausgestatteten Küchenzeile sogar ein rustikaler Holzofen Platz.
Träumen im Schäferwagen
Den kann der inmitten alter Obstbäume stehende Schäferwagen beim „Handwerkerhof Fränkische Schweiz“ zwar nicht vorweisen, dafür aber Fernseher, Feuerschale und einen Whirlpool neben der Holzterrasse.
Noch ein Tipp aus Franken: „Bärenschlucht Camping“, wo ein geräumiges Blockhaus sowie, einmal mehr, ein Schlaffass die Highlights bilden. Das Besondere hier: die Lage direkt am Fels, Kletterequipment also nicht vergessen. Gut zu wissen: Dank Heizung und Stromanschluss (etwa für Heizdecken) sind die Unterkünfte wie auch viele andere Fässer sogar im Winter nutzbar. Überhaupt findet Wintercamping immer mehr Anhänger, erst recht, wenn auf dem Gelände Sauna und Co. zur Verfügung stehen.
Reif für die Insel? Voilà!
Andere Plätze wiederum begnügen sich mit Sommerbetrieb und minimaler Infrastruktur. So wie die „Camping-Insel Buchau“, die statt mit Glamping mit einer einmaligen Lage imponiert: mitten im Staffelsee! Wer auf die ausschließlich Campern vorbehaltene Insel gelangen will, muss die kleine Fähre oder ein Ruderboot nehmen. Autos, Wohnmobile und Wohnwagen sind auf dem 4,5 Hektar großen Eiland tabu. Das hat Charme: morgens vom Zelt aus erst mal in den See hüpfen. Ein Zelt muss man in dem Fall halt selbst mitbringen.