Nah am Chiemsee, dennoch weitab vom Trubel. Das Drei-Sterne-Superior-Hotel ist zwar auf Tagungen spezialisiert, bietet aber auch Privatgästen eine inspirierende Auszeit hinter uralten Mauern direkt am Klostersee
Auszeit im Kloster Seeon
Anzeige | Spät nachts, wenn es ganz still ist und man vielleicht noch mit einem Buch in der Hand im Bett liegt, beginnen die Wände zu flüstern. Sie erzählen von uralten Zeiten, als Benediktinermönche hinter den Klostermauern lebten und lehrten. Ein wenig verschämt erinnern die Stimmen vielleicht an den Niedergang des herrlichen Ensembles nach der Säkularisierung im Jahr 1803, an eine feudale Phase als Schloss der Herzöge von Leuchtenberg und an dunkle Nachkriegsjahre als Lazarett, Flüchtlingslager und Kaserne.
Uralt und 2021 modernisiert
Auch Gastgeber Gerald Schölzel, der das Klosterhotel seit 2015 leitet, fühlt sich immer wieder „ziemlich ehrfürchtig“ angesichts der geschichtsträchtigen Mauern. Im Jahr 994 auf einer Insel im Klostersee gegründet, wurde das Kloster Seeon zwar immer wieder umgebaut und ist längst mit dem Festland verbunden – die Jahrhunderte spürt man dennoch. Auch die umfassende Modernisierung aller 90 Zimmer im Jahr 2021 ändert daran nichts.
Die ehemaligen Mönchszellen – viele davon mit Vorraum und komfortablem Bad um die 20 Quadratmeter groß – schreiben mit schönen Eichenholzböden, schlicht-elegantem Mobiliar und eigens angefertigten Lampen die Geschichte respektvoll weiter. Vier weitere, größere Zimmer sowie ein Tagungsraum unter altem Gewölbe sind im angeschlossenen Kramerhaus untergebracht.
Kloster-Ruhe abseits des Trubels
Tipp: Der rund 40-minütige Spaziergang um den Klostersee
„Es war uns wichtig, dass nichts von der wunderbaren Bausubstanz und dem modernen klösterlichen Gefühl ablenkt“, sagt Gerald Schölzel. Schließlich sollen die Gäste hier, nur gut sechs Kilometer vom touristischen Trubel am Chiemsee entfernt, echte Ruhe und Entspannung finden.
Die schätzt auch der weit gereiste Hotelmanager, der vorher in Puerto Rico, den USA und lange Jahre in der Tagungshotellerie der Lufthansa gearbeitet hat: „Wenn ich mal kurz Zeit habe, sitze ich gern auf dem Steg am See und schaue übers Wasser und die Wellen, das entspannt ungemein.“
Ebenso wohltuend ist der kurze Rundgang um die Klosteranlage oder der rund 40-minütige Spaziergang um den Klostersee, die beide barrierefrei sind. Auch die Klosterkirche St. Lambert mit ihren ergreifenden Renaissance-Fresken sowie der mittelalterliche Kreuzgang sind für jedermann mittels eines Aufzugs zugänglich.
Natürlich kann man auch in das schon früh im Jahr angenehm warme Wasser des Klostersees springen. „Wunderschön ist auch das Alzbad direkt am Fluss im nahen Truchtlaching“, empfiehlt der Gastgeber, „das ist fast noch ein Geheimtipp.“
Sun-Downer auf der Seeterrasse
In Seebruck kann man Fahrräder und SUP-Boards leihen, die beiden Golfplätze in Chieming und Obing sind Partnerbetriebe des Klosterhotels. Nach dem sportlichen Ausflug sitzt man wunderbar auf der Seeterrasse oder im Kastanienhof und genießt regionale Köstlichkeiten von der übersichtlichen, kreativen Karte; Chiemsee-Fisch ist natürlich fast immer im Angebot.
Auch die Klostergaststätte in einem imposanten Gewölbekeller ist für jedermann geöffnet. Das neue Restaurant „Ex libris“ unter der Kassettendecke der ehemaligen Bibliothek steht hingegen nur Hotelgästen zur Verfügung.
Auch das Frühstück mit eigenem Bienenhonig wird in dem einstigen Refugium der Mönche serviert. Bereits im 10. Jahrhundert betrieben die Benediktiner eine bedeutende Schreibschule, deren Werke den Weg in viele andere Klöster, an Fürstenhöfe und Königshäuser fanden.
Da ist es nur passend, dass der Bezirk Oberbayern, der die Klosteranlage Ende der 80er-Jahre kaufte und von Grund auf renovierte, von Anfang an auf Seminar- und Tagungsangebote setzte. Als Spezialist auf diesem Gebiet entwickelt Gerald Schölzel das Angebot kontinuierlich weiter.
Konzerte, Lesungen und Kurse
Neben den Veranstaltungen von Firmen, Vereinen und privaten Gruppen finden für ein breites Publikum rund sechzig kulturelle Events pro Jahr statt, von Konzerten über Lesungen bis zu Ausstellungen – und, der Tradition verpflichtet, auch Kalligrafiekurse.
Mozart verbrachte in jungen Jahren hier einige Zeit
Jüngeren Datums als die Schreibkunst der mittelalterlichen Mönche ist ein anderer Stolz des Klosters Seeon: Mozart verbrachte in jungen Jahren zwischen 1767 und 1769 hier einige Zeit und komponierte auch zwei sakrale Werke für das Kloster. Mit einer musikalisch hochkarätigen Mozartwoche wird alljährlich an das jung verstorbene Genie erinnert.
Erinnerungen an den jungen Mozart finden sich natürlich auch im neu gestalteten Klosterladen, ebenso wie „geistreiche“ Geschenke aller Art. Sorgfältig ausgewählter Lesestoff ist ebenfalls im Angebot. Und so hat man jederzeit ein gutes Buch zur Hand, um damit an einem idyllischen Plätzchen am Klostersee zu entspannen – oder um vor dem Einschlafen in der flüsternden Stille der uralten Klostermauern ein wenig zu lesen.
Auf einen Blick
- 90 frisch renovierte Zimmer
- Abstellmöglichkeit und Ladestationen für Fahrräder auf dem Klosterparkplatz
- Kostenfreie Parkplätze
- 15 Tagungsräume für bis zu 200 Personen