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Naturparks

Erlebt Bayerns Naturschätze: Wälder, Wiesen, Berge, Seen, Flüsse, Moore. Viele einzigartige Landschaften sind als Naturparks ausgewiesen. Diese vereinen Landschaftsschutz und naturverträglichen Tourismus

Lesezeit: 20 Minuten

12 Naturparks in Bayern

Bayerns insgesamt 19 Naturparks breiten sich jeweils auf einer Fläche von mindestens 20.000 Hektar aus. Sie dienen dem Schutz von Natur und Kulturlandschaft – und der Erholung von Bewohnern und Besuchern.

Dabei gilt der Grundsatz „Schutz durch Nutzung“. Naturparks werden, anders als die Nationalparks Bayerischer Wald und Berchtesgaden (Foto oben), erschlossen und weiterentwickelt.

Das Hochholz bei Kastl im Naturpark Hirschwald

Heimat der Hufeisennase: Naturpark Hirschwald

Die Große Hufeisennase, eine bedrohte Fledermausart, hat in einem alten Fachwerkstadel in Hohenburg ein Quartier gefunden. Den kleinen Ort findet man im Lauterachtal am südlichen Rand des Naturparks Hirschwald. Der Park liegt in der Urlaubsregion Bayerischer Jura im Amberg-Sulzbacher Land, 60 Kilometer nördlich von Regensburg. Wälder, Hügel, Wacholderheiden, Bäche und Felsen bilden eine ökologisch wertvolle Landschaft.

Vielfalt auf kleinem Raum: Täler wechseln ab mit bewaldeten Hochflächen, Flure legen sich zwischen zerklüftete Felsen, Bäche schlängeln sich durch Wiesen. Fast mediterranes Klimas herrscht an den Südlagen der Täler. Herz des Parks ist der Hirschwald, ein großes, zusammenhängendes Waldgebiet mit vielen Wandermöglichkeiten (Wacholderwanderweg, Erzweg Süd, Vilstalwanderweg und mehr) und ausgewiesenen Radtouren (Hirschwaldrunde, Lauterachtalradweg).

Auch eine Jakobsweg-Variante führt durch den Wald mit dem Kloster Ensdorf (Asam-Kirche St. Jakobus!), der Wallfahrtskirche auf dem Eggenberg, der Wallfahrtskirche Stettkirchen und dem Klosterburg Kastl. Dem Oberpfälzer Himmel kann man auch in Ursensollen näherkommen. Dort öffnet eine deutschlandweit einmalige Kombination aus digitalem 3-D-Planetarium und Sternwarte (Ursensollener Large Telescope) Blicke ins All! 
naturparkhirschwald.de planetarium-ursensollen.de

Kleiner Arbersee

Reich der Tausender: Naturpark Oberer Bayerischer Wald

Der Park schließt im Norden an den Nationalpark Bayerischer Wald an. Er umfasst den Landkreis Cham bis zur tschechischen Grenze und den östlichen Landkreis Schwandorf. Im Nordwesten berührt er den Naturpark Oberpfälzer Wald. Wichtige Städte außer Cham sind Waldmünchen, Furth im Wald, Bad Kötzting und Lam. Natur und Landschaft zeigen sich vielfältig mit Trocken-Kiefern-Wäldern, Mooren und Auen sowie mit über 1.000 Meter hohen Gipfeln. Naturgeschützt sind etwa das Arracher Moor, eines der letzten lebenden Hochmoore in Nordbayern, der Höllbach mit seinen Granitblöcken, der Kleine Arbersee, die Regentalau, das Ponnholzbachtal mit Lebensraum für den seltenen Wiesenknopf-Ameisenbläuling oder ein drei Kilometer langes Stück des „Pfahls“. Dieses weltweit einzigartige Quarzriff verläuft nahezu kerzengerade von Oberösterreich bis zur Naab und tritt hier deutlich in Erscheinung.

Ein großes Wegenetz lädt ein zum Wandern, sei’s auf Gipfel wie den Großen Arber (1.456 Meter), den Osser (1.293 Meter) oder gleich acht Tausender auf einen Streich im Lamer Winkel. Ruhige Wanderwege führen entlang der Flusstäler. Baden kann man in Seen oder Naturbädern. Ein Highlight sind Bootswanderungen auf dem Fluss Regen. Viele Routen für Radler und Mountainbiker. Dazu Sehenswürdigkeiten wie die Urpfarrei Chammünster, das ehemalige Zisterzienserkloster Walderbach, Burg Falkenstein oder das spektakulär-monolithische Konzerthaus Blaibach. 
bayerischer-wald.org

Der Naturpark Steinwald und die Burgruine Weißenstein aus der Vogelperspektive

Fantastisch: Naturpark Steinwald

Der Granitrücken des Steinwalds ist mit 18 mal 20 Kilometern Fläche nach den Ammergauer Alpen der zweitkleinste Naturpark Bayerns. Er dehnt sich südlich von Marktredwitz zwischen Fichtelgebirge und Oberpfälzer Wald aus. Höchster Punkt ist die Platte. Mit 946 Metern zwar unter der Tausender-Marke, aber mit dem 33 Meter hohen Oberpfalzturm ein beliebter Aussichts-Spot mit Rundumblick. Nicht weit davon ragt die Ruine Weißenstein auf, Namenspatron des Steinwalds (abgeleitet aus „Wald der Steiner“).

Typisch für den Steinwald sind fantastisch geformte Granitblöcke und Felsbastionen mit nicht minder fantastischen Namen wie Katzentrögel, Zipfeltannenfelsen oder Saubadfelsen. An einigen ist das Klettern erlaubt wie am Vogel- oder Räuberfelsen. Fichten, durchsetzt mit Kiefern, Buchen, Eichen und Tannen, prägen die Waldlandschaft.

Zwei Naturschutzgebiete: Föhrenbühl mit seltenen Farnen und Teichelberg mit alten Buchen, Linden und Traubenkirschen und mehr als zweihundert Nachtfalterarten sowie Luchsen und Wildkatzen. Vorkommen von Edelsteinen wie Achat und Jaspis sowie Erzen, die man im Mittelalter abbaute. Dazu viele Quellen, besonders eisenreich ist die bekannte König-Otto-Quelle bei Wiesau. Schönes Wanderrevier, Fernwanderwege wie der Burgenweg oder der Goldsteig führen durch den Park. Ab dem Wanderparkplatz im Norden von Pfaben führt ein Lehrpfad zu Naturhighlights. Kulinarische Spezialitäten der Region: Untergäriges „Zoigl-Bier“ aus kleinen Kommunbrauhäusern und Karpfen aus lokaler Teichwirtschaft. 
naturpark-steinwald.de

Schafe auf der langen Rhön im Naturpark Bayerische Rhön

Mit Weitblick: Naturpark Bayerische Rhön

Die Rhön ist ein Mittelgebirge, nicht über 1.000 Meter hoch, in Teilen von Bayern, Hessen und Thüringen. Der Naturpark Bayerische Rhön liegt in den Landkreisen Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld im äußersten Norden Bayerns. Höhenzüge, Hochebenen und Kuppen prägen die Rhön-Landschaft.

Weite Ausblicke über Wiesen, Wälder und Hügel sind charakteristisch, vor allem in der Hohen Rhön. Vulkane prägten die Landschaft. Basaltsäulen wie am Gangolfsberg oder Basaltblockmeere wie im urwaldartigen Lösershag zeugen davon. Das Schwarze Moor bei Fladungen mit seiner eiszeitlichen Flora ist eines der bedeutendsten in ganz Mitteleuropa. Man kann es auf einem Lehrpfad erkunden. Die größten Naturschutzgebiete sind die artenreichen Landschaften Lange Rhön, waldfreie Bergrücken (auch „Land der offenen Fernen“ genannt), und Schwarze Berge mit ihren Bergwiesen. Schöne Aussichten vom Kreuzberg, gutes Klosterbier und Brotzeit im Franziskanerkloster unterhalb des Gipfels („Heiliger Berg der Franken“).

Durch die Rhön führen der Premiumwanderweg „Hochrhöner“ und der „Rhönradweg“, beide etwa 180 Kilometer lang. Sehenswerte Städte sind berühmte Kurorte wie Bad Kissingen, Bad Brückenau oder Bad Bocklet mit ihren historischen Kurbauten. Hammelburg gilt als eine der ältesten Weinstädte Frankens. Aufgrund der geringen Lichtverschmutzung wurde der Naturpark (Teil des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön) als Internationaler Sternenpark ausgezeichnet. 
biosphaerenreservat-rhoen.de

Vom Baumwipfelpfad im Steigerwald bieten sich wunderbare Ausblicke

Buchen-Methusalems: Naturpark Steigerwald

Bekannt ist der Naturpark vor allem wegen seiner Buchenwälder. Einst bedeckten sie Mitteleuropa, nur noch Reste davon sind erhalten – wie im Steigerwald. Der Naturpark erstreckt sich innerhalb des Städtequartetts Würzburg, Bamberg, Nürnberg und Rothenburg zwischen Main im Norden und Aisch im Süden. Eine sanfte und waldreiche Naturparklandschaft, die nicht höher als 500 Meter aufsteigt. Mit Weinbergen, weiten Tälern, Trocken- und Magerrasengebieten und Karpfenweihern... und eben Buchen.

Vor allem im Nördlichen und Oberen Steigerwald kann man uralte, über 300-jährige Baumriesen bewundern, etwa in den Naturwaldreservaten Brunnstube, Waldstube oder der Waldabteilung Kleinengelein. Immens ist die Artenvielfalt dort mit bisher 407 gefundenen Großpilz-, 349 Nachtschmetterlings- und 289 holzbewohnenden Käferarten sowie 15 der 24 in Bayern heimischen Fledermausarten. Weitere seltene Tiere sind Mittelspecht, Rauhfußkauz, Haselmaus oder Wildkatze. Der Steigerwald ist eine beliebte Wanderregion mit dem 160 Kilometer langen Panoramaweg von Bad Windsheim bis Bamberg sowie vielen kürzen Routen und Rundtouren.

Tipp: Beim „Trekking Erlebnis Steigerwald“ können Wanderer auf zehn dafür eingerichteten Plätzen im Wald zelten! Ein Baumwipfelpfad bei Ebrach führt durch die Baumkronen, vom 42 Meter hohen Turm eröffnen sich weite Blicke über den Naturpark. An den steilen Südhängen zahlreicher Kegel- und Tafelberge wird Frankenwein angebaut. Im Südlichen Steigerwald, im Aischgrund, gedeiht in Teichen der Fränkische Spiegelkarpfen. 
steigerwald-naturpark.de

Blick auf Brücke und Felsen im Naturpark Fränkische Schweiz

Herzenssache: Naturpark Fränkische Schweiz – Frankenjura

Der Park erstreckt sich im Norden Bayerns im Städtedreieck Nürnberg – Bamberg – Bayreuth. Herzstück ist die traditionsreiche Urlaubsregion Fränkische Schweiz mit den Hauptflüssen Wiesent und Pegnitz und dem großen Waldgebiet Veldensteiner Forst, ergänzt durch Oberes Maintal, Hersbrucker Alb und Oberpfälzer Jura. Eine Mittelgebirgslandschaft mit hohem Romantikfaktor dank schnuckliger Fachwerkorte und Burgruinen, tief eingeschnittener Täler und Hochflächen, dank Wacholderheiden und Mischwäldern, Obstgärten und Streuobstwiesen (Kirschen!).

Der Naturpark ist außergewöhnlich reich an Felsen – typisch die bizarren Felsnadeln und -türme – sowie an Höhlen und Grotten. Mehr als zweitausend gibt es, sechs davon sind Schauhöhlen, darunter die berühmte Teufelshöhle bei Pottenstein und die Sophienhöhle. Artenreiche Pflanzenwelt mit circa vierzig Orchideen-Arten, etwa der markante Frauenschuh, und fünfzehn Endemiten wie Hersbrucker Mehlbeere oder Fränkisches Habichtskraut. Greifvögel finden in den Felsen Nistplätze. Der Naturpark ist ein beliebtes Wandergebiet, nicht zuletzt dank eines gut markierten Wegenetzes von mehr als 5.000 Kilometern.

Außer den vielen lokalen Routen verlaufen hier der Frankenweg und der Fränkische Gebirgsweg. International renommiertes Klettergebiet. Kanufahren auf Wiesent und Pegnitz. Kulturelle Besonderheit: Das Osterbrunnenschmücken hat im Naturpark seinen Ursprung. Dabei werden in vielen Orten zu Ostern Brunnen mit bunten Eiern, Blumen und Girlanden geschmückt. Bekannt ist die Qualität der Fränkischen Küche, dazu gehören Bierspezialitäten aus mehr als siebzig Brauereien aus dem Naturparkgebiet. 
fsvf.de

Naturpark Nagelfluhkette: Der Ausblick von oben ist besonders

Steinreich: Naturpark Nagelfluhkette im Allgäu

Der Naturpark Nagelfluhkette liegt zwischen Allgäu und dem Bregenzerwald in Vorarlberg. Benannt ist er nach der vorherrschenden Gesteinsart, dem Nagelfluh, einem Konglomerat aus betonartig verbackenen, unterschiedlich großen Kieselsteinen, das an Waschbeton erinnert („Herrgottsbeton“).

Drei parallel verlaufende Bergkämme: Im Zentrum als Namenspatron die Nagelfluhkette mit dem Hochgrat (1.834 Meter) als höchstem Gipfel, im Norden der Prodel-Höhenzug (circa 1.400 Meter) und im Süden die Hörnergruppe mit dem Riedberger Horn (1.787 Meter). Große landschaftliche Vielfalt: Flüsse, Seen und Schluchten, Wälder und Weiden, Feuchtwiesen, Moore, alpine Rasen und Felsen. Diese bilden Lebensräume für seltene Pflanzen und Tiere wie Purpurenzian, Steinnelke, Apollofalter, Birkhuhn oder Weißrückenspecht.

Viele Wandertouren für Genießer wie für Profis ziehen sich durch das Gebiet, die wohl erlebnisreichste von der Hochgratbahn-Bergstation über den Grat der Nagelfluhkette bis zur Bergstation der Mittagbahn (mindestens sieben Stunden Dauer, nur für Geübte mit guter Kondition). Naturpark-Ranger bieten geführte Wanderungen an. Gute Bedingungen für Alpwirtschaft und Sennalpkäse. Naturparkzentrum AlpSeeHaus in Immenstadt mit Erlebnisausstellung. 
nagelfluhkette.info

Blick auf Kloster Oberschönenfeld im Naturpark Augsburg

Wald und Wiesen: Naturpark Augsburg – Westliche Wälder

Die Westlichen Wälder erstrecken sich im Alpenvorland vor den Toren Augsburgs. Gesäumt werden sie im Osten von den Flüssen Wertach und Schmutter, im Westen von der Mindel. Die nördliche Grenze markiert die Donau. Mittelschwäbisches Schotterriedel- (Riedel = flacher Geländerücken) und Hügelland, eine Mischung aus bewaldeten Höhen, landwirtschaftlich genutzten Bachtälern und reizvollen Ortschaften, aus Wiesen, Wäldern, Hecken, Äckern, Bächen und Fischweihern.

Drei Naturräume: Im Süden des Parks liegen die „Stauden“, eine Hügellandschaft, auch „Mozartländle“ genannt, weil hier die Vorfahren von Wolfgang Amadeus lebten. Im Norden der „Holzwinkel“ mit ausgedehnten Wäldern. Hier verbrachte der Heimatdicher Ludwig Ganghofer (Ganghofer-Rundweg) zum Teil seine Kindheit. Im Zentrum des Parks die „Reischenau“, ein breiter Talkessel, der von der Zusam ausgeschwemmt wurde.

Viele ausgeschilderte Routen laden im Naturpark zum Wandern und Radeln ein. Sehenswertes Fuggerschloss in Kirchheim. Informationszentrum Naturparkhaus in der Zisterzienserinnenabtei Oberschönenfeld mit Dauerausstellung „Natur und Mensch im Naturpark“. 
naturpark-augsburg.de

Bootwandern im Naturpark Altmühltal

Kultur- und Natur-Reich: Naturpark Altmühltal

Parkgebiet ist die Südliche Frankenalb nördlich von Ingolstadt, zwischen Gunzenhausen im Westen und Kelheim im Osten. Zentraler Ort ist Eichstätt. Die Altmühl fließt von Westen nach Osten durch den Park und teilt ihn in zwei Hälften. Wacholderheide, Feuchtwiesen, Trockenrasen, Felsen und Karsthöhlen prägen die Mittelgebirgslandschaft.

Der Bau des Main-Donau-Kanals war ein massiver ökologischer Eingriff. In seinem Abschnitt wurde das Bett der Altmühl zu Altwassern umgewandelt. Ein Großteil der Landschaft ist geschützt, wie etwa die Gungoldinger Wacholderheide, der Juratrockenhang mit der Felsgruppe Zwölf Apostel oder die Weltenburger Enge. Freizeitaktivitäten: Bootswandern, Wandern (Altmühl-Panoramaweg, Jurasteig und mehr), Radeln (Altmühl-Radweg, Deutscher Limes-Radweg), Klettern (Burgstein bei Dollnstein oder Dohlenfelsen bei Konstein).

Dazu viele kulturelle Sehenswürdigkeiten wie diverse Spuren der Römer und Kelten, Burg Prunn oder das Kloster Plankstetten. Besonderheit: In dem Gebiet wird in Steinbrüchen Plattenkalk abgebaut, der Fossilien enthält. In einigen Brüchen können Besucher selbst mit Hammer und Meißel fündig werden. Dinosaurier-Museum in Denkendorf. Informationszentrum in Eichstätt. 
naturpark-altmuehltal.de

Blick auf bewaldete Berge im Naturpark Ammergauer Alpen

Abwechslung ist Trumpf: Naturpark Ammergauer Alpen

Am Alpenrand, nordwestlich von Garmisch-Partenkirchen, wurde der Naturpark Ammergauer Alpen eingerichtet, Bayerns kleinster Naturpark. Ihn zeichnet landschaftliche Vielfalt aus mit Gebirgskämmen (höchster Punkt: die Kreuzspitze mit 2.185 Meter), Almen und Wiesmahdhängen, dem Ammer-Wildfluss (beeindruckend die Ammerschlucht mit Felsdurchbruch Scheibum) sowie Wäldern, etwa Buchen-Fichten-Tannenwäldern und seltenem Sommerlinden-Mischwald.

Dazu Moore wie das Ettaler Weidmoos und Pulvermoos, beides artenreiche Flachmoore, die Wiesenbrütern wie Braunkehlchen oder Wiesenpieper, Amphibien und Schmetterlingen sowie Orchideen eine Heimat bilden. Im Sommer viele Wanderrouten, auch geführte Touren mit Naturpark-Rangern, Radeltouren wie der Themenweg „Waldblickweg“, Kletterwald auf dem Kolben. Moor-Lehrpfade in Bad Kohlgrub und Bad Bayersoien.

Anschauen: Schloss Linderhof, Kloster Ettal, Oberammergau. Tipp: Einige Berghütten gingen aus königlichen Jagdhütten Ludwigs II. und seines Vaters Max II. hervor, darunter das August-Schuster-Haus (1.564 Meter) am Pürschling oder die Brunnenkopfhütte/Brunnenkopfhäuser (1.602 Meter). Im Winter viele schneesichere Loipen (bekannt: König-Ludwig-Lauf zwischen Ettal, Linderhof und Oberammergau), familienfreundliche Skigebiete, Schneeschuh- und Winterwandern sowie Skitouren.
naturpark-ammergauer-alpen.de

Sonnenuntergang in Gstadt am Chiemsee: Zeit für eine meditative Schwimmrunde

Bayerisches Meer: Landschaftsschutzgebiet Chiemsee

Das Gebiet gehört zu den Landkreisen Rosenheim und Traunstein. Geschützt werden der Chiemsee, der größte bayerische See, zusammen mit seinen Inseln und Ufergebieten, auf einer Fläche von 120 Quadratkilometern. Dort soll die Natur mit ihren ökologisch wertvollen Schilf- und Verlandungsflächen, Uferwaldungen, Moorflächen und Feuchtwiesen erhalten werden. Ziel ist, Schönheit und Erscheinungsbild der Seenlandschaft zu sichern und den Wert als Erholungsgebiet zu erhalten.

Einige Naturschutzgebiete (strengerer Schutz) grenzen daran, darunter die Mündung der Tiroler Achen, ein einzigartiges Flussdelta, das jedes Jahr in den See hinauswächst und um die Fläche von circa zwei Fußballfeldern größer wird; dabei entsteht neues Land, das allmählich Pflanzen erobern. Oder die Eggstätt-Hemhofer Seenplatte im Nordwesten, ein Überbleibsel der letzten Eiszeit, mit siebzehn Einzelseen, verbunden durch Wasserläufe. Sie besitzen kaum oberirdische Zuflüsse. Geschützt sind auch das Kühwampenmoor und die Hochmoore Hacken und Rottauer Filz. 
chiemsee-alpenland.de

Blick auf Isar und Isarauen im Landschaftsschutzgebiet

Auwald: Landschaftsschutzgebiet Isartal

Die Isar schenkt Bayern eine der schönsten und abwechslungsreichsten Flusslandschaften Deutschlands. Der einzigartige Naturraum ist ein vielbesuchtes Erholungsgebiet von fast 300 Kilometer Länge, das sich von den Alpen bis ins flache Donautal erstreckt. Der Fluss gibt sich mal ursprünglich und wild, mal ruhig und gezähmt vom Menschen.

Als Schutzgebiet ausgewiesen ist das Isartal im Süden von München etwa von Wolfratshausen bis zur Stadtgrenze und nördlich von München bis Moosburg. In diesen Bereichen soll der Flusslauf unverändert erhalten bleiben inklusive Seitenbächen, Altwassern, Auen, Feuchtflächen und Quellen. Genauso bestehen bleiben soll die Artenvielfalt in den Wäldern in Flussnähe, in den Au- und Hangwäldern, auf Heideflächen und Streuwiesen, Schotterbänken und Kiesbrennen (von Hochwasser aufgeschichtete Kiesflächen).

Gleichzeitig soll das Tal als Naherholungs- und Wandergebiet dienen. Besonders reizvoll ist beispielsweise der Auwald zwischen Freising und Moosburg, der teilweise neu entstand, weil ein Deich zurückverlegt worden ist. In dem einem Regenwald ähnelnden Abschnitt wachsen Purpur- und Silberweiden, haben sich Vögel wie Mönchsgrasmücken, Schwirle und der Zilpzalp angesiedelt, dazu viele Wildbienenarten. Man kann an den Ufern der Isar entlangwandern oder mit dem Rad von der Hauptquelle bis zur Mündung fahren. 
isarradweg.de tourismus-kreis-freising.de

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