Augsburg: Ausstellung im Mozart Haus
Hier spielt die Musik!

Bayern pflegt seine Musiktraditionen nicht nur mit vielen Konzerten und Festivals, Orchestern und Musikschulen. Auch Museen erinnern an bedeutende Komponisten, die das Land hervorgebracht hat, an Instrumentenbauer und ihre Kunst sowie an die Bewegung der Laienchöre. Hier kommen 15 Tipps für Museen rund um das Thema Musik

Musik-Museen in Bayern: 15 sehenswerte Tipps

Musik-Museen in Oberbayern

Schilder am Eingang des Geigenbaumuseum Mittenwald

Geigenbaumuseum Mittenwald

Mittenwald war einst wichtiger Handelsplatz zwischen Nord und Süd. Der Ort lag an der römischen Straße Via Raetia, die von Augsburg nach Bozen und Venedig führte. Vermutlich verdankt der bayerische Ort seine Lüftlmalereien dem Einfluss Italiens – ebenso wie den Geigenbau.

Matthias Klotz, der in den 1680er-Jahren die Geigenbautradition in Mittenwald gründete, hatte Instrumentenbau in Padua gelernt. Er, seine Nachkommen und viele weitere Kunsthandwerker etablierten den Geigenbau in Mittenwald. Das hochwertige Tonholz für die Instrumente fanden sie gleich vor der Haustür, in den Wäldern des Karwendel-Gebirges.

Heute ist die Geige ein Wahrzeichen der Stadt. Das Geigenbaumuseum erzählt von dieser mehr als 300-jährigen Erfolgsstory. Es verknüpft Handwerks- mit Ortsgeschichte. Mithilfe einer kompletten Werkstatt, historischer Filme, Hör- und sogar Riechproben gibt es Eindrücke vom und Einblicke in den Bau von Saiteninstrumenten. Neben Geige, Bratsche und Cello gehören dazu die Zither und die Gitarre. Ein Höhepunkt ist die bedeutende Sammlung von Mittenwalder Instrumenten aus der Barockzeit. Das Geigenbaumuseum wurde 1930 gegründet, es ist heute in einem der ältesten Häuser des Ortes eingerichtet.
geigenbaumuseum-mittenwald.de

Kultur- und Orgelzentrum Altes Schloss Valley

Kultur- und Orgelzentrum Altes Schloss Valley

Sie wird gern „Königin der Instrumente“ genannt: die Pfeifenorgel. In Valley bei Holzkirchen im Landkreis Miesbach ist ihr ein ganzes Museum gewidmet. Die Sammlung gilt als größte ihrer Art weltweit. Gegründet wurde das Kultur- und Orgelzentrum von Sixtus Lampl, ehemaliger Oberkonservator am Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege.

Das Museum verteilt sich auf drei Gebäude: Das Alte Schloss, in seinem Kern aus dem 13. Jahrhundert, bietet einen Orgelsaal für achtzig Zuhörer und die konzertfähige Aufstellung mehrerer Orgeln, ferner ein Dachgeschoss mit drei Instrumenten und einen Saal zur Vorführung von Stummfilmen mit Kinoorgelbegleitung. In der Zollingerhalle, einer früheren Sägewerkshalle – sie wurde nach Valley transloziert – mit freitragender Dachkonstruktion und exzellenter Akustik, sind sechs Orgeln konzertfähig aufgestellt, zweihundert Zuhörer finden in der Halle Platz. Der barocke Bundwerkstadel dient vorwiegend als Depot.

Besucher und Besucherinnen des Museums können bei Konzerten und Führungen die Orgeln bestaunen, mehr als zwanzig Instrumente lassen sich bespielen. Geöffnet nur zu wenigen Termine im Jahr und zu Veranstaltungen.
lampl-orgelzentrum.com

Außenansicht des Bayerischen Nationalmuseums in München

Musikinstrumentensammlung im Bayerischen Nationalmuseum

Die Gründung des Bayerische Nationalmuseums in München, Mitte des 19. Jahrhunderts, geht auf eine Initiative von König Maximilian II. (1811 bis 1864) zurück. Den Grundstock der Museumssammlungen – die Themen reichen von mittelalterlichen Gemälden über Krippen bis zu Instrumenten – bildet der Kunstbesitz der Wittelsbacher.

Seit 1900 sind die Exponate in einem Bau in der Prinzregentenstraße untergebracht. Der Architekt Gabriel von Seidl hat ihn entworfen, er zählt zu den bedeutendsten Museumsbauten dieser Zeit. Bei einem Rundgang durch die Instrumentensammlung erfahren Besucher und Besucherinnen von den verschiedenen Aspekten der Musik bei Hof: vom privaten Musizieren der Wittelsbacher Herrscher bis zur musikalischen Gestaltung höfischer Zeremonien.

Die wichtigsten Instrumente, die gezeigt werden, stammen aus dem persönlichen Besitz bayerischer Kurfürsten – wie beispielsweise eine barocke Bass-Viola da Gamba von Kurfürst Max Emanuel (1662 bis 1726) – und aus der Münchner Hofkapelle.
bayerisches-nationalmuseum.de

Das Richard Strauss Institut in Garmisch-Partenkirchen, Sehenswürdigkeiten in Garmisch-Partenkirchen

Richard-Strauss-Institut in Garmisch-Partenkirchen

Richard Strauss, 1864 in München geboren und 1949 in Garmisch-Partenkirchen gestorben, war ein bedeutender Komponist der Spätromantik und frühen Moderne. Berühmt sind seine orchestralen Tondichtungen („Also sprach Zarathustra“) und Opern („Salome“, „Elektra“, „Rosenkavalier“). Kontrovers diskutiert wird seine Rolle während des Nationalsozialismus.

Strauss war 1933 bis 1935, als er zum Rücktritt gezwungen wurde, Präsident der Reichsmusikkammer; 1948 wird er als „nicht belastet“ freigesprochen. Richard Strauss war mehr als 40 Jahre lang in Garmisch-Partenkirchen zu Hause. Sein „Landhaus“, das er dort 1908 bezog, wurde für ihn zum Refugium zwischen internationalen Auftritten und Konzertreisen. Das erste Werk, das der Komponist in Garmisch vollendete, war die Oper „Elektra“, viele weitere Kompositionen folgten. In seinem ehemaligen Landhaus, Zoeppritzstraße 42 in Garmisch, ist heute das Strauss-Archiv untergebracht.

Das Richard-Strauss-Institut wiederum, ein musikwissenschaftliches Forschungsinstitut, befindet sich in einer anderen historischen Villa, der Villa Christina in der Schnitzschulstraße 19 in Partenkirchen. Darin wird die multimediale Dauerausstellung zum Komponisten und seinem Werk gezeigt, „Strauss! Mensch & Musik entdecken“.
richard-strauss-institut.de

Musik-Museen in Franken

Die Villa Wahnfried - das ehemalige Wohnhaus von Richard Wagner in Bayreuth

Richard Wagner Museum Bayreuth

Im Jahr 1876 fanden in Bayreuth auf dem „Grünen Hügel“ im neu erbauten Festspielhaus die ersten Festspiele statt. Bereits 1872 war Richard Wagner (1813 bis 1883) in die oberfränkische Stadt gezogen und hatte sich 1874 nach eigenen Vorstellungen das Haus „Wahnfried“ am Hofgarten errichten lassen. Er wohnte dort bis zu seinem Tod.

Heute macht das Haus mit seinen repräsentativen Räumen das Leben und Schaffen des Komponisten erfahrbar. Eine Dauerausstellung zeigt Exponate zu Leben, Werk und Wirken Wagners. Das Siegfried-Wagner-Haus, in unmittelbarer Nachbarschaft im Süden, das Schwiegertochter Winifred Wagner (1897 bis 1980) bewohnte, ist in seiner Ausstattung der 1930er-Jahre erhalten. Dort werden die Ideologiegeschichte Wagners und enge Verbindung zwischen Bayreuth und der NS-Diktatur beleuchtet sowie die persönlichen Beziehungen der Familie Wagner zu den Nationalsozialisten und zu Adolf Hitler dokumentiert.

Ein Museumsneubau im Norden informiert über die Aufführungen der Festspiele bis heute, mit Bühnenbildmodellen und Kostümen. Im Garten von „Wahnfried“ befinden sich die Grabstätten von Richard Wgner und Ehefrau Cosima.
wagnermuseum.de

Orgelbaumuseum Schloss Hanstein

Die Stadt Ostheim vor der Rhön liegt im unterfränkischen Landkreis Rhön-Grabfeld, 45 Kilometer nördlich von Schweinfurt. Lange Zeit Teil des Großherzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach und seit 1920 thüringisch, kam Ostheim erst 1945 zu Bayern.

Der Orgelbau in Ostheim blickt auf eine 400-jährige Tradition zurück. Die in Ostheim gebauten Orgeln fanden in ganz Deutschland Verbreitung. Instrumente aus dem Fundus der Orgelbaufirma Hoffmann, ergänzt von weiteren Orgeln, bilden den Grundstock für das 1993 eröffnete Orgelbaumuseum. Getragen wird es von einem gemeinnützigen Verein. Als Spezialmuseum genießt es internationale Anerkennung. Platz gefunden hat es im Schloss Hanstein, das um 1500 errichtet wurde.

Beginnend mit der Darstellung eines „Hydraulos“ aus dem 3. Jahrhundert v. Chr., zeigt die Ausstellung in fünfzehn Räumen Nachbauten mittelalterlicher Instrumente und Orgeln vom Barock bis zur Moderne. Wie die Instrumente klingen, hört man an Audiostationen oder während Museumsführungen, bei denen Orgeln live gespielt werden. Das Museum ist auch als Familienmuseum konzipiert und für Kinder geeignet.
orgelbaumuseum.de

Bubenreutheum bei Erlangen

Bubenreutheum bei Erlangen

Alle haben sie gehabt: Elvis, Peter Kraus, die Beatles, die Rolling Stones, Mark Knopfler, Charles Mingus oder Yehudi Menuhin – sie alle spielten auf Instrumenten aus der kleinen fränkischen Gemeinde Bubenreuth, nördlich von Erlangen.

Das bäuerlich geprägte Dorf war in der Nachkriegszeit zur europäischen Metropole des Saiteninstrumentenbaus aufgestiegen. Dafür sorgten rund 2.000 Instrumentenbauer aus dem Sudetengebiet (heute Tschechien), die nach Ende des Zweiten Weltkriegs hier eine neue Heimat fanden, und die Bereitschaft der fünfhundert Einheimischen, die Neuankömmlinge willkommen zu heißen.

Im Untergeschoss des Rathauses präsentiert der Verein „Bubenreutheum e. V.“ die Dauerausstellung zu „Musik und Integration“. Musikinstrumente, Texte, Bilder und Musikbeispiele erzählen von Bubenreuths Erfolgsgeschichte. Berühmte Firmennamen sind beispielsweise Framus, Höfner und Klira. Auch erinnert das kleine Museum an die Geschichte von Flucht und Vertreibung sowie an die Integration der Flüchtlinge in der Nachkriegszeit. Ein von Paul McCartney handsignierter Beatles-Bass ist genauso zu sehen wie die Inszenierung einer Geigenbau-Werkstatt oder Dokumente und Bilder zur Aufnahme der Neubürger aus Tschechien nach dem Zweiten Weltkrieg.
bubenreutheum.de

Ausstellungsstück im Sängermuseum in Feuchtwangen

Sängermuseum Feuchtwangen

Die Bewegung der Laienchöre in Deutschland geht zurück auf die Vorläufer der bürgerlichen Revolution in Deutschland Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts. Damals schlossen sich zum ersten Mal Menschen außerhalb der Kirchenmusik zu Liedertafeln und Singgemeinschaften zusammen. Der erste nationale Dachverband für das Singen gründete sich 1862 mit dem Deutschen Sängerbund.

Heute gibt es etwa 60.000 Chöre in Deutschland. Die „Chormusik in deutschen Amateurchören“ ist in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen worden. Die mittelfränkische Stadt Feuchtwangen, im Landkreis Ansbach, ist Sitz des ältesten noch existierenden Laienchores in Franken, dem Gesang- und Musikverein 1827 Feuchtwangen.

Feuchtwangen beherbergt das einzige Chormuseum in Deutschland. Das Sängermuseum beleuchtet anhand von Dokumenten, Musikalien, Pokalen, Bildern, Fahnen, Tonaufnahmen und Filmen die Ursprünge und Entwicklung der Laienchöre in Deutschland sowie ihr heutiges Wesen.
saengermuseum.de

Musik-Museen in Allgäu/Bayerisch-Schwaben

Violinenschule im Mozart Haus

Leopold-Mozart-Haus in Augsburg

Er war mehr als „nur“ der Vater des Wunderkinds und Musikgenies Wolfgang Amadeus. Leopold Mozart war Vizekapellmeister, Komponist und nicht zuletzt Lehrer, Manager und europaweiter Reiseleiter von Wolfgang Amadeus (1759 bis 1791) und Schwester Nannerl (1751 bis 1829).

Eingerichtet ist das Museum in einem Handwerkerhaus aus dem 17. Jahrhundert nördlich des Augsburger Doms. Hier kam Leopold 1719 zur Welt, in Augsburg verbrachte er Kindheit und Jugend. 1738 zog Leopold Mozart zum Studium nach Salzburg. In seinem Augsburger Geburtshaus lernen Besucherinnen und Besucher Leopold Mozart auf vielfältige Weise kennen.

Es ist ein Museum zum Hören, Fühlen und Mitmachen: mit einer begehbaren Reisekutsche, einem barocken Zimmertheater, mit Komponierwürfeln (seinerzeit eine beliebte Methode, um mittels Zufallsgenerator Musikstücke zu schaffen), Geigen zum Ausprobieren und einem Raum zum sinnlichen Musikerleben.
kunstsammlungen-museen.augsburg.de

Nahaufnahme einer rot-weißen E-Gitarre

Welt der Gitarren in Nördlingen

Es klingt ein wenig verrückt, ist aber einzigartig und ein Must-See für alle, die selbst Gitarre spielen oder Gitarren-Fans sind: „My little Guitarworld“ in Nördlingen.

Dabei handelt es sich nicht um ein Museum im klassischen Sinne. Klaus Winkler pflegt eine ganz besondere Leidenschaft zu Gitarren und zur Musik. Er verfügt über knapp 100 verschiedene Gitarren, alle mit unterschiedlichen Bauweisen und von diversen Herstellern. Winkler richtete ein Zimmer für seine Gitarrensammlung ein.

Dieses Zimmermuseum kann man, nach telefonischer Terminvereinbarung, in Nördlingen in der Herrengasse 10 besuchen. Zu jedem Instrument gibt es eine eigene Geschichte, die Klaus Winkler den Besuchern und Besucherinnen vermittelt. Gitarrenspieler und Gitarrenspielerinnen dürfen sogar selbst bei dem ein oder anderen Gitarren-Exponat Hand anlegen und ein paar Akkorde spielen. Der Besuch im Zimmermuseum von Klaus Winkler ist kostenfrei.
noerdlingen.de

Ausstellung im Lachner-Museum in Rain

Lachner-Museum in Rain

Reine Kopfsache: Der Organist Anton Lachner malte Klaviaturen auf eine Holzbank in der Wohnstube, auf der seine Kinder dann „übten“. Nur am Wochenende probten sie an einer Kirchenorgel. Trotzdem machten die Brüder Franz, Ignaz, Vinzenz und Theodor Karriere als Musiker, Komponisten und Dirigenten. Der berühmteste, Franz (1803 bis 1890), wurde königlich-bayerischer Hofkapellmeister – er blieb dies 32 Jahre lang! Er gehörte auch zum Künstlerkreis um Franz Schubert und hatte Kontakt zu Beethoven.

Ignaz (1807 bis 1895) war Kapellmeister in verschiedenen Städten, Vinzenz (1811 bis 1893) wirkte 37 Jahre lang als Hofkapellmeister in Mannheim und Theodor (1795 bis 1877) war Hoforganist und Musiklehrer in München. Ihre Geburtsstadt Rain – im schwäbischen Landkreis Donau-Ries nahe der Lech-Mündung in die Donau und 40 Kilometer nördlich von Augsburg gelegen – hat in der früheren Wohnung der Familie ein Museum eingerichtet. Es schildert mit Originaldokumenten, Manuskripten und Notendrucken sowie dem Nachlass von Vinzenz musikhistorische Zusammenhänge.

Die vier Räume des Lachner-Hauses vermitteln außerdem einen Eindruck von den beengten Wohnverhältnissen der vielköpfigen Familie, zu der weitere Geschwister gehörten. Achtung: Besuch nur nach Vereinbarung mit dem Rathaus.
rain.de

Musik-Museen in Ostbayern

Museum Kammersänger Bernd Weikl in Bodenmais

Museum Kammersänger Bernd Weikl in Bodenmais

Der Bariton Bernd Weikl, 1942 in Wien geboren, ist ein Opern- und Konzertsänger, Opernregisseur und Buchautor. Mehr als 120 Opernpartien in Originalsprache hat Weikl gesungen. Berühmt wurde er vor allem in der Rolle des Hans Sachs („Jahrhundert-Sachs“) in der Oper „Die Meistersinger von Nürnberg“ von Richard Wagner. Über mehrere Jahrzehnte hinweg war Weikl Gast an den großen Opernhäusern der Welt, wie der Metropolitan Opera in New York, der Mailänder Scala und anderen Häusern.

Bei den Festspielen in Bayreuth sang er von 1972 bis 1996 die großen Rollen seines Fachs. Im Heimatort seines Vaters, in Bodenmais, ist der Sänger seit 1992 Ehrenbürger. Dort, am Arber im Bayerischen Wald, hat Bernd Weikl große Teile seiner Kindheit und Jugend verbracht.

Im Kulturzentrum Altes Rathaus wurde ihm ein kleines Museum gewidmet. Die Dauerausstellung dokumentiert mit Exponaten – von Plakaten über Auszeichnungen bis hin zu Büchern, Videos und Tonaufnahmen – das Schaffen des Künstlers.
museen-in-bayern.de

Kultur- und Orgelzentrum Altes Schloss Valley

Orgelmuseum Kelheim

Das Museum in Kelheim ist ein Tipp für Orgelliebhaber und Musikfreunde. Angelegt wurde es in der sanierten Kirche des ehemaligen Franziskanerklosters aus dem 15. Jahrhundert. „Hier ist ein wunderbarer Dreiklang entstanden: Gotteshaus, Konzertraum und Orgelmuseum“, so Diözesanbischof Manfred Müller anlässlich der Wiedereröffnung der Kirche 1997.

Zu dem Museumskomplex gehören ferner Teile des angrenzenden Kreuzgangs und die benachbarte kleinere Michaelskirche. Das Ensemble liegt am Michaelsberg, unterhalb der Befreiungshalle und über der Altstadt. In der Kirche sind vier verschiedene Denkmalorgeln aus Niederbayern und der Oberpfalz zu erleben – während einer Führung oder im Rahmen eines individuellen Rundgangs mit Audioguide. Die Ausstellung beleuchtet neben den technischen Aspekten der Orgel auch ihre musikalische, historische und kulturelle Bedeutung.

Themen sind die Kulturgeschichte der Orgel, Geschichte der abendländischen Orgelmusik, Kleinorgeln und Musikautomaten oder der Beruf des Organisten. Die Michaelskirche dient für Sonderausstellungen und Konzerte.
orgelmuseum-kelheim.de

 

Christoph Willibald Gluck in Berching

Er zählt zu den herausragenden Persönlichkeiten der europäischen Musikgeschichte und gilt als der große Opernreformator des 18. Jahrhunderts: Christoph Willibald Gluck. Geboren wurde der Komponist 1714 in Erasbach bei Berching.

Berching liegt etwa 20 Kilometer südlich von Neumarkt im Naturpark Altmühltal. Das Herz der Ausstellung im Heimatmuseum bildet eine Multimedia-Präsentation zu Leben und Werk des Künstlers. Illustriert mit Bildern und untermalt von Musikbeispielen, zeichnet sie seinen Lebensweg nach, der ihn von der Oberpfalz über die Stationen Böhmen, Wien, Mailand, London bis nach Paris führte, wo er unter anderem Königin Marie-Antoinette Gesangsunterricht gab. Zudem vertiefen sechs Infotafeln Marksteine in Glucks Leben und Karriere.

Besonders wichtig ist die Gluck’sche Opernreform. So lehnte er die verwirrende Vielzahl von Charakteren und Handlungssträngen spätbarocker Opern sowie die nicht enden wollenden Koloratur-Arien ab. Eine Hörstation demonstriert anhand von Musikbeispielen die Entwicklung des Komponisten. Bedeutende Gluck-Opern sind zum Beispiel „Orfeo ed Euridice“, „Alceste“ oder „Iphigénie en Tauride“.
berching.de

Blick in das Max Reger Zimmer im Stadtmuseum Weiden

Max-Reger-Sammlung in Weiden

Keine leichte Kost und auch keine Musik fürs breite Publikum: Mit seinen Werken bewegt sich Max Reger – Komponist, Organist, Pianist und Dirigent – zwischen Spätromantik und Moderne. In die Zukunft wies seine Harmonik, sie stieß mit intensiv verwandter Chromatik und fortlaufenden Modulationen an die Grenzen der Tonalität. Berühmt sind vor allem die anspruchsvollen Orgelwerke, aber er schuf auch Kammermusik, Lied-, Chor- und Orchesterkompositionen.

Reger war in den 1920er-Jahren der am meisten interpretierte zeitgenössische Komponist im deutschsprachigen Raum. Seine Bedeutung wurde kontrovers diskutiert. So nannte ihn Paul Hindemith „den letzten Riesen in der Musik“, während Strawinsky seine Musik abstoßend fand. Max Reger wurde 1873 in Brand im Fichtelgebirge geboren, seine Kindheit verbrachte er in Weiden. Dorthin kehrte er 1898 nochmals für drei Jahre zurück. Während dieser Zeit schuf er viele Orgelwerke. Reger starb 1916 in Leipzig.

Das Weidener Stadtmuseum hat dem Komponisten in den Räumen, in denen er einst als Junge Klavierunterricht erhielt, zwei Gedächtniszimmer gewidmet. Man sieht Bilder, Partituren und andere Memorabilien, darunter einen Flügel und die Totenmaske des Musikers.
weiden.de

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