Bayern und Tschechien teilen sich eine gemeinsame Grenze, die voller Geschichten ist. Sehenswert sind vor allem die bayerisch-tschechischen Grenzorte. Hier kommen sechs Tipps, um die Region von ihrer spannendsten und vielseitigsten Seite kennenzulernen
Grenzüberschreitender Rundweg
Furth im Wald – Drachensee – Gaishof – Neuaign – Grenzübergang Eschlkam – Všeruby – Kdyně – Domažlice – Česká Kubice – Grenzübergang Schafberg – Schafberg – Furth im Wald
Der 58,7 Kilometer lange grenzüberschreitende Radrundweg Nr. 2014 verbindet die Partnerstädte Furth im Wald und Domažlice. Das im Deutschen als Taus bekannte Domažlice ist eine vor rund 1.000 Jahren gegründete böhmische Grenzstadt, die als Zollstelle der böhmischen Könige früh zu Wohlstand und Bedeutung kam. Sehenswert: prächtige Laubengänge und Fassaden auf dem Marktplatz, Chodenburg, Kirche und Stadtturm am Stadtplatz.
Rund um Furth im Wald: Drachensee und Walderlebnispfad Voithenberg
Der Drachensee ist ein beliebtes Ausflugsziel für Gäste und Einheimische. Er wurde erst 2009 angelegt. Im Sommer erholt man sich im und am Wasser, ganzjährig kann man den See und seine Umgebung auf einem fünf Kilometer langen Rundweg erkunden.
Nicht weit entfernt ist der Walderlebnispfad Voithenberg, dem vor allem Familien mit Kindern gerne folgen. Der Pfad führt durch den artenreichen Mischwald entlang des Ölbrunnbachs und der Glaserwiese zu verschiedenen Info- und Spiel-Stationen.
Český Krumlov (Krumau an der Moldau)
Die Stadt liegt in einer Flussschleife der Vltava/Moldau. Auf die besondere Lage verweist der ursprüngliche Name der Stadt: Chrumbenowe („krumben ouwe“ bedeutet „krummer Lauf“ oder „krumme Halbinsel“). Die Altstadt steht als Kulturdenkmal auf der Liste des UNESCO-Welterbes. Eine riesige Festung umgibt das 13.000 Einwohner zählende Städtchen. Vom Schloss Český Krumlov blickt man auf die Stadt, die Moldau und über die Umgebung. Von München aus sind es etwa 300 Kilometer bis nach Český Krumlov.
Funfact: In China hat Huawei auf seinem Campus neben anderen europäischen Städten auch Campus Český Krumlov nachbauen lassen. Das löste wahre Touristenströme aus: Die Stadt hatte vor Corona im Jahr über 1,7 Millionen Besucher aus Asien.
Nationalpark Šumava
Der 1991 gegründete Nationalpark Šumava/Böhmerwald bildet gemeinsam mit dem Landschaftsschutzgebiet Šumava ein Biosphärenreservat mit einer Gesamtfläche von 167.000 Hektar. Der höchste Berg ist der Plöckenstein (Plechý) mit einer Seehöhe von 1.378 Metern. Der Waldanteil des Gebiets beträgt 81 Prozent. Zahlreiche Wanderrundwege, Seen, Hochmoore und eine große Artenvielfalt können im Biosphärenreservat Šumava entdeckt werden.
Goldsteig
Zu Fuß von der Donau bis zum Böhmerwald, von Ostbayern bis nach Tschechien. Und das durch herrlichste Natur. Das Besondere: Man kann auf einer eintägigen Kammwanderung sieben Gipfel bezwingen und am Ende der Tour wartet der „König Arber“.
Zu den 660 Wanderkilometern des bayerischen Goldsteigs, der Deutschlands längster zertifizierter Fernwanderweg ist, kommen etwa 289 Kilometer des tschechischen Bruderwegs hinzu. Mit unterschiedlichen Zubringerwegen und anderen Querverbindungen ergibt sich ein etwa 2.000 Kilometer langes Wanderwegenetz mit dreizehn Grenzübergängen.
Oberpfälzer Wald
Bayern und Tschechien haben viel gemeinsames Grün. Zum Beispiel den Oberpfälzer Wald. Auf Tschechisch heißt er Český les und umfasst ein Gebiet beidseits der bayerisch-tschechischen Grenze.
Der Wald erstreckt sich auf einer Gesamtfläche von etwa 4.048 Quadratkilometern. Typisch für den Oberpfälzer Wald – und genau deshalb auch einen Ausflug wert – sind die zahlreichen Burgen und Burgruinen, die es dort noch gibt.