Man kennt die mosaikartigen Kunstwerke aus Paris, New York, London oder Hong-Kong. Jetzt hat der französische Street-Art-Künstler „Invader“ zahlreiche Motive auch in München angebracht. Die Werke erinnern an Figuren aus dem Computerspiel „Space Invaders“. Reporterin Ornella Rosaria Cosenza (Text und Fotos) machte sich auf deren Spuren
Street Artist „Invader“ in München: 10 Werke
Insgesamt sind es 18 Orte in München, an denen der französische Street Artist „Invader“ scheinbar über Nacht einen Gruß hinterlassen hat. In der Street-Art- Szene gilt der anonyme Künstler aus Paris als Legende – seine pixelartigen Figuren sind ein beliebtes Foto-Motiv.
Für München ließ sich „Invader“ auch von lokaltypischen Besonderheiten wie Brezn, Bier oder dem Münchner Kindl inspirieren. Mit seinen Interventionen im öffentlichen Raum bewegt sich „Invader“ an der Grenze der Legalität. Hin und wieder kommt es daher auch vor, dass seine Kunstwerke von Gebäudereinigungsfirmen entfernt werden.
Die meisten schätzen jedoch die kleinen Hingucker. Obacht, wer denkt, er könne die Kacheln selbständig entwenden und mitnehmen: „Invader“, so schreibt er es auf seiner Webseite, arbeitet mit einem speziellen Kleber und besonderen Kacheln, die schnell zerbrechen, wenn man versucht sie zu entfernen.
Street-Art-Schnitzeljagd
Wer Lust auf eine Stadttour hat und gleichzeitig die Street-Art von „Invader“ entdecken möchte, geht mit offenen Augen durch München. 10 von 18 Motiven stellt unsere Reporterin hier vor. In der kostenlosen App „FlashInvaders“ kann man Fotos von den entdeckten Kunstwerken hochladen und erhält dafür Punkte. Ein bisschen wie bei einer Schnitzeljagd oder Pokémon-Go für Street-Art-Fans. Wer findet alle Münchner „Space Invader“?
Alte Utting
Die „Alte Utting“ ist ein beliebter Treffpunkt für Jung und Alt und perfekt für ein gemütliches Feierabendbier in der Abendsonne. Dort, auf der Brücke unter dem Schiff, guckt nun eine Breze von „Invader“ die Besucher und Besucherinnen an.
Lindwurmstüberl
Auf der Fassade des Wirtshauses „Lindwurmstüberl“, direkt am Goetheplatz gelegen, hat der Künstler einen Pack-Man und ein Bier platziert. Es passt hervorragend zur Location, schließlich findet ganz in der Nähe auf der Theresienwiese das Oktoberfest statt. Dieses Motiv wird sich vermutlich zur Wiesn-Zeit vieler Touristen-Fotos erfreuen. Tipp: Nicht von der Außenwirkung abschrecken lassen – besonders die Terrasse des „Lindwurmstüberls“ ist an schönen Tagen ideal, um Knödel, Bier und Co. etwas abseits vom Trubel der Lindwurmstraße genießen zu können. Die Preise sind für Münchner Verhältnisse ziemlich fair.
Jetzt nochmals alle 10 Invader-Werke in groß
Sendlinger Tor
Brezn und Münchner Kindl im „Invader“-Stil schmücken von nun an das Sendlinger Tor. Am besten zu sehen, wenn man von der Sendlinger Straße kommend, auf den Platz zugeht und rechts auf der Herzog-Wilhelm-Straße kurz stehen bleibt und hochschaut.
Schellingstraße
Das kleine, rote, pixelige Wesen ist leicht zu übersehen, wenn man nicht, weiß, dass es von oben auf einen herunterschaut. Es befindet sich, passenderweise, auf der grauen Wand über dem „Amuseum of Contemporary Art“ in der Schellingstraße und damit mitten in Münchens Unigegend.
Theresienstraße
Dieses Kunstwerk ist dank seiner Größe kaum zu übersehen. Zu finden ist es in der Theresienstraße an der Fassade des ehemaligen Heizkraftwerks der Stadtwerke München, unweit des Museum Brandhorst und der Pinakotheken.
Gabelsbergerstraße
Geht man von der Theresienstraße weiter, über das Kunstareal, vorbei an der TU München und der Hochschule für Fernsehen und Film, gelangt man irgendwann in die Gabelsbergerstraße – wo auch schon das nächste, relativ große „Invader“ Exemplar zu finden ist.
Rotkreuzplatz
Super-Mario-Fans aufgepasst: Auf dem Dach des Kiosks „Cinque Panini“ am Rotkreuzplatz findet man die „Jumping Piranha Plant“ aus dem beliebten Spiel der 80-er Jahre. Am Kiosk gibt es Gebäck, warme und kalte Getränke und auf dem Platz an der Ecke von Nymphenburgerstraße und Ruffinistraße lädt ein Bücherschrank zum Stöbern ein.
Nymphenburger Schloss
Besonders schön und sogar mit goldenen Mosaiken: An der Brücke mit Blick auf das Nymphenburger Schloss findet sich eine Art „Invader“-Gemälde. Passend also zum Prunk im Schloss. Deutlich sichtbar: Hier wurde leider schon versucht, das Kunstwerk oder Teile davon abzunehmen.
Viktualienmarkt
Zurück in die Altstadt und an einen der wohl schönsten und auch touristischsten Orte der Stadt. Passend zum Viktualienmarkt hat „Invader“ auch hier ein sehr lokaltypisches Motiv gewählt: einen grünen Apfel und eine Breze. Wer das Mosaik gefunden hat, belohnt sich im Anschluss am besten mit einer leckeren Kartoffel-Kreation bei unseren Bayern-Botschaftern von „Caspar Plautz“.
Thalkirchner Straße / Glockenbachviertel
Das Glockenbachviertel in München gilt als Szeneviertel, es gibt viele Bars und Restaurants, dort ist immer etwas los. Alles ist ein wenig bunter als in den anderen Ecken der Stadt und die LGTBQ-Community ist mit einigen Initiativen fest verankert. Dem Viertel hat „Invader“ einen Regenbogen geschenkt oder besser: Einen „Space Invader“, der auf einem Regenbogen dahergeflitzt kommt.