Viele attraktive Ausflugsziele locken ins Regensburger Umland. Mit Bahn, Bus oder Schiff zu Weinbergen, Burgruinen, Nepal-Tempeln, einem Römerschatz und ins Umweltmuseum. Und das alles in weniger als einer Stunde Fahrtzeit! Das sind unsere 8 Top-Ausflugsziele
Rund um Regensburg: 8 Tipps für Ausflüge in der Umgebung mit dem ÖPNV
Klar, Regensburg und seine mittelalterliche Altstadt sind immer einen Besuch wert. Unsere 8 Ausflugsziele beweisen aber: Das Drumherum kann sich ebenfalls sehen lassen und ist nicht weniger spannend.
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Promi-Tempel über der Donau: Walhalla
Schon von Weitem sieht man sie über dem Donautal thronen: die Walhalla, die Gedenkstätte bedeutender Persönlichkeiten „teutscher Zunge“. Der Ehrentempel erinnert an den griechischen Parthenon in Athen und wurde 1830 bis 1842 nach Plänen von Leo von Klenze erbaut. Die Idee dazu hatte König Ludwig I.
Derzeit umfasst die Sammlung 132 Büsten und 65 Gedenktafeln, die an Personen, Taten und Gruppen erinnern. Die Liste reicht von mittelalterlichen Königen über Wissenschaftler und Künstlerinnen bis zur NS-Widerstandskämpferin Sophie Scholl. Herrlich die Aussicht vom Tempel über das Donautal ... und ganz in der Nähe lädt ein Café zur Einkehr ein.
Anreise: 10 Kilometer östlich, in circa 30 Minuten mit der Buslinie 5 bis zum Halt „Donaustauf, Walhallastraße“ oder „Donaustauf, ReiflidingerStraße“, dann eine Viertelstunde zu Fuß. Oder in 45 Minuten mit dem Schiff (donauschifffahrt.eu oder schifffahrtklinger.de) und dann zu Fuß. Oder man kombiniert für Hin- und Rückfahrt Bus und Schiff
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Baierwein: Klein und fein
Vermutlich haben die Römer den Weinanbau nach Regensburg gebracht. Seine Blütezeit erlebte er vom 13. bis 16. Jahrhundert, als die Südhänge zur Donau eine einzige Rebenlandschaft bildeten. Seit 1970 wird der Weinanbau zwischen Regensburg und Wörth wiederbelebt, mit fünf Hektar ist er das kleinste Weinanbaugebiet Bayerns.
Wer mehr erfahren möchte, sollte das Baierweinmuseum in Bach a. d. Donau besuchen. Es ist in einem historischen Biethaus (Pressehaus) errichtet. Der angeschlossene Weinlehrpfad informiert über den Weinbau. In Weinstuben in Bach und Kruckenberg bei Wiesent kann man anschließend den Baierwein in gemütlicher Atmosphäre kosten.
Anreise: 15 Kilometer östlich, in einer halben Stunde mit Buslinie 5 bis zum Halt „Bach West“; von dort etwa 100 Meter Fußweg zum Museum. Oder in 1.15 Stunden mit dem Schiff.
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Nepal Himalaya Park: Kurz mal nach Asien – klimafreundlich
Als eines der schönsten Bauwerke zierte der Nepal-Himalaya-Pavillon die Expo 2000 in Hannover. Er vereint in einem Bauwerk buddhistische Stupa und hinduistischen Tempel. Der Pavillon ist keine religiöse Stätte, sondern Symbol für Frieden, Harmonie und Toleranz und als Kunst- und Kulturzentrum gedacht.
Er wurde in Hannover abgetragen und 2003 in Wiesent am Fuß des Bayerischen Waldes originalgetreu wiederaufgebaut. Ein großer Staudenpark mit mehr als 6.200 Pflanzenarten und zahlreichen asiatischen Kunstwerken umgibt den Pavillon. Seit 2018 zeigt der Park auch Bauwerke aus Bhutan.
Anreise: 20 Kilometer östlich, in 45 Minuten mit der Buslinie 5 nach „Wiesent Schlossplatz“, von dort in 25 Minuten zu Fuß zum Park
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Burg Wolfsegg: Ritterlich
Wolfsegg ist eine der am besten erhaltenen Burgen der Oberpfalz. Sie wurde im 14. Jahrhundert errichtet. Die Anlage zeigt mit dem „festen Haus“, dem mächtigen Palas, das charakteristische Bild einer Ministerialenburg des späten Mittelalters. Heute beherbergt Wolfsegg das moderne Museum „Leben auf einer Oberpfälzer Burg“.
Man sieht unter anderem Grabungsfunde, Alltagsgegenstände und Waffen aus dem Mittelalter. Wechselnde Sonderausstellungen und Veranstaltungen während des „Wolfsegger Burgsommers“ ergänzen das Programm für Besucher. Die „Regensburger Burgensteige“ verbinden Wolfsegg mit weiteren Burgen und Burgruinen in der Nachbarschaft.
Anreise: 15 Kilometer nordwestlich, in 45 Minuten mit der Buslinie 14 bis zur Haltestelle „Wolfsegg Raiffeisenbank“; von dort 250 Meter Fußweg bis zur Burg
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Schwandorf: Besuch in der Unterwelt
Unter den Wohnhäusern Schwandorfs, nördlich von Regensburg, erstreckt sich das größte Felsenkeller-Labyrinth Bayerns. Mehr als 130 Felsenkeller wurden nebeneinander oder übereinander in den Sandstein gehauen. Die Ausdehnung beträgt etwa einen Kilometer.
Die Keller sind bis zu 500 Jahre alt und Relikte des einst florierenden Brauwesens im Ort. Die Räume wurden als Gär- und Lagerkeller für Bier angelegt, fungierten dann als „Kühlschränke“ für den täglichen Bedarf und dienten im Zweiten Weltkrieg als Luftschutzbunker. Heute kann man das Labyrinth – einen sanierten, unterirdisch zusammenhängenden Bereich von mehr als sechzig Räumen – im Rahmen von Führungen besichtigen. Festes Schuhwerk und Jacke sind empfehlenswert, es herrscht ganzjährig eine Temperatur von 8 Grad. Anmeldung unter 09431/4 55 50.
Anreise: 35 Kilometer nördlich, mit der Bahn in 30 Minuten nach Schwandorf, vom Bahnhof zum Tourismusbüro, wo die Führungen starten, sind es etwa 800 Meter Fußweg
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Kallmünz: Burg und Boot
Der kleine romantische Ort Kallmünz liegt nördlich von Regensburg am Zusammenfluss von Naab und Vils. Er war und ist anziehend für Künstler. So fanden hier einst Wassily Kandinsky und Gabriele Münter Inspiration für ihre Arbeit. Auch heute prägen Künstler den Ort mit Galerien und Kunstkursen. Auf einem Felsvorsprung thront eine Burgruine.
Die Anlage ist begehbar und über mehrere Fußwege zu erreichen. Individuelle Führungen durch Ort und Burg sind buchbar unter Tel. 09473/7 17 99 99. Man kann sich aber auch ein Boot ausleihen und auf der Naab Richtung Regensburg flusswandern. Nach Lust und Kondition bieten sich die Etappen Kallmünz–Pielenhofen und Kallmünz–Penk an. Bootsverleiher findet man auf oberpfaelzerwald.de.
Anreise: 25 Kilometer nördlich, in 50 Minuten mit der Buslinie 15 oder 42
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Eilsbrunn: Rekord-Wirtshaus und Jura-Landschaft
Das älteste Wirtshaus der Welt steht laut Guinness-Buch der Rekorde in Eilsbrunn bei Regensburg. Demnach wird keine Gaststätte länger durchgehend von ein und derselben Familie betrieben als die „Gaststätte Röhrl“. Es gibt sie seit 1658. Der jetzige Wirt Muk Röhrl führt das Haus bereits in elfter Generation.
Vor der Einkehr empfiehlt sich eine Wanderung auf dem „Vorderen Alpinen Steig“. Er führt vom „Röhrl“ zum Naturfreundehaus „Alpiner Steig“ in Schönhofen und zurück (1,5 Kilometer einfach). Man erlebt eine Felsenlandschaft mit Ausblick über das Tal der Schwarzen Laber. Alpin anmutende Felsen und geschützter Magerrasen verleihen der Gegend entlang des Steigs einen besonderen Charakter.
Durch das Landschaftsschutzgebiet führen ebenfalls die ausgeschilderten Wanderwege „Jurasteig“ und „Burgensteig“. Auch eine Rundwanderung über Loch, Eichhofen und Schönhofen ist möglich (7 Kilometer, hin auf Main-Donau-Weg, zurück auf W7, Burgen- und Jurasteig).
Anreise: 10 Kilometer westlich, in 15 Minuten mit der Buslinie 27 bis „Eilsbrunn, Kirche“ (Montag bis Freitag), samstags in 25 Minuten mit der Bahnlinie RB15 und Bus 26/27, sonntags mit Bus 26/27
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Straubing: Römerschatz und Umweltmuseum
Das Gäubodenmuseum blickt auf eine über 175-jährige Sammlungsgeschichte zurück. Dort erhält man einen Überblick über die Besiedelung des Straubinger Raums von der Jungsteinzeit bis zu den Anfängen der bayerischen Landesgeschichte. Über die Region hinaus ist das Museum bekannt für den Straubinger Römerschatz: antike Maskenhelme, Ross-Stirnen, Beinschienen und Statuetten aus Messing und Bronze. Auch einmalige Schmuck- und Waffenstücke der Bajuwaren sind ausgestellt sowie sakrale Kunst und Artefakte der Stadtgeschichte.
Ganz neu ist das sogenannte NAWAREUM (Nachwachsende Rohstoffe und regenerative Energien im Museum, nawareum.de), ein Mitmach-Museum für Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Hinter der modernen Fassade eines Holzbaus in der Altstadt erwartet Gäste ein Mix aus Kunstwerken und Spielen, Natur und Technik, Wissen und Inspiration. Es gibt viel zu lernen: über das Leben auf der Erde, Ernährung, Pflanzen, Energieformen, nachhaltige Materialien und mehr.
Anreise: 40 Kilometer südöstlich, in einer halben Stunde mit dem Zug, dann etwa 1 Kilometer zu Fuß zum Gäubodenmuseum, 1,5 Kilometer zum NAWAREUM