Franken ist bekannt für seine Weißweine. Die Winzer Paul und Sebastian Fürst aber ernten für ihren roten Spätburgunder viel Applaus. Auch in Singapur, London und auf Hawaii. Grund genug für einen Besuch in Bürgstadt am Main
Weingut Fürst
Weitläufige Weinberge, saftige Trauben, feste Schuhe und einen Eimer im Arm – schon als Kind hilft Paul Fürst begeistert seinen Eltern im Familienbetrieb. Er packt mit an und liest die Reben mit der Hand. „Wein gehört zu unserer Familie, er ist ein fester Bestandteil in unserem Leben, seit ich denken kann“, sagt Paul Fürst.
Pinot Noir aus dem Spessart-Mainland
Die Familie Fürst blickt auf eine lange und erfolgreiche Tradition zurück. Bereits seit dem Jahr 1638 produziert sie auf ihrem Weingut im Maintal feinsten Rotwein. Dabei gilt Franken eigentlich als Hochburg des Weißweins.
Bei der Herstellung der Weine setzen Vater und Sohn auf bewährte Traditionen
Was viele nicht wissen: Die fränkische Region Spessart-Mainland, zwischen Großostheim im Norden und Bürgstadt im Süden, ist ein exzellentes Anbaugebiet für Rotwein. Auf gerade einmal 50 Kilometer Länge und 20 Kilometer Breite bietet die Region mit ihrem milden Klima und den eisenhaltigen Böden beste Bedingungen. Dort entsteht der einzigartige Spätburgunder (Pinot Noir) von Paul und Sebastian Fürst.
Altbewährtes und Perfektionsdrang
Bei der Herstellung der Weine setzen Vater und Sohn auf bewährte Traditionen. Sie lassen die Erfahrung vieler Generationen aufleben, ohne Holzeimer und Handpresse, aber mit viel Herzblut und Perfektion.
Die Liebe zum Wein prägt die Philosophie der „Fürsten“: Statt auf Massenproduktion setzen sie auf die gestaffelte und selektive Traubenlese per Hand. Das reduziert die Erträge, perfektioniert aber den Geschmack. Die lange Holzfasslagerung gibt den Weinen Substanz. Hier entfalten sie ihren unverwechselbar feinen und gleichzeitig frischen und verspielten Geschmack.
Vater und Sohn Fürst sind überzeugt: Je mehr Mühe sie in ihr Produkt stecken, desto besser ist das Ergebnis. Vom Klima bis zum Boden, von der richtigen Rebe bis zum perfekten Platz, von der Humusversorgung am Weinberg bis zur peniblen Lese – die beiden Wein-Experten tüfteln an jeder noch so kleinen Komponente, um Jahr für Jahr einen noch besseren Wein hervorzubringen. Die Mühe zahlt sich aus: Viele der Fürst-Weine sind national und international prämiert.
Perfekte Kombi: Wild und Spätburgunder
Gern besuchen Gäste das Familienunternehmen und genießen die edlen Tropfen zum herrlichen Ausblick von der Terrasse. Auch die umliegenden Landgasthöfe und Sternerestaurants servieren zu Wildgerichten gern Rotweine wie den Fürst’schen Spätburgunder.
Paul Fürst freut sich über den Erfolg seiner Weine. Das ist aber kein Grund für ihn, sich auf diesem auszuruhen. Nach wie vor bringt er seine Expertise ein und denkt nicht an die Rente.
Länger schon führt sein Sohn Sebastian den Betrieb. Der gelernte Weinbauer leitet das Team aus sieben Mitarbeitern, das in der Erntezeit auf bis zu 40 Personen aufgestockt wird. Die Familientradition lebt so fort, von Generation zu Generation. Wie auch das Bemühen um einen noch besseren Jahrgang.