Dank der Donauschifferei kommen wir dem einzigartigen Weltenburger Donaudurchbruch ganz nahe. Beim Landgang im Kloster warten Bier und Prachtbarock
Per Schiff durch den Donaudurchbruch
Langsam gleitet das Schiff über das Wasser, vorbei an Felsen und Wäldern. Die Natur strahlt eine vollkommene Ruhe aus. Einzig das leise Plätschern des Wassers ist zu hören. Ein Moment, den die Gäste auf dem Schiff von Binnenschifferin Renate Schweiger genießen.
Sie sind unterwegs vom Donaudurchbruch Weltenburg nach Kelheim und staunen über den Anblick, der sich vor ihnen auftut: bis zu 80 Meter hohe Felsen mit fantasievollen Namen wie Drei feindliche Brüder, Versteinerte Jungfrau, Bayerischer Löwe oder Bischofsmütze. Jahrhundertealte Gesteinsformationen und ein Fluss, der bis zu 20 Meter tief ist. Der Donaudurchbruch bei Weltenburg zieht Gäste von nah und fern magisch an.
Der Durchbruch
„Die Gäste sind fast sprachlos und völlig begeistert“
Im 19. Jahrhundert interessiert sich der Adel für die Schönheiten seiner Heimat. Er bereiste die idyllischen Landschaften Bayerns, auch die Region rund um den Donaudurchbruch. Im Jahr 1840 erklärt sie König Ludwig I. zum Naturdenkmal. Ihm liegt es am Herzen, dass dieses Geschenk der Natur erhalten bleibt und geschützt wird. Seit Februar 2020 ist es ein nationales Naturmonument.
Der Donaudurchbruch entstand vor 80.000 Jahren. Damals gab es viele kleine Flüsse, doch durch die Bewegung des Wassers trägt sich der Kalkstein immer mehr ab, bis die Felsen schließlich durchbrechen und die Flüsse zu einem großen Bett – der heutigen Donau – verschmelzen.
Seither schlängelt sich der Fluss zwischen den mächtigen Felsen und Wäldern hindurch. Ein Naturschauspiel, das beeindruckt, auch heute noch: „Nach einer Schifffahrt sind die Gäste fast sprachlos und völlig begeistert“, erzählt Renate Schweiger.
Kindheit zwischen Felsen und Wasser
Für die Binnenschifferin ist schon immer klar, dass sie als Schiffsführerin andere von ihrer geliebten Heimat begeistern möchte. Bereits ihre Eltern arbeiten auf einem Schiff auf der Donau. „Sie haben mich als Kind immer mitgenommen. Später als ich zur Schule ging, hieß es nach dem Unterricht für mich: sofort die Schultasche abstellen und ab aufs Schiff. Auch meine Ferien habe ich am Donaudurchbruch verbracht – wir haben dort gezeltet und in den Felshöhlen übernachtet“, erinnert sie sich mit einem Schmunzeln.
Wer kennt die Donaumehlbeere?
Wer sich nicht selbst hinauf zu den Höhlen traut, kann sie in Begleitung auf einer der Führungen erkunden. Dabei erfahren Interessierte viel über die Pflanzen- und Tierwelt des Gebiets. Auf den teils schwer zu bewirtschaftenden Hängen und Felsen wachsen echte Pflanzenraritäten wie die Donaumehlbeere oder das vom Aussterben bedrohte Grauscheidige Federgras.
Auch die Tierwelt ist zwischen Weltenburg und Kelheim besonders: „Wir haben in der Region Falken. Zudem wurden im Donaudurchbruch Uhus zum Brüten ausgesetzt. Sie haben sich seitdem sehr gut vermehrt und sind auch nicht scheu“, erklärt Renate Schweiger begeistert.
Für Naturfreunde und Bierliebhaber
Die Kelheimer lieben ihre Natur, bewahren und beschützen sie. Deshalb sind sie gern bereit, sich einzuschränken: „Damit sich die Natur erholen kann, bieten wir keine Nachtfahrten an und halten von Dezember bis Mitte März eine Winterpause ein. Zudem sind manche Sehenswürdigkeiten nur zu Fuß zu erreichen. Doch das nehmen wir gern in Kauf, wenn wir von der Natur solch ein Geschenk bekommen haben.“
Als Ausgleich empfiehlt sich der Besuch im Kloster Weltenburg. Die Benediktiner-Abtei liegt seit über 1.300 Jahren flussaufwärts in einer Flussschlinge oberhalb des Donaudurchbruchs. Das Kloster ist bekannt dafür, die älteste Klosternbrauerei der Welt zu beherbergen. Seit 1050 wird hier schon gebraut. Aktuell sind es pro Jahr 30.000 Hektoliter.
Der Biergarten im Klosterhof lädt zu kontemplativen Biergenuss ein und am Wochenende gewähren Führungen Einblicke in die Kunst des Brauens. Das „Weltenburger Kloster Barock Dunkel“ wurde bereits dreimal als bestes Dunkelbier der Welt prämiert.