Tauscht doch mal Ski gegen Kufen! Rodeln bringt Abwechslung in den Wintersport. Es macht viel Spaß – ob sportlich ambitioniert oder gemütlich mit der Familie. Dabei erfordert es wenig Materialaufwand und Kosten. Bayern bietet eine große Vielfalt an Naturrodelbahnen. Wir haben 14 Tipps für euch!
14 Tipps zum Rodeln in Bayern
Hackl-Schorsch-Feeling: Hirscheckblitz
Flott und dennoch sicher! Der Hirscheckblitz bei Ramsau im Berchtesgadener Land verspricht rasanten Rodelspaß. Schließlich hat Rodellegende Georg Hackl das Streckenprofil mitentworfen. Die Abfahrt startet an der Bergstation der Hirscheck-Sesselbahn in 1.390 Meter Höhe.
Wer möchte, kann auf einem Winterweg aufsteigen. Kurvig und erlebnisreich geht’s über 400 Höhenmeter hinunter zur Talstation. Auch Anfänger oder Familien haben auf der Bahn ihren Spaß. Pistenraupen pflegen und präparieren regelmäßig die Strecke. Rodel kann man an der Tal- und Bergstation der Hirscheckbahn ausleihen. Zu einer zünftigen Einkehr lockt an der Bergstation die Berggaststätte „Hirschkaser“, grandiose Ausblicke auf Watzmann, Hochkalter sowie das Wimbachtal inklusive.
- Start in circa 1.390 Meter Höhe
- Länge: 2,3 Kilometer
- Charakter: mittelschwer
- Einkehr: Berggaststättte „Hirschkaser“
Flott abwärts: „Hindenburghütte“ bei Reit im Winkl
Entweder man wandert von Reit im Winkl oder vom Parkplatz Blindau aus in etwa drei Stunden oder fährt mit einem Bus (ab Tourist Info und Parkplatz Blindau) hinauf zum Hemmersuppenalm-Gebiet mit dem urgemütlichen Alpengasthof „Hindenburghütte“. Hier kann man, nachdem man sich gestärkt hat, einen Schlitten ausleihen und sich an einem kleinen Hang mit dem Gefährt üben.
Nach genussvollen Ausblicken in die Bergwelt geht‘s hinunter. Eine vier Kilometer lange Strecke, auf der früher Rodelwettbewerbe stattgefunden haben, zieht bergab ins Tal. Sie gilt als anspruchsvoll und ist für kleine Kinder und Ungeübte nicht geeignet. Von der „Hindenburghütte“ führt auch ein gewalzter Winterwanderweg durchs Almgebiet.
- Start in 1.213 Meter Höhe
- Länge: 4 Kilometer
- Charakter: schwer
- Einkehr: „Hindenburghütte“
Chiemgau-Sause: Abfahrt von der „Priener Hütte“
Eine der längsten Rodelbahnen im Chiemgau! Zunächst ist der Aufstieg zu Fuß angesagt: Vom großen Wanderparkplatz Geigelstein in Sachrang geht’s in circa zweieinhalb Stunden auf breitem Forstweg und über 750 Höhenmeter hinauf zur „Priener Hütte“. Sie liegt auf 1.410 Meter Höhe inmitten des Naturschutzgebietes Geigelstein, mit 1.808 Metern zweithöchster Gipfel der Chiemgauer Alpen (der höchste: das Sonntagshorn südlich von Ruhpolding mit 1.961 Metern).
Jetzt hat man sich eine zünftige Brotzeit verdient. Die gemütliche Alpenvereinshütte trägt das Siegel „So schmecken die Berge“ und verwendet, wo möglich, regionale und ökologische Zutaten. Die relativ einfache Abfahrt verläuft auf der Aufstiegsstrecke. Man sollte aufmerksam hinaufgehen und vorausschauend hinunterrodeln. Die Landschaft ist traumhaft schön!
Der Geigelsteinaufstieg ist zwischen 10:00 - 12:00 und 13:00 - 16:00 Uhr befahrbar, da die Bahn sonst für Versorgungsfahrten, Pistenraupe etc. genutzt wird.
- Start in 1.410 Meter Höhe
- Länge: 7,8 Kilometer
- Charakter: mittelschwer
- Einkehr: „Priener Hütte“
Hoch überm Tegernsee: Wallberg
Das ganze Jahr über ist der Wallberg (1.722 Meter) ein beliebtes Ausflugsziel. Herrlich der Ausblick von oben auf den Tegernsee und die Gipfel der Voralpen. Am schnellsten kommt man in einer der Kabinen der Wallbergbahn hinauf. Sie startet in Rottach-Egern. Oben angekommen, empfiehlt sich die Einkehr im Panoramarestaurant „Wallberg“ mit aussichtsreicher 270-Grad-Glasfassade.
Die Schlittenabfahrt, die an der Bergstation startet, zählt zu den längsten und sportlichsten Naturrodelbahnen in Bayern. Ihr Höhenunterschied beträgt 825 Meter. Sie ist nur geübten Rodlern zu empfehlen. Feste Schuhe, Helm und Skibrille sollten zur Ausrüstung gehören. Die Bahn wird jede Nacht frisch präpariert. Schlitten kann man an der Talstation ausleihen.
- Start in 1.620 Meter Höhe
- Länge: 6,5 Kilometer
- Charakter: schwer
- Einkehr: „Panoramarestaurant Wallberg“ und „Berggasthof Wallbergmoos-Alm“
Theatralisch: Rodelbahn auf der Luisenburg
Die Luisenburg ist ein Felsenmeer aus riesigen Granitblöcken. Es erstreckt sich bei Wunsiedel im Fichtelgebirge und wurde touristisch bereits im 18. Jahrhundert erschlossen. Namenspatronin ist Königin Luise von Preußen (1776 bis 1810). Bekannt ist auch die von Felsen eingerahmte Freilichtbühne, wo alljährlich von Mai bis August Festspiele stattfinden.
Vom oberen Parkplatz der Luisenburg aus folgt man dem Aufstiegsweg zur Rodelbahn, einem Wanderweg, bis nahe der Felsgruppe des Burgstein, mit 869 Metern höchste Erhebung der Umgebung. Von hier verläuft die Rodelbahn, die Ehrenamtliche präparieren, über eine Strecke von gut einem Kilometer zurück zum Parkplatz. Fränkische Wirtshauskultur bietet das „Luisenburg Resort“.
- Start in 832 Meter Höhe
- Länge: 1,3 Kilometer
- Charakter: leicht
- Einkehr: „Luisenburg Resort“
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Vielfältig: Ochsenkopf
Der Ochsenkopf, in der Mitte des Dreiecks Warmensteinach – Fichtelberg –Bischofsgrün gelegen, ist mit 1.024 Metern der zweithöchste Berg im Fichtelgebirge (höchster ist mit 1.051 Metern der Schneeberg). Rund um den Ochsenkopf laden mehrere Bahnen zum Rodelspaß ein. Die 130 Meter lange Strecke an der Bleaml-Alm in Fichtelberg-Neubau ist das Revier für Familien.
Wer mehr Auslauf wünscht, wählt die Rodelbahn Fleckl-Grassemann: am Natur-Moorbad in Fleckl parken und nach Grassemann abfahren, zu Fuß dann wieder zurück. Sie ist mit einem guten Kilometer die längste Schlittenpiste in der Region. Weitere Tipps: die Piste an der Talstation Süd der Ochsenkopf-Sesselbahn in Fleckl bei Warmensteinach und die Rodelpiste am Hang des ehemaligen Lattalifts an der Talstation Nord der Ochsenkopf-Sesselbahn in Bischofsgrün.
- Länge: 130 Meter
- Charakter: Einfach
- Einkehr: „Bleaml-Alm“
Familiär oder sportlich: Hochzell und Scherau bei Bodenmais
Die Waldrodelbahnen Hochzell und Scherau bei Bodenmais garantieren Rodelspaß für Familien und Experten! Von der Haltestelle bzw. vom Wanderparkplatz Arberhochstraße, nordöstlich von Bodenmais, sind es zu Fuß ungefähr 400 Meter, bis man den Startpunkt der Familienstrecke „Scherau“ erreicht. Etwas länger, 30 Minuten, ist man unterwegs zum Einstieg in die steilere Strecke „Hochzell“. Sie empfiehlt sich für die versierten Rodler. Beide Bahnen enden in der Scherau. Von hier führt ein kurzer Fußweg zur nächsten Skibushaltestelle am Rathaus oder am „Gasthaus Arbersee“ an der Arberseestraße. Der Bodenmaiser Winterbus – mit der Gästekarte kostenlos – transportiert die Rodler dann zurück zum Startplatz an der Arberhochstraße.
- Start jeweils in 1.000 Meter Höhe
- Länge: jeweils circa 3 Kilometer
- Charakter Scherau: einfach, Hochzell: anspruchsvoll
- Einkehr: „Gasthaus Arbersee“, Arberseestraße 2, Bodenmais
Sonnenfahrten: Großer Arber
Auf geht’s am Sonnenhang des Großen Arbers! Man schwebt zunächst mit dem Sechser-Sonnenhang-Sessellift (hier Rodelverleih) hinauf zur Bergstation. Wer will, stärkt sich im „Arber Stadl“. Schon wartet die leichte und auch mit Kindern zu bewältigende 1.200 Meter lange Rodelbahn. Sie verläuft parallel zur Skipiste, ist breit und nicht sehr steil. Auf halber Strecke lädt das „Berghaus Sonnenfels“ zum Zwischenstopp ein, am Ziel das „Thurnhofstüberl“.
Ein kostenfreier Rodelbus bringt die Wintersportler zurück zum Start am Sonnenhang-Sessellift. Tipp für Familien: Die Kinderrodelbahn im „Arbär-Kinderland“ am „Thurnhofstüberl“ bietet mit flachen Hängen gute Bedingungen für selbstständige Schlittenabenteuer der Kleinen. Vier Förderbänder transportieren sie jeweils ihren Abfahrten entgegen.
- Start in 1.200 Meter Höhe
- Länge: 1,2 Kilometer
- Charakter: leicht
- Einkehr: „Arber Stadl“, „Thurnhofstüberl“, und „Berghaus Sonnenfels“
Abends mit Flutlicht: Hohenbogen
Der Hohenbogen ist ein circa acht Kilometer langer Höhenzug zwischen Furth im Wald und Bad Kötzting. Von Neukirchen b. Hl. Blut führt eine Sesselbahn hinauf zur 1.050 Meter hohen Bergstation. Rodler steigen an der Mittelstation aus. Hier beginnt die über 700 Meter lange Winterschlittenbahn. Sie zieht abseits der Skipisten auf einer eigenen Trasse durch den Wald hinab zur Talstation.
Abends beleuchtet Flutlicht die Winterrodelbahn! Alternativ befährt man einen Forstweg. Dieser nimmt einen weiteren Weg durch den Wald und ist deshalb flacher. Er eignet sich für Familien mit kleinen Kindern, wenn das Tempo nicht ganz so flott werden soll.
- Start in circa 850 Meter Höhe
- Länge: 700 Meter
- Charakter: mittelschwer
- Einkehr: „Liftstüberl“ an der Talstation
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Klein und fein: Riedlberg
Das Skigebiet Riedlberg liegt bei Drachselsried westlich vom Großen Arber zwischen Bodenmais und Bad Kötzting. Ein Schlepplift bringt Rodler zum Start hinauf. Von der Bergstation fährt man dann auf der circa einen Kilometer langen Bahn ins Tal. Die Strecke ist familientauglich.
Die Benutzung des Schlepplifts ist aus Sicherheitsgründen nur mit Leihschlitten möglich (Fahrt inklusive Rodel: Kinder drei Euro, Erwachsene vier Euro). Die „Riedlberg Alm“, kurz „Oim“, mit sonniger Terrasse lädt Wintersportler zum Einkehrschwung ein. Regelmäßig finden hier auch Partys statt. Direkt am Schlepplift liegt auch das Wellnesshotel „Riedlberg“.
- Start in circa 850 Meter Höhe
- Länge: 1 Kilometer
- Charakter: leicht
- Einkehr: „Oim“ und Hotelrestaurant „Riedlberg“
Hüttengaudi: Breitenberg bei Pfronten
Der 1.838 Meter hohe Breitenberg ist Pfrontens Hausberg. An seiner Flanke verläuft eine sechseinhalb Kilometer lange Naturrodelbahn. Schlittenverleih gibt’s an der Talstation der Breitenbergbahn. Erst Gondel, dann Sessellift und ein anschließender halbstündiger Fußmarsch bringen die Rodler in die Gipfelregion. Dort lässt man sich in der „Ostlerhütte“ eine Brotzeit schmecken und genießt die Aussicht auf das Pfrontener Tal, die Allgäuer Alpen sowie die Tiroler und Schweizer Berge. Downhill saust man über den Osterlforstweg im Wechsel von gemütlichen und sportlichen Passagen.
Am Ziel geht’s mit einem kostenfreien Bus zurück zur Talstation der Breitenbergbahn. Wer noch Power hat, kann sich auf einer vier Kilometer langen Naturrodelbahn vom Edelsberg bei Pfronten-Kappel verausgaben – und vergnügen in der gemütlichen „Hündeleskopfhütte“ (vegetarische Küche!) oder der höher gelegenen „Kappeler Alp“. Aufstieg per pedes. Für Kinder gibt’s einen Rodelhang am Skizentrum Pfronten Steinach.
- Start in 1.838 Meter Höhe
- Länge: 6 Kilometer
- Charakter: mittelschwer
- Einkehr: „Ostlerhütte“, am Edelsberg in der „Kappeler Alp“ und die „Hündeleskopfhütte“
Aussichtsreich: Mittagberg bei Immenstadt
Der Mittagberg erhebt sich 1.451 Meter hoch südlich von Immenstadt. Er gehört zur Hochgratkette und liegt im Naturpark Nagelfluhkette. Von Immenstadt aus betrachtet, steht die Sonne mittags über dem Gipfel: Der Berg zeigt also den Mittag an – daher der Name. Ein Sessellift führt hinauf zum Gipfel. Wer will, kann zu Fuß aufsteigen.
Von oben verläuft eine Naturrodelbahn über gut fünf Kilometer hinunter bis nach Immenstadt – ein Winterspaß mit wunderbaren Ausblicken auf die Gipfel der Allgäuer Alpen. Der untere Teil der Bahn führt durch Wald. Hunger und Durst stillt man beim „Gipfelwirt“, der mit Speisen und Getränken und einer Sonnenterrasse aufwartet, oder im „Rasthaus am Mittag“ an der Mittelstation. Rodelverleih an der Talstation.
- Start in 1.451 Meter Höhe
- Länge: 5,2 Kilometer
- Charakter: mittelschwer
- Einkehr: „Gipfelwirt“ und „Rasthaus am Mittag“
Flotter Dreier: Hornbahn bei Bad Hindelang
Bad Hindelang erwartet Schlittenfahrer mit drei Rodelbahnen, jeweils dreieinhalb Kilometer lang. Zunächst gondelt man mit der Hornbahn hinauf zum Berggasthof „Zum Oberen Horn“, er bietet deftige Kost und eine Sonnenterrasse auf 1.314 Meter Höhe. Hier starten die Abfahrten. Die gelb markierte Rodelbahn ist kurvenreich und fordert Geschick und Fahrtechnik, sie endet an der Hornbahn-Talstation. Die blaue Route ist eine perfekte Familienabfahrt und wird künstlich beschneit.
Im Ostrachtal angekommen, führt ein Fußweg in wenigen Minuten zurück zur Hornbahn-Talstation. Die rote Route teilt sich den Anfang mit der blauen, zweigt dann rechts ab und zieht in langen Schwüngen vorbei an den Hornwiesen bis ins Ostrachtal. Nach einem knapp halbstündigen Fußmarsch ist man wieder bei der Hornbahn.
- Start in 1.314 Meter Höhe
- Länge: jeweils 3,5 Kilometer
- Charakter: leicht bis mittelschwer
- Einkehr: „Zum Oberen Horn“
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Rasant: Hochgratbahn bei Oberstaufen
Der 1.834 Meter hohe Hochgrat, Hausberg von Oberstaufen, ist die höchste Erhebung der Nagelfluhkette. Er wird durch eine Gondelbahn ab Steibis erschlossen. Die Naturrodelbahn startet in 1.708 Meter Höhe an der Bergstation, wo es auch ein Restaurant gibt. Sie ist fünf Kilometer lang, rasant und sportlich und führt in einem großen Bogen hinab zur Talstation. Mit den Spitzkehren, besonders im oberen Abschnitt, fordert sie von den Rodlern einiges an Können.
Unbedingt am „Staufner Haus“ (1.614 Meter) stoppen. Die Hütte der DAV-Sektion Oberstaufen ist Mitglied der Kampagne „So schmecken die Berge“, die dort verwendeten Zutaten stammen von regionalen Produzenten und, wenn möglich, aus ökologischer Berglandwirtschaft. Es kommen auch vegetarische und vegane Gerichte auf den Tisch. Die Rodelbahn endet nach insgesamt fünf Kilometern an der Talstation.
- Start ist in 1.708 Meter Höhe
- Länge: 5 Kilometer
- Charakter: schwer
- Einkehr: „Bergrestaurant“ und „Staufner Haus“, im Winter von Donnerstag bis Sonntag