Mit der Liebe zu extraordinären Kartoffelgerichten locken Theo Lindinger und Dominik Klier zahlreiche Besseresser an ihren Stand „Caspar Plautz“ auf dem Münchner Viktualienmarkt
Das "Caspar Plautz"-Team
Selbst gemachtes Hummus mit Tahina-Sesamsoße und einem arabischen Pesto mit Nelken und Koriander, dazu Shakshuka, eine scharfe Tomatensoße, und eine tiefgelbe, heiße Kartoffel. Was klingt wie Sternegastronomie, ist ein Mittagsimbiss. Es ist eines der beliebtesten Gerichte bei den Kunden von Theo Lindinger und Dominik Klier.
Seit einigen Jahren führen die beiden Jungs ihren Kartoffelstand „Caspar Plautz“. Sie verkaufen verschiedenste Sorten der begehrten Knolle und kreieren in ihrem kleinen „Bistro“ feinste Mahlzeiten. „Jedes unserer Gerichte ist so aufgebaut, dass Sie einen Rohkostsalat, eine Kartoffel und ein Topping obendrauf bekommen“, erklärt Theo Lindinger.
Tradition trifft auf Vielfalt
Ihr Stand steht jedoch nicht irgendwo, sondern an einem der traditionsreichsten Plätze im Zentrum Münchens: auf dem Viktualienmarkt. Ein Ort, der für die Münchner fast schon mythisch aufgeladen ist. So auch für Dominik Klier und Theo Lindinger.
Als sie die Möglichkeit bekamen, den Kartoffelstand auf dem Viktualienmarkt zu übernehmen, zögerten sie nicht lange und widmen sich seither ganz der Knolle. „Wir verbinden mit ihr angenehme und schöne Emotionen. Bei vielen Menschen weckt sie Erinnerungen aus der Kindheit. Die Kartoffel ist zudem unglaublich vielseitig“, sagt Theo Lindinger begeistert.
Die Faszination der Knolle
Jeden Dienstag küren die beiden die Kartoffel der Woche. Jeden Tag begeistern sie mit ihren köstlichen, vorwiegend vegetarischen und veganen Mittagsgerichten, liebevoll zubereitet, günstig, leicht und gesund. Deftige, typisch bayerische Speisen wie Leberkas, Haxn oder Fleischpfanzerl gibt es auf dem Viktualienmarkt zur Genüge.
Theo Lindinger und Dominik Klier merkten von Beginn an, dass die Zeit für einen Umbruch reif ist: „Wir haben gespürt, dass bei den Menschen der Bedarf da ist, auch etwas Gesundes und Fleischloses zu bekommen. Unsere Gerichte werden daher sehr gut angenommen“, erzählt Theo Lindinger. Mit ihrer vegetarischen und veganen Küche füllen sie eine Lücke – und das ist das Geheimnis ihres Erfolgs.
"Altbewährte Lebensmittel völlig neu interpretiert"
Zwischen Standl und Social Media
Mit den beiden jungen Männern vom Stand Nummer 38 ist frischer Wind auf dem Markt eingekehrt. „Wir interpretieren ein traditionelles Geschäft mit einem alteingesessenen Lebensmittel neu“, erklärt Theo Lindinger. Weg von statischen Abläufen und festen Gerichten, hin zu kreativen Angeboten und zeitgemäßem Marketing.
Dazu gehören für die zwei neben persönlichen Gesprächen mit ihren Kunden auch Profile auf Facebook und Instagram. Besonders Theo Lindinger steckt als Social-Media- und Medienbeauftragter viel Zeit und Engagement in die Inszenierung der Speisen für die virtuelle Welt. Doch auch wenn sie Spaß an den digitalen Plattformen haben, ihr Herz schlägt für den persönlichen Kontakt mit den Kunden an ihrem Kartoffelstand „Caspar Plautz“.
Vom Bürosessel ans Standl
Theo Lindinger und Dominik Klier arbeiteten als Goldschmied und Projektmanager, bis sie den leeren Stand am Viktualienmarkt entdeckten. „Als ich einmal in der gegenüberliegenden Kaffeerösterei einen Kaffee trank und den Vorbesitzer traf, habe ich ihn spontan angesprochen. So hat das alles seinen Lauf genommen“, erinnert sich Theo Lindinger.
Nach anfänglicher Skepsis der alteingesessenen Standbetreiber haben sich Theo Lindinger und Dominik Klier schnell in die Händlergemeinschaft integriert. „Wir haben von Beginn an darauf geachtet, unsere direkten Nachbarn mit einzubeziehen. Zum Beispiel kaufen wir das Gemüse für unsere Gerichte gegenüber beim Trübenecker, den Kaffee bei der Kaffeerösterei“, erklärt Theo Lindinger.
Und auch bei ihren mehr als zwanzig unterschiedlichen Kartoffelsorten achten die zwei darauf, dass die Lieferwege so kurz wie möglich bleiben. „Bis auf drei Sorten aus Frankreich beziehen wir unsere Kartoffeln alle von regionalen Bauern aus Bayern.“
Ausflugstipp von Theo und Dominik
Olympia-Alm
Die Olympia-Alm am Olympiaberg solltet ihr unbedingt besuchen, wenn ihr in München seid. Der Berg aus Weltkriegsschutt wurde zu den Olympischen Spielen 1972 befestigt. Damals entstanden die ersten Bierbuden für die Arbeiter. Aus ihnen entwickelte sich mit der Zeit die Olympia-Alm. Von dort habt ihr einen großartigen Blick auf den Olympiasee und könnt dabei gemütlich Weißbier trinken und Würschtl essen!
Der gemütliche Biergarten begeistert mit einer einfachen, unkomplizierten bayerischen Küche. Wer noch mehr Ausblick wünscht, der kraxelt in nicht einmal fünf Minuten ganz hinauf auf den Olympiaberg und genießt ein 360-Grad-Panorama.
olympiaalm.de