Macht Pause vom Alltag, sammelt mit allen Sinnen neue Eindrücke. In Freizeitparks, in Industriedenkmälern und Museen. Sieben Erlebniswelten in Ostbayern
7 Erlebniswelten in Ostbayern
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Am Waldmeer: Baumwipfelpfad Neuschönau
Über allen Wipfeln ist – bekanntlich und laut Goethe – Ruh. In Neuschönau, am Nationalparkzentrum Lusen, jedoch könnten Ausrufe begeisterter Besucher zu hören sein. Wenn diese nämlich vom Baumwipfelpfad die Ausblicke über das weite Meer von Bayerischem Wald und Böhmerwald genießen. An klaren Tagen zeigen sich sogar die Alpen am Horizont.
Der Pfad führt in bis zu 25 Meter Höhe über eine Länge von 1.300 Metern durch die dunkelgrünen Baumkronen. Info-Tafeln erzählen Spannendes und Wissenswertes zu den Baumarten. Für Kinder gibt’s Balancierbalken und Wackelelemente. Höhepunkt ist ein 44 Meter aufragender Aussichtsturm. Wegen seiner ausladenden Form heißt er auch Baum-Ei. Er wurde wie ein Gerüst über eine Baumgruppe aus Tannen und Buchen gebaut. Eine große Plattform mit Gitterliege, die Waldinsel, lädt zu einem Päuschen inmitten der Wipfelwelt ein. Der Zugang ist barrierearm über einen Lift möglich. In einer Waldwirtschaft mit Biergarten und einem Café kann man sich verköstigen.
baumwipfelpfade.de
2
Funkelt und schillert: Joska Glasparadies in Bodenmais
Seit mehr als 700 Jahren sind die Glasmacher im Bayerischen Wald zu Hause. Hier fanden sie Holz als Energiequelle und Quarz als Rohstoff. Heute können Besucher im Joska Glasparadies in Bodenmais das traditionsreiche Handwerk in seiner ganzen Vielfalt live erleben: Man sieht in der Waldglashütte, wie aus glühender Masse Gläser werden, schaut Glasschleifern und Graveuren über die Schulter oder staunt über die Kreativität und Fertigkeiten von Kunstglasbläsern und Glasmalern. Und man kann selbst zur Glasmacherpfeife greifen und seine eigenes „Kunstwerk“ formen!
Im Freien inspirieren in den Kristall-Gärten bunt schillernde Tierfiguren, Kugeln und weitere Objekte in Sachen Gartengestaltung. In einem Park sind spektakuläre Glasobjekte ausgestellt. Die kleinen Besucher toben sich aus beim Kinderglasblasen, Malen oder auf dem Abenteuerspielplatz. Dazu gibt es Einkaufsmöglichkeiten sowie ein Restaurant, Biergarten und Café.
joska.com
3
Schön und zerbrechlich: Glasmuseum Passau
Eintreten in eine kunstvolle Welt aus Glas kann man im Glasmuseum in Passau. Die Dreiflüssestadt bildet den südlichen Abschluss der Glasstraße, die Glashütten und Museen im Oberpfälzer und Bayerischen Wald verbindet.
Das Passauer Museum vermittelt einen Überblick über vier Jahrhunderte Glaskunst. Rund 15.000 Glaskreationen zeigen die große Vielfalt der Glasherstellung in Bayern, Böhmen, Schlesien und Österreich in den Jahren 1650 bis 1950. In diesen Ländern befanden sich die wichtigsten Glasproduzenten, die im 19. Jahrhundert ganz Europa mit Gebrauchs- und Kunstglas versorgten. Die Objekte im Museum – Vasen, Schalen, Gläser und mehr – sind nach Glashütten gegliedert. Die Kunststile reichen vom Barock über Biedermeier, Historismus und Jugendstil bis zu Art déco und Moderne. Das Museum hat seinen Platz in historischen Gebäuden am Rathausplatz gefunden.
glasmuseum.de
4
Himmlische: Planetarium und Sternwarte Ursensollen
Die Oberpfalz ist ein Fleck Bayern von herber Schönheit, geprägt von Hügeln, Bergen und Wäldern, Weihern und Seen. Doch wie sehen Himmel und Sternenwelt über dem altbayerischen Kernland aus? Das Planetarium in Ursensollen, ganz in der Nähe von Amberg, der einstigen Hauptstadt der Oberen Pfalz (1329 bis 1810), gibt spannende Auskunft.
In einem Kuppelraum schauen bis zu dreißig Personen bequem von gepolsterten Sitzen aus ins All. Ein digitales Fulldome-3D-Projektionssystem zeigt nicht nur den aktuellen Sternenhimmel, sondern entführt auch auf virtuellen Flügen zu fernen Galaxien.
Jenseits von Simulationen sieht man in der Sternwarte in klaren Nächten mit bloßem Auge Milchstraße und die Sternbilder des Nordhimmels. Bei einem Blick durchs große Sternwartenteleskop entdeckt man Planetenmonde, Gasnebel, Kugelsternhaufen oder Supernova-Reste. Experten erläutern während öffentlicher Beobachtungsabende den aktuellen Nachthimmel.
planetarium-ursensollen.de
5
Welt der Adrenalin-Kicks: Bayern-Park in Reisbach
Nervenkitzel und Spaß für die ganze Familie gefällig? Dann nichts wie ab nach Niederbayern! Der Bayern-Park, südlich von Dingolfing gelegen, unterhält mit Attraktionen für Groß und Klein. Rasantes Tempo und Auf und Ab erlebt man in Achterbahn, Wildwasserbahn, im Karussell, auf der Schaukel oder Riesenrutsche und bei vielen weiteren Abenteuern.
Ein Höhepunkt ist der Freifallturm Voltrum, atemberaubende 109 Meter hoch: Man genießt zunächst bei gutem Wetter die Aussicht über den Park bis zu den Alpengipfeln, ehe man im freien Fall in die Tiefe stürzt. Entspannen können Besucher dann in den ruhigeren Zonen des Parks mit Spielplätzen und Streicheltieren wie Schafen, Ziegen und Ponys, aber auch Wildtieren wie Luchs, Hirsch und Affe.
Selbstverständlich darf auch das in einem Bayern-Park nicht fehlen: Das barocke Kirchlein Patrona Bavariae ruht im Zentrum des Parks, und auf dem Turm eines Märchenschlosses zeigt sich alle zehn Minuten der „Kini“ seinen Fans. Für leibliche Genüsse stehen Restaurant, Biergarten, Café und Imbissbuden bereit.
bayern-park.com
6
Von Erz bis Glas: Bergbau- und Industriemuseum Ostbayern
Die Oberpfalz war einst Hochburg der Eisenerzförderung und Standort von Eisenhütten. Bekannt sind die Maxhütte in Sulzbach-Rosenberg und die Schachtanlagen in Auerbach. Auch spielte der Kaolinabbau für die Porzellanindustrie eine große Rolle. Kernstück des Museums ist das Hammerherrenschloss Theuern von 1781 bei Amberg. Das Hammerwerk lag außerhalb des Schlossareals an der Vils, der Fluss diente als Transportweg.
Außer dem Schloss mit seinen Ausstellungsräumen gehören zum Museum regionaltypische Industriedenkmäler, die hierher übertragen wurden: ein Eisenhammerwerk (Ende des 19. Jahrhunderts), ein Förderturm mit Maschinenhaus der ehemaligen Grube Bayerland bei Waldsassen sowie ein Glasschleif- und Polierwerk, in dem auch das Strommuseum Ostbayern eingerichtet ist.
Die Ausstellungsräume informieren über die Kulturgeschichte von Glas, Porzellan, Kohle, Erz- und Mineralienbergbau sowie die Industrialisierung der Region, über Unternehmen, Arbeiterinnen und ihre Produkte. Sonderausstellungen ergänzen die Dauerausstellung.
museumtheuern.de und made-in-ostbayern.de
7
Grüne Wunderwelt: Waldwipfelweg Sankt Englmar
Der Luftkurort und Wintersportort Sankt Englmar liegt im Vorderen Bayerischen Wald südwestlich von Viechtach. Beim Spaziergang über den Baumspitzen erlebt man dort in bis zu 30 Meter Höhe den Lebensraum Wald aus einer ungewohnten Perspektive. Der Gipfelpfad ist circa 2,5 Meter breit und barrierefrei. Von dem integrierten 52 Meter hohen Turm hat man einen fantastischen Ausblick nach Süden über den Bayerischen Wald, das Donau-Tal und die Ebenen des Gäubodens bis zu den Alpen.
Über Kletterelemente freuen sich vor allem die Kinder, durch zwei „Netzaugen“ hat man einen freien Blick in die Tiefe, und wer möchte, kann in zwei Rutschen auf den Boden zurücksausen. Dort führt ein zwei Kilometer langer Naturerlebnispfad mit 25 Mitmachstationen durch Wald und Flur. Weitere Attraktionen sind ein Haus, das auf dem Kopf steht, ein Pfad mit optischen Täuschungen, ein Indoor-Spielplatz und ein Tiergehege mit Lamas, Alpakas, Schwarznasenschafen und Kängurus.