Aufregende Flow-Erlebnisse auf dem Mountainbike? Bayern bietet viele Gelegenheiten dazu. Entweder ihr wagt euch auf die Trails und Kurse in einem der zahlreichen Bikeparks. Oder ihr lasst euch auf offiziellen Downhill-Strecken in der freien Natur den Fahrtwind um die Nase wehen
11 Tipps für Downhill Mountainbiking
Bikepark Samerberg: Kurven und Jumps
Der Samerberg ist ein Hochplateau im Landkreis Rosenheim, östlich von Nussdorf am Inn. Die Dörfer dort, mit ihren vielen alten Bauernhöfen, liegen zwischen 600 und 750 Meter Höhe. Im Südosten ragt die Hochries-Gruppe auf, eine bis knapp 1.600 Meter hohe Bergkette. Der Bikepark ist am Fuße des Hochries (1.569 Meter) angelegt und bietet Bergradlern viel Downhill-Spaß.
Zum Start hinauf kommt man per Sessellift. Die Hauptabfahrt ist auch für Anfänger und Kinder machbar. Ergänzt wird sie durch zahlreiche Single Trails und Hinderniselemente, die das Können der Experten herausfordern, wie Kurven, Tables, Wellen und Wallrides. Die Gesamtlänge beträgt 2.150 Meter, der Höhenunterschied 220 Meter. Es gibt 44 Kurven und 18 Jumps. Außerdem: In der Umgebung laden 200 Kilometer Bikerouten zu Touren ein.
bikepark-samerberg.de
Soila-Alm: Kurz und knackig
Die Soila-Alm ist eine gemütlich-kleine Alm im Schatten des Ettaler Manndls über Oberammergau. Das „Manndl“, ein gut 1.600 Meter hoher Kalkzacken, ragt markant aus dem knapp 1.700 Meter hohen, mehrgipfeligen Laberberg heraus.
Die Alm liegt auf 1.330 Meter Höhe. Man startet an der Talstation der Laber-Bergbahn und durchquert auf der Aiplestraße erst ein Wohngebiet. Dann folgt man einer Forststraße in Richtung Soila-Alm. Die große Laine, ein Gebirgsbach, liegt zur Linken. Am Bärenbad wendet die Piste nach rechts und führt zur Soila-Alm.
Lässt man diese links liegen und fährt noch etwa 400 Meter weiter, kommt man zum reizenden Soila-See. Nach Rast und Brotzeit in der Alm geht’s dann genussvoll und auf gleicher Strecke wieder hinab. Insgesamt sind auf zehn Kilometern knapp 450 Höhenmeter zu bewältigen.
Komoot Touren-Tipps
MTB Zone Bikepark Geisskopf Bischofmais: Auch mal uphillen!
Der Bikepark im Landkreis Regen im Bayerischen Wald gehört zu den ältesten Bikeparks in Deutschland. Er erstreckt sich an den Hängen des gut 1.000 Meter hohen Geisskopf. Der Park wurde kontinuierlich ausgebaut und zählt mittlerweile 15 Strecken. Die Höhendifferenz beträgt knapp 250 Meter, die längste Strecke hat 2.200 Meter.
Ein Sessellift bringt die Biker zum Start. Rasant runter geht es unter anderem auf einer naturbelassenen, eher steinigen Strecke; einem sehr langen Flow Trail; auf mehreren Hindernis-Parcours; einem wurzeligen Freeride; und einer Biker-Cross-Strecke mit zwei Varianten. Dazu gibt es zwei abwechslungsreiche Strecken für Enduro-MTBs und – außergewöhnlich – eine Uphill-Strecke für E-Biker. Experten, Hobbybiker und auch Anfänger werden am Geisskopf garantiert fündig.
mtbzone-bikepark.com
Bike Arena Wegscheid: Vielseitig!
Wegscheid liegt im südlichen Bayerischen Wald. Der kleine Ort im Dreiländereck Bayern-Oberösterreich-Tschechien ist südöstlichste Etappe der Trans-Bayerwald-Tour und Nachbar der Mountainbike-Regionen „Granitland“ und „Böhmerwald“.
Mit der jüngst eröffneten Bike Arena wurde ein MTB-Park mit fünf „Skill Areas“ geschaffen – Spots für verschiedene MTB-Disziplinen: einem Platz im Zentrum für Zuschauer, Zusammenkünfte, Events und so weiter; einem „MTB-Rundkurs“ als Single Flow Trail mit Steilkurven, Down- und Uphill-Elementen, Wurzel-Trail, Drops und so weiter; einem flachen bis steilen Areal als „MTB-Technik-Bereich“ für alle technischen Herausforderungen beim Mountainbiken; einem „Pump Track“ mit Einsteiger- und Profi-Wellenbahn; sowie einem „Jumplines & Trick Sprung“ mit Tables (Sprünge mit ebener Oberfläche) und Rampen sowie Sprungübungsbecken.
bikearena-wegscheid.de
Lamer Winkel: Zu den schwimmenden Inseln
Das weite Tal im nördlichen Bayerischen Wald rund um die Orte Arrach, Lam und Lohberg umgibt eine Reihe hoher Berge: Hoher Bogen, Kaitersberg und Osser, je gut 1.000 Meter, sowie der fast 1.500 Meter hohe Arber.
Mountainbiker finden hier 300 Tourenkilometer mit knackigen Anstiegen und rasanten Abfahrten, wie etwa die Fahrt zum bezaubernden Kleinen Arbersee. Außergewöhnlich sind seine schwimmenden Inseln – Pflanzendecken aus Moosen und anderen Pflanzen. Der See liegt auf gut 900 Meter Höhe, Start ist im 600 Meter hoch gelegenen Lam.
Die Route begleitet zunächst den Weißen Regen bis zum See. Führt dann am Ufer entlang und weiter über Mooshütte und Richtung Brennes bis zum Wanderparkplatz Scheiben. Nachdem der höchste Punkt der Tour mit 1.140 Metern erreicht ist, genießt man eine neun Kilometer lange Abfahrt! Sie führt über Eggersberg zurück nach Lam.
schwimmende-inseln-bayerischer-wald.de
Bikepark Ochsenkopf: Downhill und Funpark
Der Ochsenkopf in Oberfranken, im hohen Norden Bayerns, ist mit 1.024 Metern, nach dem Schneeberg mit 1.051 Metern, der zweithöchste Berg des Fichtelgebirges. An seiner Südseite wurde ein Bikepark angelegt. Der Park stellt mit einer knackigen Downhill-Strecke, die gut zwei Kilometer lang ist, das Können der Biker auf die Probe. Entlang der Abfahrt sorgen mehrere Varianten für Abwechslung.
Im unteren Bereich verbindet ein Flow Trail die Bergabfahrt mit dem Bike-Funpark am „Bullhead House“, einem Outdoorzentrum mit Hotel und Wirtshaus. In dem Funpark gibt es Hindernisse, Steilkurven und Drops (Landung liegt tiefer als Absprung) und einen Technikparcours mit mehreren Strecken sowie zahlreichen Übungselementen in diversen Schwierigkeitsgraden. Viele Kurse zur Verbesserung des Fahrkönnens werden angeboten.
bullheadbike.de/
Bischofsheim in der Rhön: Kampf mit den Elementen
Der gut 900 Meter hohe Kreuzberg bei Bischofsheim, mit seinem Franziskanerkloster und dem dort gebrauten Bier, gilt als „Heiliger Berg“ der Franken. Einen kräftigen Schluck können sich Biker auf einem nahen Flow Trail redlich verdienen. Der Trail hat eine Länge von etwa zwei Kilometern. Auf ihr sind über 50 Elemente geboten wie Steilkurven, Wellen, Sprünge und mehr. Der Höhenunterschied beträgt 180 Meter.
Die Abfahrt beginnt unterhalb des Neustädter Hauses, einer Wanderhütte. Er verläuft meist parallel zur Zufahrtstraße zum Haus. Inklusive der Abfahrt vom Kreuzberggipfel über Neustädter Haus und weiter den Flow Trail ins Tal gilt der Downhill als einer der längsten Flow Trails nördlich der Alpen. Der Trail ist auch per ÖPNV ab Bischofsheim mit dem Hochrhönbus, inklusive Fahrradtransport, zu erreichen.
flowtrail-kreuzberg
Obermain/Jura: Lichtenfels-Ründla
Das als „Deutsche Korbmacherstadt“ bekannte Lichtenfels liegt am Oberlauf des Mains in Oberfranken. Sanfte Höhen umgeben den Ort. Frankenwald und Fichtelgebirge erheben sich im Osten. Zu dem Mountainbike-„Ründla“ startet man an der Friedenslinde östlich von Lichtenfels und strampelt zunächst 150 Höhenmeter hinauf zum Krappenberg (441 Meter). Am Gipfel wählt man bergab aus drei Trails – jede durchsetzt mit Wurzeln und Steinen. Anschließend geht‘s wieder bergauf und man biegt ein in den Single Trail hinunter nach Klosterlangheim.
Danach erneuter Anstieg Richtung Hoher Rangen – erst moderat, dann steil – zum Weißen Kreuz. Das Denkmal auf halbem Weg nach Vierzehnheiligen erinnert an einen Eremiten, der hier einst im Winter erfroren sein soll. Noch ein Stück weiter (477 Meter), und man saust auf einem weiteren Trail zurück zum Ausgangspunkt.
lichtenfelser-ruendla
Bikepark Bad Hindelang: Anspruchsvoll
In Bad Hindelang im Oberallgäu bringen Kabinen der Hornbahn die Bergradler hinauf zum Start. Ab der Bergstation in 1.320 Meter Höhen gibt es zwei Hauptabfahrten. Fortgeschrittene Biker nehmen am besten die mittelschwere „Yellow Banana“. Sie verläuft meist auf Forstwegen und bietet viele kleine Sprünge, die man aber auch umfahren kann.
Im unteren Drittel wiederum ergeben sich dann zwei Varianten: „Green Frog“, ein einfacherer Parcours zum Fahrtechnik trainieren, und „Red Chilly“ mit Sprüngen, Tables (Sprung mit ebener Oberfläche), Gaps (Loch zwischen zwei Elementen) und Steilkurven. Die schwere Abfahrt „Black Rock“ fordert Expertenkönnen heraus mit vielen Kurven und Northshore-Elementen (aus Holz gebaute Elemente wie Wippen, Stege und so weiter) und eignet sich nur für Geübte. Sie ist das Highlight des Bikeparks.
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Panorma-Bikepark Eschach-Buchenberg: Üben, üben, üben
Der Bikepark liegt zehn Autominuten westlich von Kempten in Schwaben. Die Trails auf dem Übungsgelände bieten verschiedene fahrtechnische Herausforderungen: Wellen, Kurven, Kehren, Sprünge und mehr. Nach der Bike-Auffahrt zum Start bieten sich fünf Abfahrten an: eine Wellenbahn in einer Endlosschleife, ein Track mit verschiedenen Sprüngen, eine Drop-Strecke mit verschieden hohen Absätzen, eine Kurvenstrecke, ein Spitzkehren-Track und eine Stein- und Wurzelstrecke.
Es werden auch Kurse angeboten. Und man kann den Bikepark gut kombinieren mit einer mittelschweren, zweistündigen und 20 Kilometer langen MTB-Tour hinauf zur Kreuzleshöhe (1.110 Meter), die zudem schöne Panoramblicke bietet. Ein sanftes Auf und Ab führt zum Gipfelkreuz -- ebenso entspannt fährt man wieder hinunter zum Bikepark.
buchenberg.de
Bad Grönenbach: Die Iller rauf und runter
Der staatlich anerkannte Kneippkurort Bad Grönenbach liegt im Unterallgäu, östlich der Iller, zwischen Memmingen und Kempten. Eine Runde mit vielen Up- und Downhills auf einer gut 40 Kilometer langen Strecke führt an beiden Ufern der Iller entlang. Sie erfordert gute Grundkondition und fortgeschrittene Fahrtechnik. Auf einigen Passagen wird man eventuell das Rad schieben müssen. Die Tour erreicht man per ÖPNV.
Man startet am Bahnhof und fährt Richtung Westen, wo nach etwa zehn Kilometern ein Single Trail hinabführt zur Iller, die auf einem Steg überquert wird. Dann mit Aufs und Abs die Iller aufwärts nach Süden und die Burgruine Kalden, 100 Meter über der Iller, passieren. Schöner Blick auf den Iller-Durchbruch. Dann über eine Brücke und wieder nach Norden den Fluss abwärts. Nach einer knackigen Auffahrt das steile Ufer hinauf rollt man wieder zurück in Richtung Bahnhof.
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