Auf dem „Waibelhof“ bei Gunzesried erfahren die Gäste von Christine Waibel-Beer totale Entschleunigung bei Wassergüssen, Tautreten, Barfußgehen, im Molkebad und in der Sauna
Kneippkur im Bergbauernhof
Die ersten Sonnenstrahlen blitzen hinter den Baumwipfeln hervor. Es riecht nach frisch gemähtem Gras. Sechs Paar Füße tapsen durch die knöchelhohe Wiese. Der morgendliche Tau benetzt die Fußsohlen der Teilnehmer. Tautreten nennt sich diese Hydrotherapie, eine Kneipp-Anwendung. Das Barfußgehen stärkt das Immunsystem, hilft gegen Kopfschmerzen, kräftigt die Fußmuskulatur und baut Stress ab.
Die Kneipp’sche Gesundheitslehre
Die Gruppe atmet noch einmal die frische Morgenluft ein und macht sich dann zurück auf den Weg zum „Waibelhof“. Das Gesundheitshotel ist in einem 300 Jahre alten Bergbauernhof untergebracht und liegt auf rund 1.000 Meter Höhe auf der Sonnenseite des Gunzesrieder Tals. Seit 1998 ist das urige Hotel zertifizierter und anerkannter Betrieb für Kneipp-Kuren.
„Wasser ist ein Lebenselixier“, erklärt Christine Waibel-Beer, Gesundheitstrainerin und Besitzerin des „Waibelhofs“. Der Allgäuer Priester Sebastian Kneipp entwickelte vor 200 Jahren eine schonende Gesundheitslehre im Einklang mit der Natur. Sie beruht auf fünf Säulen: Wasser, Pflanzen, Ernährung, Bewegung und Balance. Ein Fokus liegt auf den Hydrotherapien. Bei diesen heilenden Wasseranwendungen handelt es sich zum Beispiel um Wassergüsse, Wasser- oder Tautreten.
Gesundheitstrainerin Christine Waibel-Beer über Kneipp
Schritt für Schritt: Kneippen im „Waibelhof“
Auf dem „Waibelhof“ werden die Gäste langsam an die Lehre Kneipps herangeführt. Tautreten, Kniegüsse und Wassertreten sind für Einsteiger gut geeignet. Ganzkörpergüsse bedürfen ein wenig Übung und Überwindung.
„Das Wasser ist unter 10 Grad kalt“, erklärt Christine Waibel-Beer. „Das Ziel ist es, den glatten Mantel der Kälte, der sich dabei um die Haut legt, ganz bewusst auszuhalten.“ Wer sich traut, spürt zunächst ein Prickeln auf der Haut und anschließend eine angenehme Wärme, wenn das Blut durch die Adern pulsiert und die Haut rosig werden lässt.
Diese einfachen, sinnlichen Erfahrungen sind es, nach denen sich vielen Menschen in einem zunehmend digitalisierten und hektischen Alltag sehnen. Auf dem Hof von Christine Waibel-Beer finden sie Erholung, gesunde Luft und Kontakt zur Natur. „Wir leben ursprünglich und naturnah, verwurzelt in der Geschichte des Bergbauernhofs, sind aber modernen Therapieformen gegenüber aufgeschlossen, eben traditionell anders.“
"Bei uns ist es ein bisschen wie bei Heidi"
Bergidyll für die Seele
Unter der alten Linde im Hof haben sich mittlerweile ein paar Gäste versammelt. Wie der ganze Hof strahlt der mächtige „Baum des Friedens“ eine unerschütterliche Ruhe aus. Zufrieden sitzen die Menschen in seinem Schatten, blicken in die Landschaft und machen einfach mal – nichts.
Eine Kneipp-Kur auf dem „Waibelhof“ ist Erholung pur – ganz ohne Schnickschnack, stets im Einklang mit der Natur. „Unser Hof ist ein Ort zum Entschleunigen, ideal für Freigeister und Menschen, die das Individuelle lieben“, bringt es die Hausherrin auf den Punkt.
Mehr zum Waibelhof unter waibelhof.de
Ausflugstipps von Christine
Kässpatzn
Legendär sind die Kässpatzn auf unseren drei Sennalpen „Gerstenbrändle“, „Derb“ und „Oberberg“. Wir haben 60 bis 70 Alpen im Tal, davon auch einige Sennalpen, die eigenen Bergkäse produzieren. Einige veranstalten an bestimmten Abenden zwischen Mai und Oktober Kässpatzn-Essen.
alpsee-gruenten.de
Wanderung auf den Steineberg
Ich gehe sehr gern Bergsteigen, zum Beispiel auf den Steineberg, der zum Naturpark Nagelfluhkette gehört. Mit jedem Meter Höhe, den ich zurücklege, gewinne ich an Aussicht und erblicke immer mehr von der Welt um mich. Bei klarer Sicht geht der Blick sogar bis zur Zugspitze und zum Säntis in den Schweizer Alpen.
Viehscheid
Im Spätsommer ist Viehscheid, der Almabtrieb der Herden zu den jeweiligen Bauern. Haben es Mensch und Tier unbeschadet über den Alpsommer geschafft, werden die Rinder besonders geschmückt. Es ist ein wunderschönes Erlebnis und ein großes Spektakel, wenn die Tiere nach Gunzesried getrieben werden.