Ihr liebt Blumen, Bäume und Spaziergänge? Hier kommen Schlossparks mit blühenden Beeten und raffiniert inszenierten Landschaftsbildern. Das Beste: Die grünen Kunstwerke sind auch Öko-Oasen für viele Pflanzen- und Tierarten
12 Schlossparks und -Gärten in Bayern
Blumig: Schlossgarten Rain
Rain ist eine liebenswerte Stadt am Lech, nahe der Mündung in die Donau. Sie liegt an der Romantischen Straße. Das spätgotische Schloss im Norden der Altstadt wurde 1421 unter Herzog Ludwig dem Bärtigen von Bayern-Ingolstadt fertiggestellt. Hinter dem Schloss schließt sich ein kleiner, schmucker Garten an, der übergeht in den großen Stadtpark.
Er wurde zur Landesgartenschau 2009 neu gestaltet und ist Teil des „Rainer Grüngürtels“ – blühende Parkanlagen. Sie umschließen die gesamte Altstadt. Rain nennt sich auch die „Blumenstadt“. Vom Stadtpark ist’s nur ein Sprung in den großen Dehner Blumenpark mit Schau- und Naturlehrgarten. Mit viel Grün verwöhnt auch die Auenlandschaft am nahen Lech.
rain.de
Schwanseepark: Enzian und Orchideen
Schloss Hohenschwangau im Allgäu liegt ein bisschen im Schatten des „Märchenschlosses“ Neuschwanstein, doch für Freunde ausgedehnter Parkwanderungen ist es die erste Adresse. Seit der Wittelsbacher-Herzog Albrecht Mitte der 1980er-Jahre ein Düngeverbot erließ, wachsen wieder Enziane, Orchideen und mehr als 50 bedrohte Arten auf den Wiesen des über 60 Hektar großen, von zahlreichen Wanderwegen durchzogenen Schwanseeparks.
Dabei handelt es sich nicht um einen „gestylten“ Schaugarten, sondern um ein urwüchsiges Stück Natur, dem man seine planmäßige Anlage kaum anmerkt.
hohenschwangau.de
Schlosspark Unterwittelsbach: Wo Sisi spielte
Mit seinen mächtigen Eichen und Buchen zeigt sich der Park, der das Wasserschlösschen Unterwittelsbach im schwäbischen Aichach umgibt, im Herbst von seiner schönsten Seite. Herzog Max von Bayern ging dort auf die Jagd. Manchmal war auch seine Tochter Elisabeth dabei, die später als österreichische Kaiserin Sisi berühmt wurde.
Eine gut vier Kilometer lange Spaziertour führt auf ihren Spuren durch den Park, begleitet von informativen Tafeln und „Lauschpunkten“, an denen einheimische Sprecher die Geschichte lebendig werden lassen.
aichach.de
Schlosspark Rosenau: Seufzer der Queen
Ein wunderschöner Landschaftsgarten umgibt das Schloss Rosenau nordöstlich der Stadt Coburg. Dort wurde 1819 Prinz Albert von Sachsen-Coburg geboren, der seine Heimat rund 25 Jahre später mit seiner Gemahlin Queen Victoria besuchte. Und die britische Monarchin seufzte: „Wäre ich nicht, was ich bin, hätte ich hier mein wahres Zuhause!“
Ihre sentimentale Stimmung soll zu der Idee geführt haben, schwarze Schwäne in dem kleinen See der Parkanlage auszusetzen. Bis heute schwimmt dort ein Pärchen „Trauerschwäne“.
schloesser-coburg.de
Park Schönbusch: Englischer Stil
Zu den schönsten und ältesten Anlagen im Stil englischer Landschaftsgärten zählt der ab 1775 von Gartenkünstler Friedrich Ludwig von Sckell konzipierte Park Schönbusch bei Aschaffenburg. Künstliche Seen und Wasserläufe, bunte Blumenrabatten, ein Labyrinth und die pittoreske „Rote Brücke“ machen den Spaziergang zu einem ganz besonderen Vergnügen.
Der ländlich-idyllischen Wirkung halber wurde die Anlage rund um das klassizistische Sommerschloss sogar um ein Dorf im Wald ergänzt, bei dem rund ums Jahr schottische Hochlandrinder weiden.
schloesser.bayern.de
Hofgarten Eremitage: Ganz großes Garten-Kino
Im Jahr 1735 schenkte Markgraf Friedrich das 20 Jahre zuvor errichtete Alte Schloss Eremitage in Bayreuth seiner Gattin Wilhelmine, die sich umgehend daranmachte, die Gartenanlagen neu zu gestalten. Sie ließ romantische Laubengänge, künstliche Ruinen, den „Sonnentempel“ und eine Orangerie anlegen.
Auch die eindrucksvollen Grotten- und Wasserspiele, die von Mai bis Oktober regelmäßig in Betrieb sind, gehen auf Wilhelmines Zeiten zurück. Ganz großes Garten-Kino also, das man auch von zierlichen Sitzbänken aus betrachten kann.
schloesser.bayern.de
Schloss Neuburg am Inn: Kostbare Grotte
Über und über blühende Stauden und üppige Rosenbüsche zieren den kompakten „Paradiesgarten“ aus dem 17. Jahrhundert rund 15 Kilometer von Passau. Leuchtend lilafarbene Lavendelrabatten umrahmen die Wege zu der barocken Muschelgrotte.
Zahllose Muschelschalen sind dort zu Ornamenten und Blüten zusammengesetzt, die nicht nur im Sonnenlicht funkeln, sondern auch von gewölbten Spiegeln reflektiert werden, genauso wie die Besucher. Ein Spaß auch für Kinder!
passauer-land.de
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Schlosspark Falkenstein: Am Froschmaul vorbei
Bis ins 11. Jahrhundert reicht die Geschichte der Burg Falkenstein zurück, dem Wahrzeichen des Vorderen Bayerischen Walds. Ihr zu Füßen liegt einer der größten Natur- und Felsenparks Bayerns.
Kein akribisch gestylter Garten, sondern das Reich mächtiger Baumriesen und kurios geformter Felsen wie dem grün bemoosten „Froschmaul“. Auf vier schönen Touren kann man den Park auf schattigen Wegen durchwandern – eine Wohltat an heißen Tagen.
bayerischer-wald.de
Schlosspark Linderhof: Auf den Spuren des Bayern-Kini
Mit einer Fläche von 58 Hektar bietet der Park des Neorokoko-Schlosses Linderhof in den Ammergauer Alpen reichlich Gelegenheit zum Flanieren. Sanft geschwungene Wege führen durch raffiniert inszenierte Landschaftsbilder, überragt von einer beeindruckenden Bergkulisse.
Jedes Detail, jede Sichtachse ließ König Ludwig II. auf maximale Wirkung auslegen. Verspielte Bauten wie der Maurische Kiosk oder die Hundinghütte laden zur Pause. Die berühmte Venusgrotte ist bis 2024 wegen Renovierung geschlossen.
schlosslinderhof.de
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Schlosspark Schönau: Magnolien am Wasserschloss
Seit dem Jahr 1670 ist das mittelalterliche Wasserschloss nördlich von Rottal-Inn in Privatbesitz derselben Familie, der Garten allerdings ist öffentlich zugänglich. Kein Geringerer als der Königlich Bayerische Hofgartendirektor Carl von Effner begann 1867 mit der Gestaltung der Parkanlage nach dem Vorbild des Englischen Gartens in München.
Bereits im Frühjahr blühen die Magnolien, auch andere exotische Arten wie Zuckerahorn oder japanische Lärchen wurden rund um den stillen Parkweiher angepflanzt.
gemeinde-schoenau.de
Landschaftsgarten Gasteiger: Verstecktes Kleinod
Am viel befahrenen Radweg entlang des Ammersee-Westufers lohnt sich bei Holzhausen ein Stopp für einen kleinen Spaziergang durch ein verstecktes Kleinod. Das Künstlerhaus Gasteiger ist eine prächtige Jugendstilvilla in einem verwunschenen Landschaftspark voller farbenfroher Blumenbeete.
Anna-Sophie, die Frau des Bildhauers Mathias Gasteiger, ließ den Park Anfang des 20. Jahrhunderts anlegen und nutzte ihn als Inspiration für ihre Blumenbilder.
schloesser.bayern.de
Hofgarten Schleißheim: Symphonie in Bunt
Ein klassischer, streng geometrisch aufgebauter und bis in die heutige Zeit kaum veränderter barocker Lustgarten voller Zierbeete, Skulpturen und einer beeindruckenden Kaskade wartet nördlich von München auf Kulturinteressierte.
Kanäle strukturieren das Gelände, an vielen Stellen schießen Wasserfontänen empor. Im Sommer bilden insgesamt 56.000 Blumen in den kräftigen Farben Rot, Gelb und Blau das zentrale Blumenparterre – eine Symphonie in Bunt, die garantiert für gute Laune sorgt.
schloesser-schleissheim.de
Umwelt-Tipp
Die Bayerische Schlösser- und Seenverwaltung hat Tipps zusammengestellt, wie man sich in den von ihr betreuten Gartendenkmälern verhalten sollte. Sie zu befolgen empfiehlt sich auch, um die Natur in privaten Parkanlagen zu schützen. Mehr dazu auf
schloesserblog.bayern.de