Der Taubenbergturm steht inmitten von hohen Bäumen
Da schau her!

Man braucht nicht immer einen hohen Alpengipfel, um in die Ferne zu sehen. Türme in den bayerischen Mittelgebirgen, Hügellandschaften oder Flussauen sorgen für Aussicht und guten Überblick. 12 Tipps für Fern-Seher

Lesezeit: 12 Minuten

Die 12 schönsten Aussichtstürme in Bayern

Oberreith bei Wasserburg am Inn: Tiere, Sensationen und gute Aussichten

Das Dorf Oberreith liegt zehn Kilometer nördlich von Wasserburg am Inn in einer schönen Wald- und Wiesenlandschaft. Der Wildfreizeitpark dort, mit einheimischen Tieren, ist ein attraktives Ausflugsziel, nicht nur für Familien. Greifvögel kann man in der Falknerei aus nächster Nähe erleben. Dazu lädt ein Waldseilgarten ein zum Balancieren und Klettern. Außerdem erwarten Gäste zahlreiche weitere Aktivitäten und Spiele. Man kann sich unter anderem am Bogenschießen erproben. Die Indoor-Halle mit großem Spielbereich ist bei schlechtem Wetter willkommen.

Ein spannendes Highlight ist der rasante Flug mit dem 400 Meter langen Flying Fox. Man überquert, an einem Drahtseil hängend, den gesamten Wildpark. Start ist von der obersten Plattform eines Aussichtsturms, der 35 Meter hoch aufragt. Der Turm wurde an der höchsten Stelle des Geländes errichtet und bietet großartige Ausblicke, die vom Inn-Hügelland bis zu den Berggipfeln der Chiemgauer und Berchtesgadener Alpen reichen.
wildpark-oberreith.de

Von der Ratzinger Höhe blickt man auf Wälder, Wiesen und Berge

Ratzinger Höhe: Chiemgau-Schau

Die Ratzinger Höhe, benannt nach einem Ortsteil der Gemeinde Rimsting, ist ein knapp 700 Meter hoher Höhenrücken zwischen Chiemsee und Simssee. Die reizvolle Alpenvorlandschaft mit Streuwiesen, Baumgruppen, Wäldern und kleinen Weilern mit Obstgärten animiert zum Wandern.

An einer exponierten Stelle lädt ein 16 Meter hoher Aussichtsturm ein zum Fernsehen. Man findet ihn bei Hitzing. Der vierstöckige, aus Tannenholz konstruierte Turm ist 16 Meter hoch und war eine Attraktion auf der Landesgartenschau in Rosenheim 2012. Später wurde er auf der Ratzinger Höhe aufgestellt.

Besucher können auf der Aussichtsplattform durch zwei Fernrohre ins Weite schauen: Im Süden haben sie die Chiemgauer Alpen im Blick – er reicht vom Hochstaufen und Untersberg über Hochfelln und Hochgern, der Hochplatte bis zur Kampenwand. Im Westen sehen sie bis zum Wendelstein, Hinteren Sonnwendjoch und Großen Traithen im Mangfallgebirge. Auch Chiemsee und Simssee zeigen sich. Ein „Erlebnisweg“ mit Info- und Spielstationen führt in zwei Stunden gemütlich von Rimsting zum Turm.
chiemsee-alpenland.de

Der Taubenbergturm steht mitten im Wald

Taubenberg bei Miesbach: München im Blick

Der Taubenberg erhebt sich knapp 900 Meter hoch im Landkreis Miesbach. Den Tegernseer Bergen vorgelagert, ist er ein beliebtes Wandergebiet und wichtiges Wasserversorgungsgebiet von München. 1910/1911 wurde östlich des Gipfels in 892 Meter Höhe ein Aussichtsturm errichtet. Er ist 30 Meter hoch und wird über zwei gegenläufige Wendeltreppen mit jeweils 105 Stufen bestiegen. Man hat bei guter Sicht schöne Ausblicke auf die Schlierseer und Tegernseer Berge und über die Münchener Schotterebene bis zur bayerischen Landeshauptstadt.

Der Turm ist von Mai bis Oktober geöffnet. Im „Berggasthof Taubenberg“ mit Panorama-Biergarten kann man den Schlüssel zum Turm ausleihen. Man erreicht den Turm vom Gasthaus aus in etwa einer Viertelstunde. Ein Rundweg führt auch zum Wallfahrtskirchlein Nüchternbrunn. Man gelangt zum Berggasthof direkt mit dem Auto oder auf diversen Wanderungen, deren Startpunkte mit Zug oder Auto angefahren werden können.
taubenberg.de

Der Leuchtturm Lindau bei Sonnenuntergang

Leuchtturm Lindau: Draußen wie drinnen schön!

In Lindau am Bodensee empfängt nicht nur ein sicherer, sondern auch ein sehr schöner Hafen die Schiffe. Er wurde im Süden der auf einer Insel erbauten Altstadt angelegt. Ein stolzer, überlebensgroßer Bayerischer Löwe aus Stein und ihm gegenüber der Neue Leuchtturm markieren die Hafeneinfahrt.

Der Turm – Bayerns einziger und Deutschlands südlichster Leuchtturm! – nahm dort 1856 den Betrieb auf. Seine Gesamthöhe misst 36 Meter, die Plattformhöhe 33 Meter und der Sockel hat einen Umfang von 24 Metern. Eine Besonderheit ist die große Uhr an der Fassade. Hat man die 139 Stufen zur Plattform erstiegen, so bieten sich weite Ausblicke: Über die Stadt, die Ufer, den Bodensee und die Berge ringsum, die im Allgäu, im österreichischen Vorarlberg und in der Ostschweiz aufragen.

Zeichnungen und Texte schmücken die Innenwände des Leuchtturms. Sie erzählen amüsante Anekdoten und wissenswerte Fakten über Lindau und den Bodensee. Auch die Stadtführung „Die Frau des bayerischen Leuchtturmwärters“ informiert ausführlich über das markante Bauwerk.
lindau.de

Der Türmer des Daniel blickt über Nördlingen

Daniel in Nördlingen: Den Krater im Auge

Nördlingen ist das städtische Zentrum einer außergewöhnlichen Landschaft: Das nach der 20.000-Einwohner-Stadt benannte Nördlinger Ries entstand, als ein Meteorit vor 15 Millionen Jahren einen Krater in die Erdoberfläche schlug. Der Krater misst einen Durchmesser von bis zu 25 Kilometer, sein Rand ist noch heute als Hügelkette ringsum erkennbar.

Die spätgotische St.-Georgs-Kirche der Stadt wurde 1427 bis 1505 erbaut. Von ihrem weithin sichtbaren Turm, Daniel genannt, hat man einen wunderbaren Blick über die Altstadt, die Stadtmauer, umliegende Dörfer und das gesamte Ries. Zuvor muss man allerdings über 350 Stufen aufsteigen, die auf den 90 Meter hohen Daniel führen.

Ein Türmer wohnt seit vielen Generationen in der Turmstube. Wie es die Tradition will, ruft er zwischen zehn und zwölf Uhr abends jede halbe Stunde ein „So G’sell so“ in die Nacht. Vermutlich sollte der einst von allen Türmern der Stadt gleichzeitig ausgerufene Spruch garantieren, dass alle Wächter sich auf ihrem Posten befanden und nicht schliefen.
bayerisch-schwaben.de

Blick über den Mooswaldsee auf den Aussichtsturm

Vogel-Beobachtungsturm im Donaumoos: Graugans und Fischadler

Ornithologische Entdeckungen verspricht der Turm am Mooswaldsee im Leipheimer Moos. Es ist Teil des Schwäbischen Donaumoos. Die Moorlandschaft rund um den See liegt nordwestlich von Günzburg. Sie ist Lebensraum seltener Pflanzen und Tiere wie Sumpfstendelwurz und Wollgras, Blaukehlchen und Bekassine.

Mithilfe eines installierten Fernrohrs beobachtet man von der Aussichtsplattform die Vogelwelt. Infotafeln helfen, die Vögel zu identifizieren, häufig berät auch ein Ornithologe vor Ort. So erlebt man beispielsweise abends das beeindruckende Schauspiel, wenn Graugänse auf den Mooswaldsee zum Übernachten hereinrauschen, man sieht Flussregenpfeifer bei der Jungenaufzucht oder erspäht mit Glück einen Fischadler. Für die Greifvögel wurde eigens auf einer freien Waldfläche nördlich des Turms eine Nistplattform installiert. Ein Bohlenweg führt durchs Moor, auf der Strecke informieren Texttafeln über Flora und Fauna. Für den Weg ist auch eine Lauschtour-App verfügbar, zu finden auf
bayerisch-schwaben.de

Die Schwedenschanze bei Hofheim besitzt drei Aussichtsplattformen

Schwedenschanze bei Hofheim: Logenplatz in den Haßbergen

In Mitteleuropa nennt man zahlreiche vor- und frühgeschichtliche Wallburgen volkstümlich Schwedenschanze. Eine solche Wallburg findet man beispielsweise am Rennweg oberhalb von Eichelsdorf, nördlich vom unterfränkischen Hofheim auf dem Kamm der Haßberge. Sie wurde hier, auf etwa 500 Meter Höhe, wohl in der Keltenzeit angelegt (circa 800 v. Chr. bis Christi Geburt).

Tafeln geben Informationen zur Anlage. Die Schanzen dienten den Kelten als Sitz von Druiden und waren rituelle Orte. Später, während des Dreißigjährigen Krieges, baute man viele Schanzen zu wehrhaften Wallanlagen aus, so dass die Menschen dort Zuflucht vor den schwedischen Truppen finden konnten. 2001 wurde an der Eichelsdorfer Schanze ein 30 Meter hoher Aussichtsturm mit drei Aussichtsplattformen errichtet. Der Blick reicht weit über das Grabfeld und die Haßberge, hin bis zum Steigerwald und Spessart, zur Hohen Rhön und bis zum Thüringer Wald. Am Fuß des Turmes lädt eine an Wochenenden bewirtschaftete Hütte zur Einkehr ein.
baysf.de

Familie steht oben auf dem Klausenturm

Klausenturm Mehlmeisel: Fichtelgebirgs-Spot

Das Fichtelgebirge erstreckt sich im Norden von Bayern und Nordwesten von Tschechien. Es erreicht Höhen von bis zu 1.000 Meter. Der Name stammt nicht etwa vom Fichtenbaum, sondern entwickelte sich wohl aus dem Vornamen „Vyt – Veit“. „Vythenberg“ nannte man im Mittelalter den Ochsenkopf, an dem sich das Bergwerk Sank Veit befand. Höchster Gebirgsgipfel ist der 1.051 Meter hohe Schneeberg, weitere markante Berge sind Ochsenkopf (1.024 Meter) und Kösseine (939 Meter).

Einen schönen Blick auf das Gipfeltrio und weitere Berge hat man vom Klausenturm im Süden von Mehlmeisel. Knapp 50 Meter hoch ragt er zwischen den Baumwipfeln auf. Tafeln im Inneren informieren darüber, in welchen Baumhöhen welche Tiere des Waldes leben. Man erreicht den Klausenturm vom 350 Meter entfernten „Bayreuther Haus“, einem Ausflugslokal mit Parkplatz. Weitere Freizeitaktivitäten bieten dort ein Wildpark, den man auf einem Rundweg erkundet. Ein Hochweg führt direkt über das Luchs- und Wildschwein-Gehege. Ferner gibt’s ein Waldmuseum und für Kinder einen Waldspielplatz und Entdeckerpfad.
mehlmeisel.de

Wittelsbacher Turm in Bad Kissingen: Adlige Aussichten

Die Wittelsbacher haben 738 Jahre über Bayern als Fürsten, später als Könige geherrscht und das Land geprägt. Auch im unterfränkischen Kurort Bad Kissingen hinterließ die Herrscherfamilie Spuren: Prunkvolle Bauten wie den klassizistischen Arkadenbau, den neubarocken Regentenbau, die große Wandelhalle und das Kurtheater. Da wollte sich die Stadt nicht lumpen lassen und der Dynastie einen Aussichtsturm widmen. Anlässlich des hundertjährigen Jubiläums des Bayerischen Königreichs, 1906, war Grundsteinlegung, 1907 Einweihung, 1970 dann wurde das Bauwerk renoviert.

Der Wittelsbacher Turm steht auf dem 400 Meter hohen Scheinberg in Arnshausen, einem Stadtteil des Kurorts. Er ist 33 Meter hoch, die Aussichtsplattform liegt auf einer Höhe von 25 Metern. Von ihr aus blickt man über die Stadt, das Saale-Tal und bis auf den Sodenberg bei Hammelburg. Heute findet man am Fuße des Turm auch eine Erlebnisbrauerei mit Gaststätte, ein beliebtes Ziel für Ausflügler und Wanderer. Wanderwege führen in die Weinorte Wirmsthal und Ramsthal.
wittelsbacher-turm.de

Blick von oben auf das Teichenmeer

Himmelsleiter Tirschenreuth: Meeresblick

Tirschenreuth ist der Hauptort des sogenannten Stiftlands, des nördlichsten Zipfels Altbaierns, und keine 20 Kilometer von der Grenze zu Tschechien entfernt. Die Bezeichnung Stiftland stammt aus dem Mittelalter und der frühen Neuzeit, als das Klosterstift Waldsassen Großgrundbesitzer in dem Gebiet und im benachbarten Egerland war. Seit rund tausend Jahren wird hier, in der nördlichen Oberpfalz, Teichbau betrieben. Auch heute noch liegt rund um Tirschenreuth ein Meer von Fischteichen, in denen Karpfen, Hechte oder Schleien gezüchtet werden.

Rad- und Wanderwege führen durch die einmalige Wasserlandschaft mit ihren rund 4.700 Becken. Buchstäblicher Höhepunkt jeder Tour ist die 20 Meter hohe „Himmelsleiter“, eineinhalb Kilometer außerhalb von Tirschenreuth. Die moderne, transparente, treppenförmige Konstruktion mit ihren schlanken Stahlstützen fügt sich unauffällig in die Landschaft. Die Plattform selbst bietet einen wunderbaren Überblick über das Teichmeer.
oberpfaelzerwald.de

Haidel-Turm bei Freyung-Grafenau: Stehaufturm

Die Landschaft rund um die Urlaubsgemeinde Grainet ist urwüchsig. Sie liegt im unteren Bayerischen Wald östlich von Freyung und nahe der Grenze zu Tschechien. Der 1.167 Meter hohe bewaldete, eher unscheinbare Berg Haidel mit seinem flachen Rücken gehört dort zu den beliebten Wanderzielen. Auf dem Gipfel wurde 1999 bereits zum dritten Mal ein Aussichtsturm eingeweiht. Die beiden Vorgänger (der eine 1934, der andere 1970 errichtet) waren jeweils dem rauen Klima, das im „Woid“ herrscht, zum Opfer gefallen.

Der aktuelle Haidel-Turm ist aus Douglasien- und Lärchenholz gebaut und 35 Meter Meter hoch. Auf die Aussichtsplattform hinauf gelangt man über 159 Stufen. Von hier blickt man über die Hügel des Bayerischen und des Böhmerwaldes, ins österreichische Mühlviertel und sogar bis zu den Alpen. Eine Tafel informiert über das Panorama. Verschiedene Wandertouren führen auf den Haidel. Vom Wanderparkplatz Obergrainet beispielsweise braucht man etwa zweieinhalb Stunden.
bayerischer-wald.de

Ossinger-Turm bei Königstein: Grenzgänger

Der Ossinger ist eine 651 Meter hohe Erhebung bei Königstein im Landkreis Amberg-Sulzbach. Politisch gesehen ist er ein Oberpfälzer, geografisch als höchster „Berg“ der Hersbrucker Alb ein Franke. Auf seinem Gipfel steht seit 2013 der 22 Meter hohe Ossinger-Turm. Von der Aussichtsplattform blickt man in die Oberpfalz wie auch nach Franken: Im Nordosten zeigt sich der imposante, Millionen Jahre alte Basaltberg des Rauhen Kulm – ein Vulkan, der nie zum Ausbruch kann; im Osten erkennt man die Höhen des Oberpfälzer Waldes; im Westen sieht man den Moritzberg, Hausberg der Nürnberger, die Burg Hohenstein, markantes Wahrzeichen der Frankenalb, und Burg Veldenstein im Veldensteiner Forst.

Unterhalb des Turms können Besucher am Wochenende in der urigen Ossinger-Hütte einkehren und Hunger und Durst stillen. Zum Ossinger führen zahlreiche Wege hinauf. Ein Rundweg startet beispielsweise am Freibad von Königstein. Er ist mit der Nummer 16 markiert und fünf Kilometer lang. Auf dem Rückweg finden müde Füße im Kneippbecken gleich gegenüber dem Naturbad Erfrischung.
ostbayern-tourismus.de

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