Mit seiner Schankwirtschaft „Schanzenbräu“ veränderte Stefan Stretz das Gesicht des früheren Nürnberger Scherbenviertels Gostenhof aka GoHo. Wir haben uns dort umgesehen
Brauer Stefan Stretz
Zahlreiche junge und alte Menschen sitzen zusammen. Sie spielen Karten, essen, trinken Bier. In gemütlicher Runde genießen sie die ausgelassene Stimmung. Im Nürnberger Stadtteil Gostenhof ist wieder Leben eingekehrt. Einst als „Glasscherbenviertel“ verpönt, verhelfen ihm viele Gastronomen und Kaufleute zu neuem Glanz. Wie auch Stefan Stretz, Chef des „Schanzenbräu“ und der dazugehörigen Schankwirtschaft.
„Schanzenbräu“: Ohne Tamtam
Der Nürnberger Stadtteil war früher als Arbeiterviertel mit günstigem Wohnraum und dunklen Hinterhöfen bekannt. Was Gostenhof brauchte, war ein neues Gesicht, eine Atmosphäre, die den Stadtteil erstrahlen lässt. Diesen Plan verfolgte Stretz. Mit alternativen Ideen wurde er mit seiner Schankwirtschaft Teil der Erfolgsgeschichte von Gostenhof.
Stretz besinnt sich in seiner Schankwirtschaft auf das Wesentliche. Dazu gehört auch, dass keine Lieder aus Lautsprechern dudeln. „Die Gespräche zwischen Leute sollen die Musik sein.“ Doch steht die Schankwirtschaft auch für Gemütlichkeit im guten alten Stil, ohne großes Tamtam, ohne äußere Überfrachtung der Sinne.
Was zählt, sind die gesellige Runde, die gemütliche Atmosphäre und natürlich die wechselnden und außergewöhnlichen Bierkreationen von Stretz. Auch wenn die Aromen seiner Kreationen reine Geschmackssache sind, locken sie täglich viele Besucher an.
Gostenhof: Bald In-Viertel?
"So haben wir uns praktisch aus Schrott eine kleine Brauerei gebaut“
Das Potenzial von Gostenhof haben inzwischen auch andere für sich erkannt. Hier finden sich Fahrrad- und Sprayerläden, Goldschmiedemeister, die noch in Handarbeit fertigen, schräge Modeboutiquen, märchenhaftes Wohndesign, Naturkostläden, eine Kaffeemanufaktur und eine Buchhandlung. Die Saat ist aufgegangen: Wo sich früher nur Wohnblock an Wohnblock reihte, ist ein neues kreatives Milieu entstanden und hat so dem Stadtteil zu neuer Identität verholfen.
Der Weg zum In-Viertel beginnt für Stefan im Herzen von Gostenhof: Anfangs braut er in alten Fässern, verwendet Ventile, Klappen und Rohrleitungen im Keller. „So haben wir uns 2006 praktisch aus Schrott eine kleine Brauerei gebaut“, erzählt Stretz. Als der Erfolg wächst, eröffnet der gelernte Brauer und Diplomingenieur für Brauereitechnik in einem bisher leer stehenden Lokal in Gostenhof seine Schankwirtschaft.
Rotbier trifft auf blonden Baron
In seiner Kneipe treffen seither innovative Biere wie das Rotbier oder der „Blonde Baron“ auf klassisch fränkische Hausmannskost: Neben den legendären Nürnberger Bratwürsten stehen kleine Brotzeiten, Braten und ofenfrische Schäufele auf der täglich wechselnden Spezialitätenkarte. „Wir sind eine Nachbarschaftskneipe, in der man sich wohlfühlen soll“, beschreibt Stretz seine Gastro-Philosophie, die er mit seinen beiden Mitstreitern Sebastian Köhler und Jürgen Rehm entwickelt hat.
Durch die Leidenschaft für ihre Arbeit und in dem festen Glauben an ihre Heimat ebneten Stefan Stretz und einige andere kreative Köpfe den Weg für das spektakuläre Szene-Quartier GoHo, eine Wortkreation, die Gostenhof ganz selbstbewusst in die Nähe des New Yorker Viertels SoHo rückt.
Mehr über Stefans Schankwirtschaft unter schanzenbraeu.de
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