Historische Gondeln der Kampenwandseilbahn bei Aschau im Chiemgau
7 Gipfel für "Faule"

Das ist doch der Gipfel: Rauf auf die Bergeshöhen und dabei keinen Tropfen Schweiß vergießen? Jeder, der nicht steile Pfade hinaufstiefeln möchte, kommt dank Bergbahn zu tollen Aussichten und kann in urigen Hütte einkehren! Sieben reizvolle Tipps

Lesezeit: 10 Minuten

7 Bergbahn-Erlebnisse in Bayern

Seilbahn zur Zugspitze

1

Echt Spitze: Zugspitze

Die Zugspitze über Garmisch-Partenkirchen ist mit 2.962 Metern der höchste Berg Deutschlands, über ihren Westgipfel verläuft seit 1766 die Grenze zu Tirol und sie ist mit vier Bergbahnen zu erreichen: mit der Tiroler Zugspitzbahn per Gondel sowie in Bayern mit drei Bahnen. Die „Bayerische Zugspitzbahn“ wurde bereits 1930 fertiggestellt und führt ab Grainau als Zahnradbahn hinauf zum Gletscher-Bahnhof (2.588 Meter) am Zugspitzplatt, von dort geht’s in der Gondel der „Gletscherbahn“ weiter zur Bergstation.

Vom Eibsee aus wiederum schwebt seit 2017 die neue, spektakuläre „Seilbahn Zugspitze“ in Richtung Gipfel, mit zwei Kabinen für je 120 Personen. Sie überwindet in einer Sektion einen Höhenunterschied von 1.945 Metern – Weltrekord. Das Rundumpanorama von der Aussichtsterrasse ist atemberaubend: Man schaut auf vierhundert Gipfel in Deutschland, Österreich, Italien und der Schweiz. Natürlich auch auf das nahe Zugspitz-Gipfelkreuz. Es wurde 1993 durch eine Nachbildung ersetzt, das ramponierte Original ist im Werdenfels-Museum in Garmisch-Partenkirchen ausgestellt.

Kulinarisches gibt’s im topmodernen Restaurant „Panorama 2962“ und der Alpenvereinshütte „Münchner Haus“. Das Erlebnismuseum auf Tiroler Seite informiert rund um die Zugspitze. Ein besonderer Tipp ist die Zugspitz-Rundreise: rauf mit Zahnrad- und Gletscherbahn – runter mit der Seilbahn.

Mit der Bahn erreichbar.
zugspitze.de

Der Wank bietet fantastische Rundblicke auf das Wettersteingebirge

2

Familiengipfel: Wank

Lust, Laune oder Kondition entscheiden, wie man auf den Wank (1.780 Meter) gelangt: zu Fuß aufsteigen (gut 1.000 Höhenmeter, mittelschwer, circa vier Stunden Gehzeit, Start auf 750 Meter), nur bis oder ab der Mittelstation der Wankbahn wandern (in 1.175 Meter Höhe) oder gleich die ganze Strecke hinaufschweben.

Der Panoramaberg gehört zum Estergebirge und liegt im Nordosten von Garmisch-Partenkirchen. Der Wank bietet fantastische Rundblicke auf das Wettersteingebirge mit Zug- und Alpspitze, auf das Ester-, Ammer- und Karwendelgebirge sowie ins Tal hinunter auf Garmisch-Partenkirchen und die Loisach. Das Schöne: Statt schroffer, steiler Felswände lädt ein lang gezogenes Gipfelplateau zum Verweilen ein.

Familien mit kleineren und größeren Kindern, Senioren, Ruhesuchende und Naturliebhaber können so gemütliche Stunden in „Bergeshöh“ verbringen: Ein naturnah gestalteter Spielplatz macht Kindern Spaß, ein relativ ebener Weg umrundet das Gipfelplateau, Ruhebänke dienen zum Relaxen. Zum Einkehren lädt die Berggaststätte „Sonnenalm“ mit einer großen Terrasse ein oder die wenige Höhenmeter entfernte Alpenvereinshütte „Wankhaus“.

Mit Bahn und Bus erreichbar.
zugspitze.de/de/Wank

Von der Bergstation der Graseck-Bahn seid ihr in einer Stunde auf dem Gipfel des Eckbauer

3

Süß! Graseckbahn

Im Januar 2024 eröffnete die neue Graseckbahn wieder für den öffentlichen Fahrbetrieb. Sie löst die wohl älteste Vollautomatische Kleinkabinenbahn der Welt ab (die erste Grasackbahn wurde 1953 in Betrieb genommen). In wenigen Minuten kommt man damit auf den Berg.

Im Süden von Garmisch-Partenkirchen befördert sie die Fahrgäste nahe dem Eingang zur Partnachklamm in der Wildenau hinauf zum Hotel „Das Graseck – my mountain hideaway“, ehemals königlich-bayerisches Forsthaus, in 900 Meter Höhe. Stolze 150 Meter Höhendifferenz!

Von der „Bergstation“ bieten sich viele Ausflugsmöglichkeiten, leichte Touren wie zum oberen Eingang der Partnachklamm, zur Partnach- oder Kaiserschmarrn-Alm oder in einer Stunde auf den Gipfel des Eckbauer – mit Gaststätte und herrlicher Aussicht. Anspruchsvollere Touren sind die Wanderungen zum Schachenschloss oder durchs Reintal zur Bock-, Reintalanger- und Knorrhütte und sogar weiter bis zum Zugspitzgipfel.

Mit Bahn und Bus erreichbar.
graseckbahn.de

Wie ein riesiges Fernrohr: Das Naturinformationszentrum auf dem Karwendel

4

Zu den Schneehühnern: Karwendelbahn

Das Karwendel, ein Gebirge der Nördlichen Kalkalpen, ist das größte zusammenhängende Naturschutzgebiet der Alpen. Es misst von West nach Ost 45, von Nord nach Süd 30 Kilometer. Am westlichen Rand liegt Mittenwald auf 900 Metern. Von dort schwebt die Karwendelbahn – sie besitzt zwei Gondeln für jeweils 25 Personen – hinauf zur Bergstation, die unterhalb der Westlichen Karwendelspitze (2.385 Meter) auf 2.244 Meter Höhe liegt.

Dort sollte man unbedingt das Naturinformationszentrum besuchen. Es sieht aus wie ein riesiges Fernrohr und ragt hinaus über den Abgrund – die Aussicht ist atemberaubend! Im Inneren informieren wechselnde Ausstellungen über die Gebirgswelt. An der Rückseite, in der sogenannten Karwendelgrube, kann man mit etwas Glück die seltenen Schneehühner beobachten, die dort heimisch geworden sind.

Die Bergstation mit Gaststätte und Sonnenterrasse ist idealer Startpunkt für Wanderungen aller Schwierigkeitsgrade bis hin zum Klettersteig. Für Familien empfiehlt sich der Panorama-Rundweg, den man gut in einer Stunde bewältigt.

Mit Bahn und Bus erreichbar.
karwendelbahn.de

Die Wendelstein-Zahnradbahn: Die älteste aktive Zahnradbahn Bayerns

5

Tausendsassa: Wendelstein

Der Wendelstein liegt im Mangfallgebirge und ragt östlich vom Schliersee 1.838 Meter hoch auf. Seit 1912 wird er ab Brannenburg im Inntal von der Wendelstein-Zahnradbahn, der ältesten aktiven Zahnradbahn Bayerns, und seit 1970 ab Bayrischzell-Osterhofen von der Wendelstein-Seilbahn erschlossen. Die Bergstationen liegen jeweils etwa 100 Meter unterhalb des Gipfels, zu dem ein einfacher Weg hinaufführt.

Am besten, man kombiniert beide Bahnen miteinander als Rundtour: bergwärts mit der einen, talwärts mit der anderen –die Wendelstein-Bus-Ringlinie bringt zurück zum Ausgangsort. Die Gipfelregion des Wendelstein ist – neben der tollen Aussicht auf Wilden Kaiser, Rofan, Karwendel, Großglockner, Großvenediger, Wetterstein und mehr – gespickt mit Attraktionen: einem Berggasthof mit großer Terrasse; der Aussichtsplattform „Gacher Blick“; einer Höhle, die noch vor Auffaltung der Alpen entstanden sein muss und zu einer Schauhöhle ausgestaltet wurde; einem Spielgelände und Rast-Brotzeit-Platz; einem Kircherl für Messen und Hochzeiten; und einer Ausstellung zur Wendelsteinbahn sowie einer Sternwarte (Voranmeldung erforderlich).

Mit Bahn (Seilbahn) sowie Bahn und Bus/zu Fuß (Zahnradbahn) erreichbar. wendelsteinbahn.de

Kühe im Rotwand-Gebiet am Spitzingsee

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Abgefahren: Stümpfling und Taubenstein

Die Region rund um den Spitzingsee (auf knapp 1.100 Meter) in den Schlierseer Bergen lädt im Sommer zum Bergwandern, Klettern oder auch nur zum Relaxen. Man genießt schöne Ausblicke, bunte Bergwiesen, den See beim Baden oder Bootfahren sowie gemütliche Berghütten.

Die meisten Touren in dem bis 1.800 Meter hohen Gebiet sind leicht bis mittelschwer – für jeden Geschmack ist was dabei. Wer’s gemütlich mag, lässt sich von einer Bergbahn hinauftragen und startet oben seine Tour. So bringt im Osten die Taubenstein-Kabinenbahn Gäste hinauf ins Rotwand-Gebiet. Von der Bergstation mit „Gipfelstüberl“ (auf 1.612 Metern, nicht am Gipfel des 1.692 Meter hohen Taubensteins) beginnen Wanderwege wie der zur nahen Alpenvereinshütte „Taubensteinhaus“ (1.565 Meter) oder der aussichtsreiche Panoramaweg zur Rotwand (1.884 Meter) und zum bewirtschafteten Rotwandhaus (1.737 Meter).

Im Westen schwebt die Stümpfling-Sesselbahn hinauf zur „Jagahütt’n am Stümpfling“ (1.466 Meter). Man erreicht das Berggasthaus ebenso mit der Sutten-Sesselbahn vom Tal der Rottach auf der Tegernseer Seite. Eine Attraktion für die ganze Familie: Von der „Jagahütt’n“ kann man mit Mountaincarts (nicht motorisierte Gocarts für Bergabfahrten) auf einer dreieinhalb Kilometer langen Strecke ins Tal düsen. Speziell für Kinder: Sie freuen sich über Abenteuerspielplätze beim „Taubensteingipfelstüberl“ und der „Jagahütt’n“.

Mit Bahn und Bus erreichbar.
alpenbahnen-spitzingsee.de

Auffahrt und Blick vom Berg Laber, mit Laberbergbahn bei Oberammergau

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Nostalgie-Trip: Laberbergbahn

Die Fahrt mit der Laberbergbahn in Oberammergau ist ein nostalgisches Vergnügen. Die Zweiseil-Umlaufbahn wurde 1957 erbaut und führt hinauf auf den 1.684 Meter hohen Laber, Hausberg des Passionsspielorts. Es gibt vier am Tragseil fest fixierte Gondeln im Abstand von 1000 Metern. Eine Gondel hat Platz für maximal elf (stehende) Personen.

Zum Ein- und Ausstieg der Passagiere hält jeweils eine Gondel in der Berg- und Talstation an, während die anderen zwei Gondeln auf halber Strecke warten – für den Fahrgastwechsel stoppt die gesamte Bahn! Oben angekommen, blickt man nach Norden ins seenreiche Alpenvorland bis München, von Osten über Süden bis Westen auf die eindrucksvollen Berge und Gipfel von Ester- und Wettersteingebirge bis zu den Ammergauer Alpen. Besonders zu genießen von der Sonnenterrasse der Berggaststätte „Die Laberei“.

An der Bergstation starten zahlreiche Wanderwege, etwa in verschiedenen Variationen hinunter nach Oberammergau oder nach Ettal. Ein Rundweg führt zum Ettaler Mandl, einem markanten, 1.633 Meter hohen Felszacken, und wieder zurück. Der Laber ist auch ein bekannter Startpunkt für Gleitschirm- und Drachenflieger. Wer mutig ist, kann sich huckepack mit einem Piloten am Tandemschirm in die Ammergauer Lüfte wagen.

Mit Bahn und Bus erreichbar.
laber-bergbahn.de

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